Wenn Gelenkverschleiß (Arthrose) starke chronische Schmerzen verursacht, ist ein künstliches Gelenk oft die einzige Möglichkeit, die Mobilität eines erkrankten Gelenks dauerhaft zu erhalten. Ob der Nutzen einer solchen Endoprothese die damit verbundenen Risiken überwiegt, muss in jedem Einzelfall individuell eingeschätzt werden. Für eine Operation sollte sich der Patient nur dann entscheiden, wenn er - nach Beratung durch den Arzt - zu dem Schluss kommt, dass eine Implantation seine Lebensqualität erheblich steigert.
Die Implantation einer Endoprothese gehört in Deutschland zu den häufigsten Operationen überhaupt. 2017 waren es fast 450.000. Seit einigen Jahren werden mehr als die Hälfte dieser Operationen ausführlich im Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) dokumentiert und nachverfolgt. Dadurch lässt sich ermitteln, welche Materialien und Methoden die besten und nachhaltigsten Ergebnisse erzielen.
Künstliche Gelenke haben sich über Jahrzehnte bewährt. Außerdem operiert man inzwischen mit kleineren Schnitten, um umliegende Muskeln zu schonen. Dadurch können die meisten Patienten bereits am Tag nach dem Eingriff aufstehen; ein normaler Alltag ist nach etwa drei Monaten zu erwarten. Die individuelle Prognose hängt gleichwohl von vielen Faktoren wie Lebensalter, Vorerkrankungen und der muskulären Situation rund um das betroffene Gelenk ab.
Künstliche Gelenke haben sich über Jahrzehnte bewährt. Außerdem operiert man inzwischen mit kleineren Schnitten, um umliegende Muskeln zu schonen. Dadurch können die meisten Patienten bereits am Tag nach dem Eingriff aufstehen; ein normaler Alltag ist nach etwa drei Monaten zu erwarten. Die individuelle Prognose hängt gleichwohl von vielen Faktoren wie Lebensalter, Vorerkrankungen und der muskulären Situation rund um das betroffene Gelenk ab.
Wechseloperationen können etwas komplizierter sein als Erstimplantationen, da weniger Knochensubstanz vorhanden ist. Genau deshalb haben sich manche Kliniken wie das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim auf solche Operationen spezialisiert. Auch wer bereits in relativ jungen Jahren eine Endoprothese bekommt, muss sich also keine Sorgen wegen eines etwaigen Wechsels viele Jahre später machen.
Jeder fünfte Prothesenwechsel wird aufgrund einer Infektion nötig; von ihnen ist nur ein Bruchteil auf den Eingriff selbst zurückzuführen. Untersuchungen zeigen, dass die Auslöser meist körpereigene Keime sind. Träger von Endoprothesen sollten deshalb Entzündungen im ganzen Körper vorbeugen und gegebenenfalls entschieden bekämpfen. Dazu gehört zum Beispiel auch die Zahnpflege.
Ein weiterer Faktor ist die Fitness: Fast ein Viertel aller Folgeeingriffe an Endoprothesen wird aufgrund von Knochenbrüchen nötig. Gezielter Muskelaufbau und Koordinationsübungen sowie Sport und Bewegung im Allgemeinen helfen, auch im Alter sicher unterwegs zu sein und Stürzen vorzubeugen. Dabei eignen sich Hobbys wie Schwimmen, Tanzen oder Radfahren besser als gelenkbelastende Sportarten wie Tennis oder alpines Skifahren. Wer Übergewicht vermeidet, entlastet seine Gelenke - künstliche wie natürliche.
Text: Jan D. Walter | Fotos: André Loessel