22.09.2023
Experten aus dem Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn trainieren mit 235 Schülerinnen und Schülern an drei Paderborner Schulen.
Pro Tag werden deutschlandweit 200 Menschen reanimiert. Mitarbeitende
des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn nutzen die „Woche der
Wiederbelebung“, um in Schulen auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen.
„Die Sensibilität der Schülerinnen zu wecken, ist die halbe
Miete“, sagt Dr. Thorsten Dahm, stellvertretender Leiter der Zentralen
Notaufnahme (ZNA) des Brüderkrankenhauses. Denn weglaufen dürfe im Notfall
niemand. „Wenn ein Mensch zusammenbricht, nicht mehr atmet und auch sonst keine
Lebenszeichen mehr von sich gibt, ist keine Zeit zu verlieren. Man muss sofort
helfen“, so Dahm.
Zusammen
mit seinen Kolleginnen Daniela Siedhoff, Claudia Volkhausen und Manuela
Cortinas-Rodriguez erklärt er am Gymnasium St. Michael, der Lise-Meitner
Realschule und an der Delbrücker Gesamtschule, was im Notfall zu tun ist: den
Zustand des Patienten prüfen, Hilfe rufen, unverzüglich mit der Herz-Druck
Massage beginnen.
Werden betroffene
Personen nicht sofort wiederbelebt, erleidet das Gehirn irreparable Schäden.
„Bis Profis vor Ort sind, zählt jede Sekunde“, sagen Daniela Siedhoff und Manuela
Cortinas-Rodriguez, beide
ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerinnen.
„Die Lernkurve der
Schülerinnen und Schüler ist steil“, freut sich Dr. Thorsten Dahm. Nach einer
kurzen Einführung üben er und sein Team mit den Acht- und Zehntklässlern die
Reanimation an Puppen. Der Einsatz automatisierter externer
Defibrillatoren, wie sie an vielen öffentlichen Orten hängen, hat aus seiner
Sicht eine hohe Bedeutung: „Diese Geräte sind im Ernstfall leicht zu bedienen. Über eine eingebaute Sprachfunktion gibt der Defibrillator
an, welche Handgriffe in welcher Reihenfolge zu tun sind. Je nach Modell helfen
dabei zusätzlich ein kleiner Bildschirm oder aufgedruckte Zeichnungen.“
235
Schülerinnen und Schüler nehmen an drei Vormittagen Infos rund um die
Wiederbelebung mit nach Hause. Ein Schüler sagt bei der Abschlussrunde: „Im
Notfall helfen ist eigentlich das Wichtigste, das man können muss. Schade, dass
das nicht jeder in der Schule lernt“.
Die „Woche der
Wiederbelebung" ist eine Initiative des Berufsverbandes Deutscher Anästhesistinnen
und Anästhesisten e.V., der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und
Intensivmedizin e.V., des Deutschen Rats für Wiederbelebung (GRC) sowie der
Stiftung Deutsche Anästhesiologie unter der Schirmherrschaft des
Bundesministeriums für Gesundheit.