27.01.2016
Mit der geplanten Reform der Pflegeausbildung will die Bundesregierung die bislang getrennten Ausbildungen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zusammenführen. Die BBT-Gruppe bekräftigt die Position der Christlichen Krankenhäuser in Deutschland (CKiD), die sich gemeinsam mit Diakonie und Caritas und ihren Fachverbänden in der Altenpflege für diese generalistische Pflegeausbildung aussprechen.
Auch angesichts von Gegeninitiativen setzen sich die CKiD weiterhin nachdrücklich für die gereralistische Pflegeausbildung ein. Sie sind überzeugt: Angesichts des veränderten Versorgungsbedarfs pflegebedürftiger Menschen im demografischen Wandel und zunehmender Anforderungen an sozialpflegerische und gerontologischer Kenntnisse bildet nur ein generalistisches Bildungskonzept alle Kompetenzen ab. Zudem eröffne ein breites, durchlässiges und anschlussfähiges Ausbildungssystem jungen Menschen neue Karrierewege und mache den Pflegeberuf attraktiver. Mit rund 32.000 Ausbildungsplätzen, das ist fast jeder zweite Platz in der Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege, leisten die christlichen Krankenhäuser einen überdurchschnittlichen Beitrag zur Ausbildung in den Pflegeberufen.
"Wir begrüßen die generalistische Pflegeausbildung als zentrale Innovation für die Pflege", bekräftigt Matthias Warmuth, Geschäftsführer Unternehmensentwicklung der BBT-Gruppe, die Position der CKiD. "Wir alle gewinnen durch die Vernetzung von Alten-, Kinder- und Krankenpflege, aber auch der Pflege in der Psychiatrie, weil wir uns in Zukunft auf eine an individuellen Bedürfnissen orientierte Pflege verlassen können." Doch zur Chance für die Mitarbeitenden sowie alle Menschen, die auf eine qualifizierte Pflege angewiesen sind, könne die generalistische Pflegeausbildung nur werden, wenn auch die praktische Umsetzung in der Ausbildung gelänge, so der BBT-Geschäftsführer. "Wir müssen sicherstellen, dass weiterhin sowohl grundlegende Kompetenzen als auch fachspezifische Ausbildungsinhalte vermittelt werden", so Warmuth. Die Gefahr, dass die Altenpflege als Verliererin aus der Reform hervorgehen könnte, weil sich die generalistisch ausgebildeten Pflegekräfte für die anderen Fachrichtungen entscheiden, sieht Warmuth nicht. Im Gegenteil: "Die generalistische Pflegeausbildung stellt sicher, dass die Altenpflege nicht vom allgemeinen Professionalisierungsprozess in der Pflege abgehängt wird. Zudem gewinnen Pflegekräfte durch eine sektorenübergreifende Ausbildung an Flexibilität, weil sie sich nicht zu Beginn ihrer beruflichen Ausbildung auf einen Fachbereich festlegen müssen und ihnen gerade auch in ihrer beruflichen Entwicklung alle Türen offenstehen. Davon kann insbesondere die Altenpflege profitieren, weil einer Hierarchisierung der verschiedenen Pflegeberufe entgegengewirkt wird."
Bildung ist in
der BBT-Gruppe, sowohl aus ihrem Selbstverständnis heraus als auch als
gesellschaftlicher Auftrag, von zentraler Bedeutung. "Mit unseren sieben
Bildungseinrichtungen sind wir in der BBT-Gruppe für die Zukunft sehr gut
aufgestellt, um ein hohes Ausbildungsniveau zu gewährleisten, das unserem
christlichen Ansatz einer ganzheitlichen Betreuung von Menschen in jedem
Lebensalter entspricht", so Warmuth.
Staatssekretär Karl-Josef Laumann, Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, hat den Aufruf "Generalistik jetzt!" gestartet. Er wirbt darin für die Reform der Pflegeausbildung, die von vielen Institutionen, darunter die BBT-Gruppe, unterstützt wird.