Ein weiterer Schwerpunkt ist die Behandlung von chronischen wiederkehrenden Infektionen und Hautveränderungen des inneren und äußeren Genitals, insbesondere Zellveränderungen am Gebärmutterhals, der sogenannten Dysplasie.
In einer Spezialsprechstunde werden mit besonderen diagnostischen Verfahren (Videokolposkopie) die Patientinnen den entsprechenden Therapien zugeführt. Bei den zunehmend jünger werdenden Patientinnen werden schonende Verfahren - wie zum Beispiel die gezielte Entfernung der zellveränderten Bereiche mittels Elektroschlinge anstelle der Messerkonisationen - durchgeführt, um eine geringere Rate an Komplikationen auch im Bezug auf eine spätere Schwangerschaft zu erzielen. Auch zu diesem Thema haben wir für Sie eine Informationsbroschüre angefertigt: "Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Dysplasie (Zellveränderungen) in der Gynäkologie".
Hier diagnostizieren und behandeln wir Genitalherpes, Chlamydien, wiederkehrende Pilzinfektionen sowie alle durch Humane Papilloma-Viren (HPV) ausgelöste Krankheiten: Feigwarzen, Krebsvorstufen und bösartige Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs und Schamlippenkrebs.
Terminvereinbarung zur Dysplasiesprechstunde unter der +49 228 508-1581
Auffälliger Krebsabstrich - so können wir Ihnen helfen
Jede Frau ist verständlicherweise besorgt, wenn ihr Krebsabstrich-Befund "auffällig" ist. Doch das bedeutet nicht gleich, dass sie ernsthaft erkrankt ist. Wenn Sie zu uns kommen, hat man bei Ihnen eine so genannte "Dysplasie" oder Infektion festgestellt. Damit können verschiedene Krankheitsbilder der inneren und äußeren Genitale gemeint sein, von denen einige harmlos sind, andere jedoch gefährlich.
In unserer Dysplasiesprechstunde behandeln wir Zellveränderungen unterschiedlichster Art sowie im weiteren Sinne Infektionen und Hauterkrankungen. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie die äußeren Geschlechtsorgane, die Scheide oder den Gebärmutterhals betreffen. Einige davon können Krebsvorstufen sein, aus denen im Lauf der Zeit ein bösartiger Tumor erwachsen kann. Eine rechtzeitige Behandlung schützt Sie davor. Deshalb ist eine frühe Abklärung so wichtig.
Ursache der meisten gefährlichen Zellveränderungen sind Humane Papilloma-Viren, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Rund 80 Prozent aller Frauen machen irgendwann in ihrem Leben eine solche Infektion durch. Häufig werden sie das Virus wieder von selbst los, manchmal aber nicht - und das kann ernste Folgen haben. Denn einige Erreger-Arten führen zu Zellveränderungen, die sich unbehandelt zu Krebs weiterentwickeln können.
Ablauf der Sprechstunde:
Um herauszufinden, was bei Ihnen konkret vorliegt, wird zunächst eine
"normale" gynäkologische Untersuchung durchgeführt. Hierbei entnimmt der Arzt
ggf. Abstriche auf Bakterien und Viren sowie Zellabstriche (Pap-Test). Des
Weiteren werden der Gebärmutterhals und die Scheide unter der Lupe betrachtet
(Videokolposkopie). Bei auffälligen Befunden erfolgt gegebenenfalls eine kleine
Gewebeentnahme (Biopsie). Anhand des Ergebnisses, welches an einem zweiten
Termin mit Ihnen besprochen wird, wird entschieden, ob abgewartet werden kann
oder besser operiert werden sollte. Auch Veränderungen am Scheideneingang
werden in dieser Form abgeklärt. Dort erfolgt die Probenentnahme unter
Lokalanästhesie.
Falls schwere Zellveränderungen vorliegen und entfernt werden müssen, genügt in der Regel ein ambulanter Eingriff, der meist in Kurznarkose in unserem ambulanten OP-Zentrum im Haus St. Johannes erfolgt. Dabei stehen uns als Klinik mikrochirurgische Verfahren wie Gebärmutterspiegelung, Lasertherapie oder Elektroschlingentherapie (LEEP) zur Verfügung. Hierbei kann man die Veränderung sehr gezielt entfernen. So wird das gesunde Gewebe maximal geschont, um das Risiko für spätere Schwangerschaften zu minimieren.
In Deutschland erkrankten 2010 etwa 4.700 Frauen am Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Man unterscheidet zwischen einem lokal begrenzten Tumor, der noch nicht in das umliegende Gewebe eingedrungen ist (in-situ-Karzinom), und einer vollständig entwickelten Krebskrankheit, von der Metastasen ausgehen können (invasives Karzinom). Das mittlere Erkrankungsalter beim invasiven Karzinom beträgt 53 Jahre, beim in-situ-Karzinom 34 Jahre.
Die Prognosen haben sich verbessert:
Die Sterberaten sind seit 1980 ebenfalls deutlich zurückgegangen.
Insgesamt sterben in Deutschland derzeit 1.500 bis 1.600 Frauen an
Gebärmutterhalskrebs. Vor 30 Jahren waren es noch mehr als doppelt so viele.
Welche Früherkennungsuntersuchungen gibt es?
Als Teil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung können Frauen in Deutschland
ab dem Alter von 20 Jahren einmal jährlich einen Zellabstrich am Gebärmutterhals
(PAP-Abstrich) durchführen lassen. Seit März 2007 empfiehlt die Ständige
Impfkommission (STIKO) eine HPV-Impfung für Mädchen im Alter zwischen 12 und 17
Jahren.
Bei auffälligen Abstrichbefunden wird Ihr/e Frauenarzt/-ärztin Sie in unsere Dysplasie überweisen.