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23.03.2020 / aktualisiert 16.12.2020

Das Risiko minimieren

In Deutschland leidet jeder fünfte über 65-Jährige an Durchblutungsstörungen in den Beinen, der sogenannten Schaufensterkrankheit. Ursache ist in der Regel eine Gefäßverkalkung. Wie solch einer Erkrankung vorgebeugt werden kann, worauf Betroffene achten sollten und was sie selbst machen können, erklärt Dr. Bernd Liesenfeld, Oberarzt der Abteilung für Innere Medizin II, Nephrologie, Rheumatologie, Diabetologe und Angiologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier.

Dr. Bernd Liesenfeld ist Oberarzt der Inneren Medizin II am Brüderkrankenhaus in Trier.

Dr. Liesenfeld, wie kommt es, dass Arterien sich verengen oder sogar verschließen?

Bei der Arteriosklerose, also der Ursache für die Schaufensterkrankheit, kommt es zu Entzündungen an der Gefäßwand. An den entzündeten Stellen setzen sich Bestandteile des Bluts fest, dadurch verschließen sich die Gefäße.

Wer ist davon betroffen?

Überwiegend Menschen jenseits der 50 Jahre, denn die Erkrankung besitzt eine gewisse Vorlaufzeit. Betroffene bemerken sie meist erst, wenn eine hochgradige Engstellung oder Verschlüsse an strategisch relevanten Stationen des Gefäßsystems vorliegen. Und beileibe nicht jeder Gefäßverschluss wird bemerkt. Auch jüngere Menschen können betroffen sein, wenn beispielsweise andere chronische Erkrankungen die Durchblutung stören.

Sie sprechen Risikofaktoren an. Welche sind das generell bei der Schaufensterkrankheit?

Hauptrisikofaktor ist das Alter. An zweiter Stelle steht das Rauchen. Und an dritter Stelle chronische Erkrankungen, die das noch verstärken können wie zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck oder Stoffwechselstörungen.

Das heißt, mit zunehmendem Alter verkalken unsere Arterien. Kann man trotzdem vorbeugen?

Jeder sollte versuchen, sein biologisches Alter möglichst optimal zu halten, zum Beispiel durch gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung. Und ganz wichtig: Aufhören zu rauchen oder am besten gar nicht erst anfangen. Das sind die entscheidenden Maßnahmen zur Vorbeugung.

Warum ist gerade Rauchen so gefährlich?

Rauchen hat viele Effekte auf das Gefäßsystem, die sich beobachten lassen, unter anderem verengen sich die Arterien, und das Blut fließt nicht mehr richtig. Was sonst chronische Erkrankungen wie Stoffwechselerkrankungen oder Diabetes im Konzert anrichten, das kann die Zigarette alleine.

Und warum befördern diese Erkrankungen den Gefäßverschluss?

Diabetes verändert die Zusammensetzung des Blutes, beispielsweise die Gerinnungsfaktoren oder die Fettpartikel. Zusammen führt das zu einer stärkeren Ausprägung der pAVK. Und bei Stoffwechselerkrankungen, die einen erhöhten Cholesterinspiegel zur Folge haben, lagert sich mehr Cholesterin an den Gefäßwänden ab als bei Menschen ohne eine solche Erkrankung.

Was raten Sie Betroffenen?

Jeder Patient kann mithelfen, dass die Behandlung erfolgreich ist. Wer ein regelmäßiges Gehtraining macht, kann seine Geh strecke deutlich erhöhen, ohne dass er zusätzlich Medikamente nimmt. Es ist also wichtig, die Ressourcen der Patienten zu fördern.


Text: Joris Hielscher | Fotos: André Loessel

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