Wir stehen für eine christliche Grundhaltung in der Pflege. Es geht immer um den ganzen Menschen. So wie wir uns betreut wissen wollen, so wollen auch wir die Patienten und deren Angehörige betreuen. In unserem Pflegeleitbild haben wir zusammengestellt, worauf es uns in der Pflege ankommt.
Die sozialen und gesellschaftlichen Hintergründe zu Zeiten unserer Ordensgründerinnen und Ordensgründer waren weitgehend geprägt durch Not und Armut großer Teile der Bevölkerung und sind mit heutigen Verhältnissen nicht vergleichbar. In diesem Umfeld standen unsere Ordensgründerinnen und Ordensgründer ganz in der Tradition caritativer Krankenpflege, die für sie Liebesdienst im Sinne christlicher Nächstenliebe war.
Seitdem hat sich Krankenpflege als Profession ständig weiterentwickelt.
Neue Aspekte sind hinzugekommen. Die Weiterentwicklung der pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse
und die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen haben die Pflege verändert. Das Krankenpflegegesetz von 2004 betont als weiterführende Aufgaben die Beratung und Anleitung der Patienten und deren Angehörigen. Die zukünftige Entwicklung der Medizin und der Gesundheits- und Krankenpflege wird weiter eine rasante Veränderung in unserem Berufsalltag mit sich bringen. Unberührt von den verschiedenen Aufgabenfeldern der heutigen Gesundheits- und Krankenpflege bleiben für uns Pflegende die Grundwerte des christlichen Menschenbildes unverändert und tragend. Auch heute können uns die Vision und der Auftrag der Ordensgründerinnen und Ordensgründer in der Verwirklichung unseres caritativen Auftrags noch Vorbild sein.
In den Unternehmensleitlinien der Einrichtungen der BBT-Gruppe haben wir dargelegt, wie wir uns verstehen und wie wir an unsere Aufgaben herangehen wollen, für kranke, behinderte, alte und sterbende Menschen zu sorgen.
Vor diesem Hintergrund ist unser Pflegeleitbild zu sehen:
Den Leitungskräften dient es als Grundlage bei Führungs-, Personal- und Organisationsentwicklungsaufgaben.
In der Aus-, Fort- und Weiterbildung dient es als eine grundlegende Orientierung.
Christliches Menschenbild
Für uns ist der Mensch ein Geschöpf Gottes und von ihm geliebt. Dadurch hat er seine eigene Würde. Niemand muss sich seine Würde verdienen und niemand verliert sie - weder durch Krankheit noch durch Alter oder Behinderung. Ebenso ist jeder Mensch einmalig geschaffen. Er ist immer eine Einheit von Körper, Geist und Seele. Es geht immer um den ganzen Menschen. So wie wir uns betreut wissen wollen, so wollen auch wir die Patienten und deren Angehörige betreuen.
Wenn wir uns gemeinsam so verhalten, dann wird bei uns die frohe Botschaft des christlichen Glaubens spürbar und erfahrbar, unabhängig davon, welches Bild wir im Einzelnen von Gott und den Menschen haben.
Pflegende als Partner
Der Patient als individuelle Person/Persönlichkeit steht als Partner im Mittelpunkt unseres pflegerischen Handelns. Pflege ist für uns die Entwicklung eines aktiven Beziehungsprozesses. Pflegerische Professionalität bestimmt das pflegerische Handeln. Pflege orientiert sich an den Bedürfnissen, dem Willen und den Möglichkeiten des Patienten sowie an dem ermittelten Pflegebedarf und den Gesundheitsbedürfnissen des Menschen. Unter Einbeziehung des sozialen Umfeldes und der Berücksichtigung seiner Person unterstützt und fördert Pflege den Patienten durch Hilfe zur Selbsthilfe.
Rolle der Pflegenden
In der Ausübung der professionellen Pflege stehen wir dem Patienten und seinen Bezugspersonen als Partner, Anleiter, Berater und Vermittler zur Seite. Als solche bringen wir uns konstruktiv und kooperativ in das therapeutische Team ein.
Um unsere Pflegepraxis entsprechend unserem Verständnis von Pflege zu gestalten, bedienen wir uns
des Pflegeprozesses. Er ist ein Instrument zur Planung, Durchführung und Evaluation von Pflegehandlungen. Individuell und patientenorientiert zu pflegen heißt, sich bewusst einer entsprechenden methodisch-systematischen Arbeitsweise zu bedienen. Denn jede pflegerische Intervention muss systematisch
geplant, begründet, überprüft und dokumentiert sein.
Dies erreichen wir durch:
Wir arbeiten nach Pflegestandards. Sie bilden eine Grundlage für die professionelle Pflege der
uns anvertrauten Patienten. Dies erreichen wir durch:
Wir bedienen uns der bezugsorientierten Pflege.
Wir haben uns für diese Pflegeorganisationsform entschieden, weil hierdurch alle Pflegehandlungen auf die Bedürfnisse der zu betreuenden Patienten abgestimmt und umgesetzt werden. Dies ist die Grundlage einer partnerschaftlichen Beziehung zwischen Patient und Pflegeperson und unterstützt positiv die Einbeziehung des Patienten in den Pflege- und Behandlungsverlauf. Gleichzeitig wird das selbstständige und eigenverantwortliche Handeln der Patienten bzw. deren Bezugspersonen gefördert. Dies erreichen wir durch:
Gesundheit / Krankheit / Sterben
Wir sehen Gesundheit und Krankheit als unterschiedliche Ausdrucksformen des Lebens. Unser Ziel ist es, die Fähigkeit des Menschen zu unterstützen, einen Zustand des Wohlbefindens oder der Gesundheit zu erreichen. Dabei ist uns die gesundheitliche Vorsorge ebenso wichtig wie die Behandlung von Erkrankungen.
Es ist aber auch unsere Aufgabe, Menschen auf ihrem letzten Weg des Lebens zu begleiten und ihnen ein würdevolles Sterben zu ermöglichen.
Dies erreichen wir durch:
Pflegequalität
Die Pflegequalität in unserem Krankenhaus zu sichern und weiterzuentwickeln ist ein Ziel unseres pflegerischen Handelns. Maßstab hierfür ist der zufriedene Patient. Dies erreichen wir durch:
Aus-, Fort- und Weiterbildung
Die theoriebasierende, praxisbezogene Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege ist für uns wichtig. Dies erfordert von uns allen eine aktive Teilnahme an Bildungs- und Trainingsmaßnahmen. Es geht um die Vermittlung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen zum Erreichen fachlicher, methodischer, sozialer und ethischer Kompetenz. Darüber hinaus wollen wir in der Aus-, Fort- und Weiterbildung etwas vom Auftrag und von dem Geist unserer Einrichtungen vermitteln. Jungen Menschen eine Ausbildung in den Pflegeberufen zu ermöglichen, sehen wir als zentrale Aufgabe. Dies erreichen wir durch:
Führung
Die kooperative Führung ist eine wesentliche Voraussetzung für Motivation und Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege. Diese Führung soll in unserem Pflegealltag von jedem Mitarbeitenden, entsprechend seinem Entwicklungsstand, wertschätzend erlebt werden. Dies erreichen wir durch:
Teamarbeit
Eine gute Patientenversorgung erfordert ein motiviertes und kreatives "Zusammenspiel" im therapeutischen Team.
Im Sinne einer Kultur der gegenseitigen Wertschätzung hat jeder die Möglichkeit, seine Fähigkeiten und Ideen
einzubringen. Dies erreichen wir durch:
Kooperationen
Die komplexen Aufgabenstellungen im Krankenhaus erfordern neue Formen der Zusammenarbeit und Interaktion. Status-, Macht- und Konkurrenzkämpfe sowie Abteilungsdenken schaden der Allgemeinheit und schwächen alle beteiligten Gruppen. Wir als Pflegende setzen uns für die Schaffung effektiver, sachlicher und professioneller Kooperationsbeziehungen im Sinne eines umfassenden Patientenmanagements ein. In unseren Krankenhäusern arbeiten alle Berufsgruppen und Beteiligten zum Wohle der Patienten zusammen! Dies erreichen wir durch:
Je besser der Umgang untereinander, je besser und entspannter das Klima, umso mehr macht die Arbeit allen Beteiligten Spaß und umso wohler fühlen sich die Patienten.
Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftliche Leistungserbringung im Sinne eines effizienten Mitteleinsatzes ist eine entscheidende Grundlage für die zukünftige Sicherung einer guten Patientenversorgung. Wir wissen um die begrenzten Ressourcen in allen Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens. Darum stellt sich die Pflege, als eine der größten Berufsgruppen im Gesundheitsbereich, der Herausforderung der Wirtschaftlichkeit. Zur Erfüllung unserer gesellschaftlichen Aufgabe und zur Sicherung unserer Einrichtungen und damit unserer Arbeitsplätze muss Pflege unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit qualitativ gut sein. Dies erreichen wir durch: