In Deutschland leidet jeder fünfte über 65-Jährige an Durchblutungsstörungen in den Beinen, der sogenannten Schaufensterkrankheit. Ursache ist in der Regel eine Gefäßverkalkung. Wie solch einer Erkrankung vorgebeugt werden kann, worauf Betroffene achten sollten und was sie selbst machen können, erklärt Dr. Bernd Liesenfeld, Oberarzt der Abteilung für Innere Medizin II, Nephrologie, Rheumatologie, Diabetologe und Angiologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier.
Bei der Arteriosklerose, also der Ursache für die Schaufensterkrankheit, kommt es zu Entzündungen an der Gefäßwand. An den entzündeten Stellen setzen sich Bestandteile des Bluts fest, dadurch verschließen sich die Gefäße.
Überwiegend Menschen jenseits der 50 Jahre, denn die Erkrankung besitzt eine gewisse Vorlaufzeit. Betroffene bemerken sie meist erst, wenn eine hochgradige Engstellung oder Verschlüsse an strategisch relevanten Stationen des Gefäßsystems vorliegen. Und beileibe nicht jeder Gefäßverschluss wird bemerkt. Auch jüngere Menschen können betroffen sein, wenn beispielsweise andere chronische Erkrankungen die Durchblutung stören.
Hauptrisikofaktor ist das Alter. An zweiter Stelle steht das Rauchen. Und an dritter Stelle chronische Erkrankungen, die das noch verstärken können wie zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck oder Stoffwechselstörungen.
Jeder sollte versuchen, sein biologisches Alter möglichst optimal zu halten, zum Beispiel durch gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung. Und ganz wichtig: Aufhören zu rauchen oder am besten gar nicht erst anfangen. Das sind die entscheidenden Maßnahmen zur Vorbeugung.
Rauchen hat viele Effekte auf das Gefäßsystem, die sich beobachten lassen, unter anderem verengen sich die Arterien, und das Blut fließt nicht mehr richtig. Was sonst chronische Erkrankungen wie Stoffwechselerkrankungen oder Diabetes im Konzert anrichten, das kann die Zigarette alleine.
Diabetes verändert die Zusammensetzung des Blutes, beispielsweise die Gerinnungsfaktoren oder die Fettpartikel. Zusammen führt das zu einer stärkeren Ausprägung der pAVK. Und bei Stoffwechselerkrankungen, die einen erhöhten Cholesterinspiegel zur Folge haben, lagert sich mehr Cholesterin an den Gefäßwänden ab als bei Menschen ohne eine solche Erkrankung.
Jeder Patient kann mithelfen, dass die Behandlung erfolgreich ist. Wer ein regelmäßiges Gehtraining macht, kann seine Geh strecke deutlich erhöhen, ohne dass er zusätzlich Medikamente nimmt. Es ist also wichtig, die Ressourcen der Patienten zu fördern.
Text: Joris Hielscher | Fotos: André Loessel