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Wohnen im Alter - Unterschiedliche Wohnformen für Senioren
14.06.2015 / aktualisiert 11.02.2021

Leben im Alter - was Menschen sich heute wünschen

So möchten Menschen im Alter leben

"Die Menschen kommen immer früher", beschreibt Silvia Müller, Heimleiterin Seniorenzentrum Haus Heimberg in Tauberbischofsheim die Entwicklung der vergangenen Jahre. Neben den vielfältigen Angeboten vom Waschsalon bis zum Einkaufsservice sei es vor allem die Angst vor der Isolation, die Menschen frühzeitig über einen Umzug nachdenken lassen.

Wohnformen

Wer wohnt am besten wo ?

Wo will ich im Alter leben? Dieser Frage sollte man sich rechtzeitig stellen. Denn wer im Alter nicht alleine sein will, braucht Unterstützung von der Familie, von Freunden und oft auch von professionellem Pflegepersonal. Altersgerechtes Wohnen ist auch eine Geldfrage. Die Bandbreite reicht vom klassischen Altenheim, über Wohngemeinschaften für Ältere bis hin zum Senioren-Dorf. Hier bieten wir Ihnen einen Überblick und schauen auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Angebote.

Zuhause

Die meisten älteren Menschen leben zu Hause und werden im familiären Umfeld gepflegt. Der Vorteil ist, dass man sich im fortgeschrittenen Alter nicht noch einmal auf eine neue Umgebung einstellen muss, sondern an einem Ort umgeben von Freunden und Familie, wo man sich sicher und geborgen fühlen kann. Das erfordert aber die Bereitschaft der betreffenden Vertrauenspersonen, im Falle einer Pflegebedürftigkeit da zu sein. Deshalb ist es wichtig, das Thema mit ihnen frühzeitig anzusprechen und über längere Zeit Kontakte und Freundschaften zu pflegen.

Im Falle einer Pflegebedürftigkeit kann man die Hilfe ambulanter Pflegedienste nutzen. Sie können die Grundpflege, die hauswirtschaftliche Versorgung und die häusliche Betreuung übernehmen. Die Kosten werden teilweise von der Pflegeversicherung übernommen und sind nach Pflegestufen gestaffelt. Ist die häusliche Pflege hingegen durch Angehörige oder ehrenamtliche Helfer sichergestellt, kann ein Pflegegeld in Anspruch genommen werden, das sich ebenfalls an den Pflegestufen orientiert.

Des Weiteren entwickeln verschiedene Hersteller ausgefeilte Geräte, die intelligentes Wohnen auch für ältere Menschen möglich machen. Etwa vollautomatische Medikamentenschränke, die mit einem Leuchtsignal darauf hinweisen, wann es Zeit ist, die Pillen zu nehmen oder Bewegungsmelder, die jeden Schritt des Bewohners registrieren und im Notfall automatisch den Notruf informieren.

Auf die Pflegebedürftigkeit kann man sich nicht ohne Weiteres vorbereiten. Meistens tritt sie plötzlich ein und man muss sich von jetzt auf gleich an die neue Situation anpassen. Damit einher geht auch die Umstellung der Wohnsituation. Oft müssen zuhause einzelne Zimmer umgestaltet oder umgebaut werden. Auf die damit verbundenen Kosten und die Zeit der Umstellung sollte man sich frühzeitig vorbereiten und die betreffenden Vertrauenspersonen in die Planung miteinbeziehen.

Senioren-WG

Einsamkeit ist die große Bedrohung des Alters, meint der frühere Bremer Bürgermeister und Altersexperte Henning Scherf. Deshalb rät er älteren Menschen dazu, erfinderisch zu werden. Wer sich noch fit fühlt und gerne selbstständig, aber nicht alleine leben möchte, kann etwa in eine Senioren-WG ziehen, auch gemeinsam mit alten Freunden. Eine professionelle Pflegekraft kann sich zusätzlich um die Bewohner kümmern. Der Vorteil einer WG ist die große Freiheit in der Gestaltung des Alltags und die Gesellschaft, die einer Vereinsamung der Bewohner vorbeugt. Ein solches Projekt will jedoch frühzeitig geplant sein.

Die Wohnsituation sollte daraufhin geprüft werden, ob sie altersgerecht und barrierefrei ist. In manchen Fällen muss dabei die alte Wohnung schon mal umgebaut werden. Auch könnte eine Pflegekraft auf Dauer zu wenig sein, wenn die Bewohner mit der Zeit mehr Betreuung in Anspruch nehmen. Dann steht das Projekt Wohngemeinschaft auf der Kippe. Der frühere Politiker Henning Scherf macht alten Menschen dennoch Mut zu einem solchen Schritt. Er hat selbst eine Senioren-WG gegründet und über neue Möglichkeiten des Zusammenlebens im Alter ein spannendes Buch geschrieben: "Altersreise - Wie wir alt sein wollen", Herder Verlag, 2013, 224 Seiten.

Betreutes Wohnen in Verbindung mit einem ambulanten Pflegedienst

Ältere Menschen, die vielleicht noch keinen Pflegebedarf haben, aber Unterstützung beim selbstständigen Leben im Alltag brauchen, können in eine betreute Wohneinrichtung für Senioren einziehen. Die Wohnräume sind meist barrierefrei, gut gesichert, die Bewohner erhalten etwa Unterstützung im Haushalt und können Fahr- und Bringdienste in Anspruch nehmen. Im Falle einer Pflegebedürftigkeit bieten manche Häuser weitere Hilfen an. Je nach Leistung fallen unterschiedliche Kosten an, die teilweise auch über die Pflegeversicherung abgerechnet werden können. In jedem Fall sind die Miete oder Eigentumskosten zu tragen.
Sinnvoll ist Betreutes Wohnen insbesondere dann, wenn die Einrichtung räumlich beziehungsweise organisatorisch an ein stationäres Altenpflegeheim angegliedert ist. Denn wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt eine intensivere Pflege und Betreuung benötigt, kann man in das nahegelegene Altenheim umziehen. In manchen Fällen kann die pflegebedürftige Person auch in der Wohnung bleiben und in sämtlichen Pflegestufen weiterbetreut werden.

Mehrgenerationenhaus

In ganz Deutschland gibt es rund 450 Mehrgenerationenhäuser. Ziel ist es, mit verschiedenen Veranstaltungen und Projekten Jung und Alt sowie Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen zu bringen. In manchen Häusern teilen sich Menschen unterschiedlicher Generationen einen Wohnkomplex mit Gemeinschaftsräumen. Andere Häuser wiederum fungieren als Offener Treff und dienen als Plattform für gemeinsame Projekte. Neben kreativen Aktivitäten wie Bastelkursen oder gemeinsamen Chorauftritten gibt es auch Kurse für den Umgang mit Demenz oder Leseförderung für Kinder. In Mehrgenerationenhäusern können junge und alte Menschen voneinander lernen und sich ergänzen: Die Jüngeren halten die Älteren zum einen fit und lebendig. Die Älteren wiederum bringen Lebenserfahrung mit und können auch als Erziehungspersonen für Jugendliche und Kinder fungieren. Mehr Informationen zu den unterschiedlichen Angeboten der Mehrgenerationenhäuser unter: http://www.mehrgenerationenhaeuser.de/1852

Kurzzeitpflege

Bei der Kurzzeitpflege können alte und pflegebedürftige Menschen vorübergehend in einer stationären Einrichtung gepflegt werden. Dieses Angebot können sie etwa im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt in Anspruch nehmen, um neue Kräfte zu sammeln. Sollten sich während des Krankenhausaufenthaltes dauerhafte körperliche Einschränkungen oder eine höhere Pflegebedürftigkeit ergeben haben, sodass die bisherige Wohnform nicht mehr angemessen ist, kann ein Aufenthalt in der Kurzzeitpflege auch als Übergangszeit für eine neue Lösung dienen. Auch wenn ein Platz im Alten- oder Pflegeheim nicht gleich frei wird, dient die Kurzzeitpflege als wichtiger Zeitpuffer. Nicht zuletzt können pflegende Angehörige diese Zeit nutzen, um selbst einmal Urlaub zu machen. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt bis zu vier Wochen pro Kalenderjahr. Für diesen Zeitraum bietet die Pflegeversicherung Unterstützung von bis zu 1.550 Euro an. Mehr Informationen zu den Leistungsbeträgen befinden sich auf der Homepage des Bundesgesundheitsministeriums unter http://www.bmg.bund.de/glossarbegriffe/k/kurzzeitpflege.html

Senioren-Dorf

Warum in ein Heim ziehen, wenn man gleich ein ganzes Dorf haben kann? In Deutschland gibt es mittlerweile mehrere Senioren-Dörfer, die an diverse Dörfer und Kleinstädte angegliedert wurden. Im Senioren-Dorf der Theodor Fliedner Stiftung bei Mülheim an der Ruhr etwa wohnen rund 600 alte und junge Menschen mit und ohne Behinderung. Die Wohnsiedlung bietet den sozialen Austausch, hier kann man sich auf Plätzen, im Bistro oder in der Kirche treffen und gemeinsam feiern. Gleichzeitig gibt es für alle Bedürfnisse aber auch die entsprechenden Angebote: 210 stationäre Plätze für ältere pflegebedürftige Menschen, Kurzzeitpflege sowie 20 Mietwohnungen für ein Betreutes Wohnen. Im Dorf verteilt gibt es außerdem 127 Mietwohnungen für Menschen mit Behinderungen, Mitarbeiter der Stiftung und Mieter ab 65 Jahren. Die Kosten variieren je nach Wohnform. Mehr Informationen unter: https://www.fliedner.de/

Altenheim

Wenn die Selbstständigkeit im Alter nachlässt, ist die klassische Variante immer noch das Alten-oder Pflegeheim. Während in Altenheimen die Betreuung der Senioren im Vordergrund steht, kümmern sich Pflegeheime zusätzlich um die Pflege der Bewohner, weshalb hier auch eine Pflegestufe vorliegen muss. Die Kosten für Alten- und Pflegeheime variieren stark und hängen von der Pflegestufe ab, da sich die Pflegekassen je nach Stufe an den Kosten beteiligen. Einzelförderung kann beantragt werden, falls die Pflegeversicherung und die Rente des Seniors nicht genügen. Für den Rest müssen Angehörige aufkommen.

Der Vorteil von Alten-und Pflegeheimen ist die intensive Betreuung. Ein oft vielseitiges Freizeitangebot und kulturelle Veranstaltungen steigern die Lebensqualität der Bewohner. Der Nachteil ist, dass man sich meist nur unter gleichaltrigen Bewohnern befindet, von denen im Zweifel einige noch stärker pflegebedürftig sind, als man selbst. Auch die Kosten für ein Altenheim sind nicht für jedermann tragbar.

Seniorendienste der BBT-Gruppe

Von ambulanter und familialer Pflege bis hin zum Seniorenzentrum - die Angebote der BBT-Gruppe

Selbstbestimmung und Würde

Umgang mit Sexualität in den BBT-Einrichtungen der Seniorendienste

Sexualität kennt keine Altersgrenze. Auch wenn man nicht mehr Zuhause wohnt, sondern in einem Betreuungsverhältnis im Bereich der Seniorendienste? Die BBT-Gruppe bezieht dazu klar Stellung: Die sexuelle Entfaltung ist ein legitimer Wunsch, jeder Mensch hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. Auch im Betreuungsverhältnis.
Das Thema Sexualität als wesentlicher Bestandteil des Lebens und als grundlegendes Wesensmerkmal des Menschen soll in den Einrichtungen der BBT-Gruppe einen angemessenen Platz haben. Dazu ist es notwendig, dass das Thema vorurteilsfrei und unaufgeregt angesprochen werden kann, sowohl innerhalb der Einrichtung als auch in der Kommunikation nach außen. Um das zu erreichen, ist ein hohes Maß an Information und Kommunikation notwendig, insbesondere für die Bewohner und ihre Angehörigen.

Es gibt vielfältige Arten von Betreuungsverhältnissen im Bereich der Seniorendienste. Sie reichen vom betreuten Wohnen über Wohngruppenmodelle bis hin zum vollstationären Pflegeheim. So unterschiedlich die Lebensgestaltungen in diesen verschiedenen Einrichtungen und die rechtlichen Gegebenheiten der Vertragsverhältnisse dabei sind, so unterschiedlich muss auch mit dem Thema Sexualität umgegangen werden. 

Die BBT-Gruppe lässt Bewohner, Mitarbeitende, Angehörige und Einrichtungsleitungen mit dem sensiblen Thema nicht alleine, sondern gibt in einer im Jahr 2016 herausgegebenen Leitlinie Hilfestellung und Handlungssicherheit für das tägliche Arbeiten und Leben in den Einrichtungen.

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