Die Anlage von dauerhaften Dialyse-Zugängen (Shunts) gehört zu den Spezialgebieten der Gefäßchirurgie. Durch die intensive Zusammenarbeit mit großen Dialysepraxen werden über
200 Dialysezugänge pro Jahr operativ durchgeführt. Dies sind sowohl
Shunterstanlagen (Verbindung von Vene und Arterie), Anlage von
Vorhofkathetern und Shuntfolgeeingriffe bei Engstellen oder
Shuntproblemen.
Für jeden Patienten die passende Lösung
Vor der Operation kommt der Patient in die Spezialsprechstunde für Dialyseshunts und wird per Ultraschall untersucht. Bleiben dabei Fragen offen, wird eine Gefäßdarstellung mittels Röntgen durchgeführt. Dabei wird nicht das „normale“ Kontrastmittel verwendet – da nierenschädlich –, sondern Kohlendioxid. Es entsteht eine Gefäßkarte von beiden Armen, mit deren Hilfe geeignete Venen identifiziert werden. Ist dies nicht möglich, bleibt als Alternative der Einbau einer Gefäßprothese aus feinem, weichem Kunststoff. Sind die Gefäße des Patienten auch dafür nicht geeignet, wird ein Dialysekatheter direkt in große, zentral gelegene Venen am Hals oder unter dem Schlüsselbein im Herzvorhof platziert (Demerskatheter). Dr. Rudolph: „Das ist die Notlösung, denn der Katheter ist infektanfällig und verändert die Gefäße.“
In intensiver Zusammenarbeit mit großen Dialysepraxen führt die gefäßchirurgische Abteilung über 200 Shuntoperationen pro Jahr durch, neben Erstanlagen auch Korrekturen von Gefäßzugängen. Dazu gibt es ein umfassendes Therapieangebot, das durch die Zusammenarbeit mit den Radiologen im Haus sichergestellt wird.
Das Zertifizierungssystem „Interdisziplinäre Zentren für Dialysezugänge“ wurde vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Anzahl von Dialysepatienten mit dem begleitend hohen Bedarf an Erstanlagen und Korrekturen von Gefäßzugängen zur Hämodialyse sowie der zunehmenden Komorbiditäten dieser Patienten von vier medizinischen Fachgesellschaften gegründet.