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07.07.2016 / aktualisiert 16.12.2020

Superfood – wirklich super?

Camu-Camu, Chia-Samen, Quinoa und Matcha: Exotisches "Superfood" ist längst in unseren Supermarktregalen angekommen. Es steht für mehr Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Attraktivität. Aber hält es tatsächlich, was es verspricht? Ernährungsexpertin Sabine Wecker hat die "Super-Lebensmittel" untersucht.

Foto: istockphoto

Ob in natürlicher Form oder als Saft, Pulver oder Extrakt: Der "überdurchschnittliche" Nährstoffgehalt scheint den oftmals hohen Preis des "Superfoods" zu rechtfertigen. Doch der Preis sagt nichts über die Qualität der Ware aus. Die vielversprechenden Früchte, Körner und Blätter kommen meist aus fernen Ländern. Mit der enormen Nachfrage steigt beim konventionellen Anbau der Bedarf an Pflanzenschutzmitteln. Hierunter leiden die Umwelt und die Qualität der Produkte.

Der Nährstoffgehalt im "Superfood" muss zudem relativ betrachtet werden. So verfügt Chia-Samen zwar über die günstige Alpha-Linolensäure, kommt aber bei der empfohlenen Tageshöchstmenge von 15 g lediglich auf 95 mg Kalzium. Zum Vergleich: Ein großes Glas Milch liefert 300 mg Kalzium. Außerdem sind viele gesundheitsbezogene Aussagen über die Wirkung von "Superfood" wissenschaftlich noch nicht belegt sowie mögliche Allergien, Überempfindlichkeitsreaktionen und das Risiko von Wechselwirkungen unzureichend erforscht.

Sabine Wecker ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungsberaterin. Ihre Beratungsschwerpunkte liegen im Bereich der Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien, ein Bereich, der zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Regionales „Superfood“

Tatsächlich gibt es Alternativen zu dengenannten Exoten. Deutschland ist kein Vitaminmangelland. Auch einheimische Lebensmittel werden zunehmend als "Superfood" bezeichnet. Ihre Wirkungen gelten als erwiesen:

Rote Beerenfrüchte:

Heidelbeere, Sauerkirsche, Holunderbeere, Hagebutte oder die Apfelbeere (Aronia) weisen unter anderem einen hohen Gehalt an Antioxidantien auf, die unsere Körperzellen vor Zellschäden und chronischen Entzündungen schützen.

Einheimische Nüsse, Samen und Kerne:

Walnüsse, Kürbiskerne, Leinsamen oder Mohn sind besonders reich an wertvollen Fettsäuren, die gut für unsere Blutgefäße,die Nerven- und Gehirnzellen und unser Herz sind. Die löslichen und unlöslichen Ballaststoffe sind förderlich für unsere Verdauung.

Grünes Blattgemüse:

Rucola, Brennnessel, Spinat, Mangold oder Garten- und Wildkräuter enthalten neben vielen Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen auch zahlreiche Mineralstoffe. Hinter dem oft bitteren Geschmack verstecken sich überdurchschnittlich hohe Gehalte der zellschützenden Antioxidantien.

Rote Bete:

Sie verfügt über eine Fülle von Vitaminen und Mineralstoffen. Daneben wird dem roten Farbstoff Betalaine eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Er soll zudem vor bestimmten Krebsarten schützen und Schmerzen lindern.

Kohlgemüse:

Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl oder Grünkohl besitzen neben dem beachtlichen Nährstoffspektrum bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, denen eine krebshemmende Wirkung und eine Reduktion des Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikos zugeschrieben werden.

GUT ZU WISSEN!
Eine Ballaststoffzufuhr von 30 g pro Tag wird als ausreichend angesehen. Zum Vergleich: Eine Scheibe Weißbrot enthält nur ca. 1 g Ballaststoff, eine Scheibe Roggenvollkornbrot dagegen bereits ca. 4 g. Werden Kleie und andere sehr ballaststoffhaltige Lebensmittel verzehrt, liegt die empfohlene Trinkmenge bei 2,5 l pro Tag.

Ballaststoffe für die Gesundheit

Die Supermarktregale sind voll mit einheimischem "Superfood". Trotzdem essen wir durchschnittlich zu wenig Gemüse, Obst und Vollkornprodukte. Dabei darf das präventive Potenzial von ballaststoffreicher Kost nicht unterschätzt werden. Sie wirkt sich förderlich auf die Magen-Darm-Passage aus und senkt die Konzentration des Gesamt- und LDL-Cholesterols. Die Blutdruckwerte können dadurch sinken, und wir tragen zum Schutz vor koronaren Herzkrankheiten bei. Auch schützt sie vor starkem Übergewicht und hilft bei der Gewichtsreduktion. Adipositas kann hierdurch vermieden und Diabetes-Typ-2-Erkrankungen können behandelt werden.

Wer auf seine Gesundheit achten will, sollte sich ausgewogen ernähren und sich nicht auf eine Handvoll exotisches "Superfood" verlassen. Vielmehr gehören Vollkornprodukte, frisches Gemüse und Obst auf den Speiseplan. Hierbei kann unser einheimisches "Superfood" eine große Bereicherung sein.

Sabine Wecker empfiehlt:

Rote-Bete-Salat an geräucherter Forelle

Rote-Bete-Salat
Foto: istockphoto

Für zwei Personen

300 g Rote Bete (gekocht)

50 g Rucola

1 säuerlicher Apfel

100 g Ziegenkäserolle

2 Scheiben kerniges Vollkornbrot

1 Zweig Rosmarin, 2 EL gehackte Walnüsse, 2 EL Olivenöl

2 geräucherte Forellenfilets

Für die Salatmarinade:

3 EL Zitronensaft, Salz, Pfeffer, 1 TL Honig, 1 TL süßer Senf, 2 EL Walnussöl

Die gehackten Walnüsse in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur vorsichtig von allen Seiten unter gelegentlichem Rühren anrösten, bis die Nüsse zu duften beginnen. Zum Abkühlen die Nüsse aus der Pfanne nehmen.

Für die Salatmarinade Zitronensaft, Honig, Salz, Pfeffer, Senf und Walnussöl verrühren.

Den Rucola waschen und in mundgerechte Stücke zupfen. Die gekochte Rote Bete schälen, halbieren und in feine Scheiben schneiden. Den Apfel vierteln, vom Kernhaus befreien und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden. Nun den Rucola, die Rote Bete und die Apfelscheiben vermischen und mit den Forellenfilets auf zwei Tellern anrichten.

Die Vollkornbrotscheiben vierteln, auf ein mit Backpapier bedecktes Backblech legen und mit wenig Olivenöl beträufeln.

Die Ziegenkäserolle in acht Scheiben schneiden und auf die Brotscheiben geben. Das Blech in den vorgeheizten Backofen bei 170 Grad für circa acht bis zehn Minuten schieben, bis der Ziegenkäse zu schmelzen beginnt.

In der Zwischenzeit die Marinade über den angerichteten Salat träufeln und die gerösteten Walnüsse darüberstreuen. Auf die fertigen Brotscheiben noch ein paar Rosmarinblätter legen, alles auf dem Salat anrichten und gleich servieren.

Guten Appetit!

 
 

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