Die Ausbildung zur Physiotherapeutin und zum Physiotherapeuten an unserer Schule befähigt zur unmittelbaren, selbstständigen und eigenverantwortlichen Erfüllung von physiotherapeutischen Aufgaben mit Menschen aller Altersstufen entsprechend dem allgemein anerkannten Standard fundierter physiotherapeutischer, medizinischer und bezugswissenschaftlicher Erkenntnisse.
Die Ausbildung in der
Physiotherapie gliedert sich in den theoretisch-praktischen Unterricht und die
praktische Ausbildung. Der theoretisch-praktische Unterricht erfolgt an unserer
Physiotherapieschule im Bildungscampus in Koblenz. Nach neun Monaten wird
dieser durch die praktische Ausbildung am Patienten ergänzt. Diese findet in
unserem Klinikum und bei unseren Kooperationspartnern statt. Die praktische
Ausbildung wird von der Schulleitung geplant und ist auf den Unterricht in der
Schule abgestimmt.
Seit Oktober 2023 setzen wir
unser neu erarbeitetes Schulcurriculum um. Das Schulcurriculum wurde von allen
Mitarbeiter/innen der Schule auf der Basis des „Rahmenlehrplan und Ausbildungsrahmenplan zur Ausbildung zur Physiotherapeutin und zumPhysiotherapeuten in Rheinland-Pfalz“ erstellt. Hintergrund dieser
Landesinitiative ist einerseits das veraltete Gesetz in der Physiotherapie von
1994 und die Tatsache, dass es in der Physiotherapie in den vergangenen Jahren
erhebliche Veränderungen gegeben hat. Kernstück der Veränderungen ist die
Abkehr von der klassischen Fächerstruktur und eine Hinwendung zum so genannten „Lernfeldkonzept“.
Da die Ausbildungsregelungen des Berufsgesetzes von 1994 allerdings noch
fächerorientiert strukturiert sind, liegt hier einerseits eine große
Entwicklungschance – andererseits bleiben die bundesgesetzlichen
Rahmenbedingungen aber auch für den neuen Rahmenlehrplan bindend. Eine neue
bundesgesetzliche Regelung ist für das kommende Jahr durch das
Bundesministerium für Gesundheit angekündigt.
Das von der Lehrplankommission formulierte übergeordnete Ausbildungsziel ist für unser Team immer eine wichtige Orientierung: „Übergeordnetes Ziel ist die Befähigung der Auszubildenden im Sinne einer qualitativ hochwertigen und professionellen Physiotherapie, bei der die Kernperspektive immer die des Patienten und dessen Versorgung ist. Eine solche Physiotherapie ist nicht zu denken ohne die nachhaltige Berücksichtigung von Autonomie und Würde des Patienten. Dies gilt auch und gerade in Therapiesituationen, in denen eine vollständige Genesung des Patienten nicht möglich ist.“
Die Umsetzung des Schulcurriculums
erfolgt über 21 Ausbildungsmodule, die in einem Stufenkonzept aufeinander
aufbauend eine spiralige Entwicklung der persönlichen und physiotherapeutischen
Kompetenzen vorsieht. Regelmäßige praktische und theoretische Lernkontrollen
bereiten Sie eingehend auf die staatliche Prüfung vor. Dadurch ermöglichen wir
Ihnen eine optimale Berufsvorbereitung.
Jeweils im Oktober des Jahres
Zwei Kurse mit jeweils 25 Plätzen
Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre, findet in Vollzeit statt und umfasst insgesamt mindestens 4.500 Unterrichtsstunden.
Die Ausbildungsvergütung beträgt für die jeweiligen Ausbildungsjahre:
im
ersten Ausbildungsjahr: 1.340,69 Euro
im
zweiten Ausbildungsjahr: 1.402,07 Euro
im
dritten Ausbildungsjahr: 1.503,38 Euro
zzgl. einer monatlichen Zulage in Höhe von 11,11 Euro.
In direkter Nachbarschaft der Standorte des Katholischen Klinikums befinden
sich Wohnheime, in denen in begrenzter Anzahl Zimmer für die Schüler des
Bildungscampus zur Verfügung stehen.
Die Living Immobilienmanagement GmbH vermietet Einzelappartements und Doppelappartements in der Koblenzer Str. 236, 56073 Koblenz direkt gegenüber des Marienhofs.
Living Immobilienmanagement GmbH
Am Pestalozziring 1
91058 Erlangen
Telefon: 09131-9288670
Telefax: 09131-9289093
eMail: a.wunder@living-immobilienmanagement.de
Ansprechpartner: Herr Adolf Wunder
Anfragen bezüglich der hauseigenen Wohnheime richten Sie bitte
per E-Mail an das Sekretariat.
M1
Mit
der physiotherapeutischen Ausbildung beginnen
M2
Anatomische und (patho-) physiologische
Grundlagen in ihrer Bedeutung für physiotherapeutisches Handeln verstehen
M3
Grundlegende
physiotherapeutisch-diagnostische Verfahren kennen und verstehen und auf
dieser Basis Ziele und Interventionen ableiten
M4
Notfallsituationen kennen, Maßnahmen
sachgerecht einleiten und durchführen
M5
Bewegungsverständnis
erfahrend entwickeln
M6
Schulen, anleiten, beraten – Kommunikation
situations- und adressatengerecht (professionell) gestalten
M7
Gestalten
des Therapieprozesses (Diagnostik, planen, durchführen, evaluieren) bei
Patienten mit Funktionseinschränkungen der Organsysteme
M8
Gestalten des Therapieprozesses (Diagnostik,
planen, durchführen und evaluieren) bei Patienten mit
Funktionseinschränkungen des Haltungs- und Bewegungsapparats
M9
Gestalten
des Therapieprozesses (Diagnostik, planen, durchführen, evaluieren) bei
Patienten mit Funktionseinschränkungen des zentralen und peripheren
Nervensystems
M10
Gestalten des Therapieprozesses (Diagnostik,
planen, durchführen, evaluieren) bei Patienten mit psychischen Störungen und
Verhaltensstörungen
M11
Gesundheitsförderung,
Prävention, und Rehabilitation zur Stärkung der Ressourcen in ihrer Bedeutung
verstehen und umsetzten
M12
Altersspezifische Besonderheiten und
Funktionseinschränkungen bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen in Bezug
auf physiologische und pathophysiologische Prozesse kennen und in der
Therapie berücksichtigen
M13
Physiotherapeutische
Begleitung und Interventionen von / bei Schwangeren und Wöchnerinnen
M14
Besonderheiten und Funktionseinschränkungen
bei älteren und hochaltrigen Menschen
M15
Die
Physiologie akuter und chronischer Schmerzen kennen und verstehen und
individuelles Schmerzerleben bei der physiotherapeutischen Begleitung und
Intervention berücksichtigen
M16
Menschen aller Altersgruppen mit
onkologischen Erkrankungen physiotherapeutisch unterstützen
M17
Menschen
aller Altersgruppen in der Endphase des Lebens und in existenziell
bedrohlichen Situationen physiotherapeutisch unterstützen
M18
Kennen und verstehen von Besonderheiten,
Abläufen und Organisationsprozessen in stationären Einrichtungen und
physiotherapeutischen Praxen
M19
Mit
Angehörigen der eigenen Berufsgruppe und anderer Berufsgruppen zielorientiert
zusammenarbeiten
M20
Berufliches Selbstverständnis unter
Berücksichtigung der beruflichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen
(weiter)entwickeln
M21
Verantwortliches
physiotherapeutisches Denken und Handeln entwickeln
Zusätzliche Lernangebote über die gesetzlich vorgeschriebenen Inhalte hinaus:
Ausbildung zum Übungsleiter Behindertensport (BSV)
Praxiserfahrung in den Bereichen SportPhysiotherapie, der betrieblichen Gesundheitsförderung und der Frühförderung von Kindern in der Kita Marienkäfer
Unterrichtsprojekte und Exkursionen
Die praktische Ausbildung sieht 1.600 Unterrichtsstunden am
Patienten vor. Sie umfasst die
Fachbereiche
Die praktische Ausbildung wird durch die Schulleitung geplant und beginnt nach einer ca. 9-monatigen Vorbereitungszeit mit theoretischem und praktischem Unterricht.
In der praktischen Ausbildung am Patienten knüpfen die Schüler an ihren bisherigen theoretischen und fachpraktischen Ausbildungsinhalten an und erweitern ihre Handlungskompetenzen, so dass sie unter realen Bedingungen physiotherapeutisch tätig sein können. Durch die fachliche Anleitung entwickeln sie ihre Therapeutenpersönlichkeit.
Die enge Verzahnung des theoretisch/praktischen Unterrichtes und der
praktischen Ausbildung am Patienten in den einzelnen Fachbereichen ist
uns besonders wichtig. Aus diesem Grund ist die praktische Ausbildung so
organisiert, dass die Schüler ab dem zweiten Ausbildungsjahr täglich den halben Unterrichtstag im
praktischen Unterricht am Patienten absolvieren, während die zweite
Hälfte des Tages theoretischen und praktischen Unterricht in der Schule
enthält. Im dritten Ausbildungsjahr findet ein so genannter Blockunterricht statt. Hier sind die Schüler ca. 5 Wochen am Stück entweder im Theoretischen Unterricht oder im praktischen Unterricht.
Im dritten Ausbildungsjahr haben einige Schüler*innen die Möglichkeit sich am Olympiastützpunkt in Winterberg als Praxisort zu bewerben.
Die praktische Ausbildung der Absolventen unserer Einrichtung
wird durch die Lehrkräfte der Physiotherapieschule, durch ausgebildete
Praxisanleiter und z.T. durch Dozenten, die gleichzeitig als
Praxisanleiter fungieren, gewährleistet.
Lernen in Zeiten von Corona – ein Erfahrungsbericht
… und plötzlich war alles anders. Plötzlich galt es, einen Beruf virtuell zu erlernen, der davon lebt, ihn im Umgang mit den Menschen zu lernen. Corona – was hat das mit den mehr als 500 Schülerinnen und Schülern am Bildungscampus Koblenz des Katholischen Klinikums gemacht? Die beiden Physiotherapie-Schülerinnen Sarah und Antonia geben in ihrem ganz persönlichen Rückblick einen beeindruckenden Blick in den Corona-Alltag am Campus.
„Das Glas ist halb voll und nicht halb leer.“ Dieser Spruch, den unser Schulleiter immer wieder sagte in den vergangenen Monaten, ist einer voller Hoffnung, Zuversicht und Mut. Er begleitete uns durch die langen Tage Zuhause und auf unserem Weg zur Normalität. „Homeoffice“, so lautete am Abend des 13. März die Nachricht, ein landesweiter Lockdown trat in Kraft. Eine komplette Ausnahmesituation, aus der es galt, das Beste zu machen.
Schon bald stellte sich uns die Frage, wie lässt sich ein Beruf wie dieser über den PC in einer rein theoretischen Form vermitteln? Das wäre ja, als würde man einen Maurer Tetris spielen lassen, damit er lernt eine Wand zu bauen. Der Beruf als Physiotherapeut lebt ja eigentlich von dem sozialen Miteinander und dem Behandeln ganz nah am Menschen?!
Okay, der praktische Teil wurde erstmal auf Seite geschoben, um in der Theorie voranzukommen. Tagtäglich wurden wir von einer Eigenarbeit zur nächsten schriftlichen Ausarbeitung gejagt. Und so vergingen die Wochen. Die Zeit im Homeoffice wurde immer länger, der Nacken fing an zu schmerzen und die Augen wurden von Tag zu Tag viereckiger. Die Motivation wurde geringer und das tägliche „Zuhause sitzen“ wurde immer nerviger. In der Schule herrschte gähnende Leere. Nur die Lehrer fand man an Ort und Stelle, geplagt von Anrufen und vollen E-Mail-Posteingängen.
Irgendwann hieß es dann, wir dürfen zurück! Endlich zurück in die Schule, unter Leute, voller Hoffnung etwas zu erleben. Doch dann saßen wir da, in zwei getrennten Räumen, mit Maske, auf Abstand am Einzeltisch. Wochenweise haben wir die Räume gewechselt, sodass jeder die Möglichkeit hatte am Präsenzunterricht teilzunehmen. Recht schnell rüstete die Schule in Sachen technische Geräte zur Live- Übertragung auf.
Dann kam der Besuchereinweisungsdienst. Wir Schüler wurden in verschiedenen Betriebsstätten am KKM zu unterschiedlichen Zeiten eingeteilt, um die Angehörigen für knapp 20 Minuten zu den Patienten zu lassen. Das war super organisiert. Zwar machten es uns einige Angehörige echt nicht leicht. Sie versteckten sich in Bädern oder Fluren, um heimlich länger im Krankenhaus zu bleiben. Aber die meisten Besucher waren verständnisvoll und dankbar, dass wir mit diesem Dienst den Besuch ihrer Angehörigen ermöglichten. Während dieser Zeit wurden wir durch spendierte Süßigkeiten und das gemeinsame Pizzaessen auf Station belohnt. Alles war anders. Aber es fühlte sich richtig an.
Dennoch konnten wir kaum erwarten, als es endlich wieder so weit war: Wir hatten das GO, es hieß „back to the roots“! Es kehrte ein kleines Stück Normalität zurück. Die Arbeit am Patienten konnte weitergehen. Anfangs mit großer Verwirrung bei den Patienten, einige waren übervorsichtig und andere fragten, sobald sie in der Kabine waren: „Kann ich jetzt die Maske ausziehen?“ (Ähem, nein, natürlich nicht!) Auch im Krankenhaus auf den Fluren musste man manchmal umkehren, weil man versehentlich vergessen hatte, dem Patienten die Maske anzuziehen. Nach und nach kehrte der „normale“ Ausbildungsalltag für uns zurück. Die Behandlungen konnten Im Krankenhaus ganz normal weitergeführt werden, worüber wir sehr dankbar waren. Einen großen Spaß hatten wir auch bei der Jerusalema-Aktion, bei der sich einige Schüler durch das gesamte Klinikum tanzten. Das Gefühl der Gemeinschaftlichkeit prägte diese Zeit besonders.
Im Homeoffice lief es von Mal zu Mal besser. Wir erlebten viele lustige Videokonferenzen, bei denen man nicht nur die technischen Fähigkeiten der Lehrer erleben konnte, sondern auch Einblicke in ihre häusliche Einrichtung hatte. Die Zeit Zuhause reduzierte sich allmählich, bis wir wieder in der Schule am Präsenzunterricht teilnehmen konnten. Mit einer Top-Ausstattung, deren Bedienung für den einen oder anderen einige Hürden darstellte, konnten endlich die Behandlungstechniken ausgebaut werden.
Die bisherige Situation verlangte und verlangt uns allen immer noch einiges ab, dennoch sind wir sehr dankbar für alles, was das Schulteam für uns auf die Beine stellen konnte! Wir hatten und haben trotz allem eine tolle Zeit an der Physiotherapieschule und in den Praxiseinsätzen. Wenn Ihr auch Spaß an der Arbeit mit Menschen habt, denen Ihr helfen könnt, dann bewerbt euch am Bildungscampus Koblenz.
Wir freuen uns auf Euch! Sarah & Antonia