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Praxis für Strahlentherapie

Linearbeschleuniger

Bestrahlungen mit Linearbeschleunigern behandeln sowohl bösartige als auch gutartige Erkrankungen. Punktgenau und schonend.

Leistungsspektrum

Im Rahmen der Behandlung bösartiger Tumorerkrankungen erfolgt die Strahlentherapie entweder im Hinblick auf eine Heilung der Tumorerkrankung oder im Hinblick auf eine Beseitigung von durch den Tumor bedingten Beschwerden. Die Strahlentherapie wird vor einer Operation im Sinne einer Tumorgrößenreduktion oder aber auch nach einer Operation im Sinne einer Verbesserung der Heilungschancen durchgeführt. Ebenso ist eine Bestrahlungsbehandlung in Kombination mit einer Chemotherapie möglich, wobei die Chemotherapie sowohl vor- als auch nachgeschaltet, wie auch parallel zur Bestrahlung erfolgen kann.
(Die Chemotherapie wird nicht im MVZ, sondern im Brüderkrankenhaus St. Josef durchgeführt.)

Neben diesen Bestrahlungsmaßnahmen von außen ist auch mit der Afterloadingtherapie eine Behandlung in Körperhöhlen wie z.B. Scheide oder Gebärmutterhöhle möglich. Außerdem bieten wir besondere Bestrahlungstechniken wie intensitätsmodulierte Strahlentherapien oder eine stereotaktische Bestrahlungsbehandlung an. Spezielle Lagerungshilfen, thermoplastische Masken, die Verwendung von unterschiedlichen Elektronen- und Photonenenergien, sowie der Multi-Leaf-Kollimator ermöglichen individuelle Feldanordnungen und dadurch eine Schonung gesunder Organe.

Technische Ausstattung

  • Computertumorgraphie für die Bestrahlungsplanung
  • zwei Linearbeschleuniger mit unterschiedlichen Dosisspektren
  • ein Afterloadinggerät
Linarbeschleuniger

Bestrahlte Erkrankungen

Bösartige Erkrankungen

  • Bestrahlungsbehandlung von soliden Tumoren und Lymphomerkrankungen 
  • Behandlung von Tochtergeschwülsten dieser Tumorerkrankungen

Gutartige Erkrankungen

    • Gutartige Erkrankungen des Augenhintergrundes (endokrine Orbitopathie)
    • Behandlung von entzündlichen oder degenerativen Erkrankungen im Bereich der Gelenke, der Sehnen- und Muskelansätze
    • prä- oder postoperative ossifikationsprophylaktische Bestrahlung. (vor oder nach einer Operation im Gelenkbereich durchgeführte vorbeugende Bestrahlung, um Verkalkungen zu verhindern)
    • vorbeugende Bestrahlungsbehandlung von Brustdrüsen bei Männern mit Prostatakarzinom unter spezieller antihormoneller Therapie (gynäkomastieprophylaktische Bestrahlung)
Team & Kontakt

Praxis für Strahlentherapie
Husener Straße 46
33098 Paderborn

05251 69 90 48 0
05251 69 90 48 9
info@paderborn-mvz.de

Die Anmeldung befindet sich im 2. UG des Brüderkrankenhauses.

Ärzteteam

MUDr. Attila Salay
Ärztlicher Leiter des MVZ des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn
Facharzt für Strahlenmedizin
Details
Sekretariat:
Regina Brinkmann
Fachärztin für Strahlentherapie
Details
Dr. med. Gabriele Lubinski-de Lange
Fachärztin für Strahlentherapie
Details
Dr. med. Till Sanftleben
Facharzt für Strahlentherapie

Sekretariat

Bettina Perria
Sekretariat / Anmeldung Praxis für Nuklearmedizin & Strahlentherapie
Husener Str. 46
33098 Paderborn
Details
Bettina Perria - Praxisorganisation
Patienteninfo

Was passiert bei einer Bestrahlung? Informationen für Patienten

Strahlentherapie am Brüderkrankenhaus Paderborn

Für Patient*innen ist die Diagnose Krebs oft ein Schock. Betroffene haben in dieser Ausnahmesituation Angst und stellen sich viele Fragen, zum Beispiel zu Heilungschancen, dem Ablauf einer Strahlen- oder Chemotherapie sowie möglichen Nebenwirkungen der Behandlung. Wir möchten Ihnen im Folgenden die wichtigsten Fragen beantworten und Ihnen zudem den Ablauf der Strahlentherapie in einem ausführlichen Video erklären. Außerdem stellen wir Ihnen einige Ihrer möglichen Ansprechpartner*innen und Ärzt*innen am Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn vor, die Sie während der gesamten Behandlungsdauer begleiten und unterstützen werden.

Was ist die Strahlentherapie?

Die moderne Strahlentherapie, auch Radiotherapie genannt, ist eine der wichtigsten Säulen in der erfolgreichen Krebstherapie. Die Diagnose Krebs bedeutet zunächst zwar einen massiven Einschnitt ins Leben. Doch es gibt Hoffnung: Heutzutage ist die Krankheit in vielen Fällen unter Berücksichtigung einiger Faktoren gut behandelbar und nicht selten auch heilbar.

Am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn setzen die Ärzt*innen die Strahlentherapie vor allem zur lokalen Behandlung von bösartigen Tumorerkrankungen ein, aber auch zur Verhinderung des Nachwachsens eines Tumors nach einer Operation. Mittlerweile kommt sie bei fast jedem zweiten an Krebs erkrankten Menschen zum Einsatz – entweder als alleinige Behandlung, in Kombination mit einer Chemotherapie oder auch vor beziehungsweise nach einer Operation. Sie wird am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn in der MVZ Praxis für Strahlentherapie und in der Klinik für Strahlentherapie sowohl ambulant als auch stationär angeboten.

Bei der Strahlentherapie werden bösartige Tumorzellen mithilfe elektromagnetischer Strahlung zerstört. Diese Strahlen verändern die Erbsubstanz der Krebszellen so, dass die Zellteilung gestoppt wird. Die Zellen können dann vom Körper „abtransportiert“ werden. Der gesamte Prozess ist für die Patient*innen schmerzfrei. Die Bestrahlung dauert pro Sitzung nur wenige Minuten. Dabei liegen die Betroffenen auf einer Liege, hören ihre Lieblingsmusik und können zur Entspannung in der Klinik für Strahlentherapie in Paderborn auf einen digital erstellten Himmel schauen.

Die Bestrahlungsarten unterscheiden sich je nach Tumorart und Stadium der Krebserkrankung und ebenso individuell muss die Dosis der Strahlung berechnet werden. Physiker*innen und Ärzt*innen berechnen dazu exakt, welche Dosis notwendig ist und wie sie auf die einzelnen Sitzungen verteilt werden muss. In den meisten Fällen erfolgt die Bestrahlung am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn fünf Mal pro Woche innerhalb eines Zeitraums von einer bis sechs Wochen.

MUDr. Attila Salay, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie am Brüderkrankenhaus

Sollte die Krebserkrankung schon zu weit fortgeschritten oder aufgrund einer besonders aggressiven Krebsform nicht mehr heilbar sein, kann die Strahlentherapie dennoch helfen. 

MUDr. Attila Salay, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, erklärt: „In der palliativen Krebsbehandlung spielt die Strahlentherapie eine wichtige Rolle. Dort kann sie symptomlindernd wirken, sodass die Patient*innen weniger Schmerzen haben, oder es können Atemnot oder Blutungen behandelt werden.“

Das sind die häufigsten Krebserkrankungen, die in der MVZ Praxis und der Klinik für Strahlentherapie behandelt werden:

Wie funktioniert ein Linearbeschleuniger?

Um bösartige Tumore zielgenau bestrahlen zu können, gibt es innerhalb der modernen Strahlentherapie den Linearbeschleuniger, der auch in der Klinik für Strahlentherapie in Paderborn zum Einsatz kommt. In diesem Gerät werden innerhalb einer Elektronenkanone winzige, elektrisch geladene Teilchen – die Elektronen – erzeugt und anschließend durch Magneten auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Danach werden sie in die sogenannte Gantry geleitet.

„Die Gantry ist das, was die Patient*innen sehen, wenn sie auf der Liege im Bestrahlungsraum liegen. Dabei handelt es sich um das Gerät, welches sich um sie herumdreht“, erläutert Physikerin Pia Wolf aus der MVZ Praxis für Strahlentherapie. Sie erklärt weiter: „Die Elektronen werden in der Gantry abgelenkt und landen im Beschleunigerkopf, dem Kollimator. Im Kollimator selbst sind fünf Millimeter breite Lamellen, die dafür sorgen, dass jedes Bestrahlungsfeld individuell in 3D geformt werden kann. Dadurch ist es möglich, auch kleinste Bereiche mit der exakt berechneten Dosis zu bestrahlen und gesundes, umliegendes Gewebe zu schonen.“

Pia Wolf, Physikerin in der Klinik für Strahlentherapie

Dazu überprüfen die Physiker*innen am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn kontinuierlich während der Behandlung, ob der Linearbeschleuniger für die jeweiligen Patient*innen korrekt eingestellt ist.

Ein Patient während der Bestrahlung, über ihm ist die Gantry.
Der Linearbeschleuniger in der Detailaufnahme.

Warum ist ein CT vor der Behandlung nötig?

Bevor die eigentliche Bestrahlung beginnt, erstellen die Mitarbeiter*innen am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn einen individuellen Behandlungsplan. Darin wird nicht nur die Strahlendosis erfasst, sondern auch die bestmögliche Lagerungsposition während der Bestrahlung berechnet. Bevor es für die Patient*innen zum Linearbeschleuniger geht, führt der Weg deswegen ins sogenannte Simulations-CT, auch Planungs-CT genannt.

Das Simulations-CT ist nötig, damit wir wissen, wo der Tumor sitzt und wir diesen zielgenau bestrahlen können. Durch das bildgebende Verfahren können wir den Tumor millimetergenau identifizieren und dadurch umliegendes Gewebe schonen.
Florian Leifeld, Medizinisch-technischer Radiologieassistent (MTRA)

Im Simulations-CT bringt Florian Leifeld und seine Kolleg*innen die Patient*innen in die Position, die sie später auch während der Bestrahlung am Linearbeschleuniger einnehmen müssen. Laserstrahlen erfassen anschließend – für die Patient*innen absolut schmerzfrei – den Tumor sowie die umliegenden Organe und übertragen die Daten in ein Koordinatensystem. Am Computer berechnet dann die oder der MTRA das optimale Bestrahlungsfeld. Wenn dieses festgelegt wurde, zeichnet die oder der MTRA mit einem wasserfesten Marker die zu bestrahlende Fläche auf dem Körper der Patient*innen ein.

Die auf den Patient*innen eingezeichneten Markierungen werden nach dem Simulations-CT mit wasserfesten Folien abgeklebt, sodass die Patient*innen ganz normal duschen dürfen. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass die Markierungen wenig Wasser ausgesetzt sind und der Bereich nicht mit Seife oder Duschgel in Berührung kommt. Ebenso sollte der Bereich nach dem Duschen nur abgetupft werden, damit die Markierungen und Folien nicht aus Versehen entfernt werden.

Sollte es doch einmal dazu kommen, dass sich die Markierungen vor der ersten Bestrahlung gelöst haben, stellt dies kein größeres Problem dar. „Dann können die Patient*innen sich einen Termin zur erneuten Markierung geben lassen. Allerdings ist dies am besten zu vermeiden, da sonst der Bestrahlungsplan in Verzug geraten kann“, erklärt Florian Leifeld.

Was ist die Stereotaxie?

  • Innerhalb der Strahlentherapie gibt es zusätzlich noch die stereotaktische Bestrahlung. Diese dient dazu, aus verschiedenen Einstrahlwinkeln punktgenau den Tumor zu erfassen und zu behandeln. Diese Form der Strahlentherapie wird vor allem bei Hirntumoren oder anderen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich angewendet. Aber die Stereotaxie kann auch bei Metastasen in Lunge, Wirbelsäule oder Leber eingesetzt werden.

  • Für diese Form der Bestrahlung gibt es die Stereotaxie-Masken, die individuell während des Simulations-CT angefertigt werden und den Patient*innen während der Behandlung helfen, ruhig liegen zu bleiben. Durch die Masken werden Atembewegungen oder reflexartige Bewegungen ausgeglichen.

  • Sie bestehen aus thermoplastischem Material, das sich wie Silikon anfühlt. Zur Anpassung an das Körperteil, das ruhig gehalten werden soll, wird das Material in einen warmen, formbaren Zustand gebracht. Am Körper passt sich das Material an und kühlt aus. Die Maske bleibt danach in dieser Form und verhärtet sich. Dadurch kann sie später bei jeder Bestrahlung eingesetzt werden und die Genauigkeit der Lagerung der Patient*innen wird verbessert.
Auflegen einer Stereotaxie-Maske.
Markierung auf der Stereotaxie-Maske.
Anpassung einer Stereotaxie-Maske.
Simulations-CT mit Stereotaxie-Maske.

Wie läuft die Bestrahlung ab?

Um Patient*innen soweit wie möglich Ängste und Sorgen rund um die Behandlung zu nehmen, steht ihnen das Team der MVZ Praxis und der Klinik für Strahlentherapie in Paderborn jederzeit zur Seite. Was die Patient*innen genau im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn erwartet und wie die Behandlung von der Anmeldung bis zum Abschlussgespräch abläuft, das erklären wir Ihnen in unserem Video. Darin werfen wir einen Blick hinter die Kulissen und bieten Einblicke in alle Bereiche der Klinik für Strahlentherapie. Auch in jene, die Patient*innen oft verborgen bleiben, wie beispielsweise dem Chefarztsekretariat.

Welche Nebenwirkungen hat die Strahlentherapie?

Da die Strahlentherapie auf einem lokal begrenzten Bereich angewendet wird, treten Nebenwirkungen in der Regel dort und in angrenzenden Hautarealen auf. Es ist auch durchaus möglich, dass eine Bestrahlung keine Nebenwirkungen nach sich zieht. Ob Symptome auftreten und wie stark diese ausgeprägt sind, hängt von mehreren Faktoren ab: der verabreichten Dosis, der Empfindlichkeit des Bestrahlungsgebiets und dessen Größe.

Bei nahezu allen Strahlentherapie-Patient*innen treten Reizungen der Haut auf. Daher sollten Patient*innen auf eine schonende, natürliche Hautpflege in diesen Bereichen achten. Sonnenbäder sowie Hautcremes oder -lotions, die mit Chemikalien oder Parfum versetzt sind, sollten Sie vermeiden. Eine gesunde Ernährung trägt außerdem dazu bei, die Haut nicht zusätzlich zu strapazieren. Andauernde Müdigkeit, Appetitlosigkeit und auch Fieber sind ebenfalls häufige Folgen einer Strahlentherapie.

Evelyn Kröger, Leitende Medizinisch-technische Radiologieassistentin (MTRA)

Evelyn Kröger, leitende MTRA in der Klinik für Strahlentherapie am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, ergänzt weitere mögliche Nebenwirkungen: „Bei einer Bestrahlung im Kopf- und Halsbereich kann es beispielsweise zu Schleimhautentzündungen im Mund oder in der Speiseröhre kommen. Wenn zum Beispiel die Prostata oder andere Unterleibsbereiche aufgrund von Krebs bestrahlt werden müssen, können Durchfall, Übelkeit und bzw. oder Erbrechen auftreten.“

Nebenwirkungen sind allerdings individuell und treten bei jeder Patientin und jedem Patienten unterschiedlich ausgeprägt auf. Falls Nebenwirkungen durch die Strahlentherapie auftreten, gehen sie meist wieder von allein zurück oder können mit Medikamenten behandelt werden.

Was ist der Unterschied zur Chemotherapie?

Grundsätzlich haben eine Chemotherapie und die Strahlentherapie das gleiche Ziel: Sie bekämpfen die Krebserkrankung. Oftmals ist eine Kombination der beiden Behandlungsarten hilfreich, um bestmögliche Heilungschancen zu erreichen. Diese sogenannte Radio-Chemotherapie wird auch am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn genutzt.

Die Chemotherapie eignet sich als alleinige Behandlung für nahezu alle Krebsarten. Dabei werden Medikamente gegen die Krebszellen im gesamten Körper eingesetzt. Die Therapie gilt als äußerst wirksam, hat allerdings auch Nachteile. Denn die verabreichten Medikamente zerstören die Krebszellen zuverlässig, können aber auch gesunde Zellen angreifen und außerdem Nebenwirkungen nach sich ziehen.

Chemotherapie

Die Strahlentherapie wiederum eignet sich als alleinige Behandlungsmethode nur, um gezielt einzelne Tumore zu bekämpfen. Sie schont umliegendes Gewebe und hat daher deutlich weniger Nebenwirkungen als die Chemotherapie.

Strahlentherapie

Bei vielen Krebsarten ist eine Kombination aus beiden Behandlungsmethoden sinnvoll, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Ein Beispiel ist Leukämie. Hier kann die Strahlentherapie unterstützend zur Chemotherapie eingesetzt werden, um Leukämiezellen außerhalb von Knochenmark und Blut zu beseitigen oder vor einer Stammzellentransplantation das körpereigene Knochenmark zu neutralisieren. Das ist notwendig, damit der Körper die transplantierten Stammzellen nicht wieder abstößt, sodass die Heilungschancen dadurch erhöht werden.

Andererseits kann die Chemotherapie auch ergänzend zur Bestrahlung eingesetzt werden. In diesem Fall zerstört die Bestrahlung den Tumor, während die Chemotherapie Metastasen – also bösartige Nebengeschwüre – angreift, die sich an anderen Stellen im Körper angesiedelt haben.

Übernimmt die Krankenkasse die Strahlenbehandlung?

Die meisten gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten für die Strahlentherapie. Bei Sonderformen müssen Patient*innen die Kostenübernahme bei ihrer Krankenkasse beantragen und die Kosten gegebenenfalls selbst tragen.

Bei einer ambulanten Therapie ist es möglich, dass die Fahrtkosten von den Krankenkassen übernommen werden. Dazu müssen Patient*innen einen Antrag ausfüllen. Sie werden dabei von den Mitarbeiter*innen des Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn tatkräftig unterstützt. Auch in anderen Fragen rund um mögliche Kostenübernahmen stehen sie den Patient*innen mit Rat und Tat zur Seite.

Was ist eine Brachytherapie?

Die Brachytherapie ist eine besondere Form der Strahlentherapie. MUDr. Salay erklärt: „Die Strahlung wird direkt am Ort des Tumors abgegeben, sodass in diesem Bereich eine höhere Dosis als mit herkömmlicher Strahlentherapie erreicht werden kann. Die umliegenden Organe werden bei dieser Bestrahlungsmethode sehr gut geschont, da die Brachytherapie die Strahlung nur in geringer Reichweite abgibt.“

Um dies zu erreichen, wird ein Applikator in eine Körperhöhle, je nach Krebsart zum Beispiel die Vagina, Gebärmutter oder Prostata, eingeführt. Dort wird die Strahlung direkt in den Tumor abgegeben. Der Applikator wird, wenn notwendig, unter lokaler Betäubung oder dem sogenannten „Dämmerschlaf“ in den Körper eingebracht. Die Patient*innen bekommen von der Behandlung kaum etwas mit.

Eine Sonderform der Brachytherapie ist das sogenannte „Afterloading“. Diese kommt zum Einsatz, wenn der Tumor nicht über natürliche Körperhöhlen zu erreichen ist. Dann werden Schläuche, Hohlröhren oder -nadeln eingesetzt, durch welche die Strahlenquelle zum Tumor herangeführt werden kann. Am Ende der Therapie werden die Schläuche und Nadeln wieder entfernt. Die gesamte Behandlung ist für Patient*innen schmerzfrei, da sie entweder in Vollnarkose oder unter lokaler Betäubung vorgenommen wird. Diese Art von Bestrahlung eignet sich beispielsweise bei Cervixkarzinomen.

Wie hoch sind die Heilungschancen?

Das Ziel der Strahlentherapie oder der kombinierten Radio-Chemotherapie ist immer die vollständige Heilung der Patient*innen. Die Chance auf Genesung hängt allerdings von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: „Je früher ein bösartiger Tumor entdeckt wird, desto besser. Denn mit jedem Tag, den die Krankheit unbehandelt bleibt, kann sich der Tumor weiterentwickeln und mehr Krebszellen bilden“, erklärt MUDr. Salay. Daher sei zum einen die Vorsorge sehr wichtig. Zum anderen sei es aber auch von immenser Bedeutung, dass die Patient*innen gemeinsam mit ihren Ärzt*innen nach einer Krebsdiagnose umgehend die Behandlungsmöglichkeiten besprechen und keine wertvolle Zeit verstreichen lassen.

MUDr. Salay: „Ganz gleich, ob eine Operation, Strahlen- oder Chemotherapie oder eine Kombination aus mehreren Möglichkeiten: Je eher der Kampf gegen den Krebs aufgenommen wird, desto höher sind, in den meisten Fällen, die Heilungschancen.“

TEXT: FRANZISKA BOMBACH | FOTOS/VIDEOS: ANDRÉ LOESSEL

Bestrahlung bei Brustkrebs

In vielen Fällen ist es bei Brustkrebs wichtig, auch die  Tumorumgebung und das Gebiet des Lymphabflusses nachzubestrahlen um zu verhindern,dass der Tumor in diesem Bereich wieder wächst. Diese Maßnahme ist unabhängig von einer zusätzlichen Chemotherapie oder antihormonellen Therapie notwendig. Bei brusterhaltender OP bedeutet dies die Bestrahlung der gesamten Brust mit einer umschriebenen Dosiserhöhung im Bereich des OP-Gebietes (so genannter Boost).
Bei Brustamputation die Bestrahlung der Brustwand. In manchen Fällen müssen bei bestimmten Risiken auch die Achsel, die Lymphknoten hinter dem Brustbein und die Lymphknoten in der Schlüsselbeingrube nachbestrahlt werden.

Zeitlicher Ablauf der Strahlentherapie:
Die Strahlentherapie erfolgt in der Regel ambulant. Sie wird mit Linearbeschleunigern durchgeführt, welche eine hochenergetische Röntgenstrahlung applizieren. Bei der Erstvorstellung in der Strahlentherapie werden Sie noch ausführlich über die Notwendigkeit und Hintergründe sowie die zu erwartenden Wirkungen und Nebenwirkungen in der Strahlentherapie aufgeklärt.
Sie erhalten zunächst einen Termin für eine so genannte Simulations-Computertomographie, welche
unbedingt in der Strahlentherapie durchgeführt werden muss. Sie werden dort genau so gelagert
wie später bei der Strahlentherapie. In dieser Haltung wird dann eine Computertomographie
durchgeführt und es werden an Ihrem Oberkörper verschiedene Markierungen, welche für die Bestrahlungseinstellung später wichtig sind, eingezeichnet. Diese Markierungen dürfen auf keinen Fall abgewaschen werden. 

Sie erhalten bei dieser Untersuchung auch den Termin zur ersten Bestrahlung. In der Zwischenzeit
erfolgt bei uns die genaue Berechnung der Bestrahlungsfelder nach den angefertigten Schnittbildern.
Jede Strahlentherapiesitzung dauert ca. eine Viertelstunde. Sie liegen dabei relativ bequem auf
einem schrägen Kissen mit einer manchmal etwas anstrengenden Armhaltung. Das Gerät befindet
sich in etwa 80 cm Entfernung über Ihnen oder seitlich von Ihnen, je nach Bestrahlungseinstellung
sind sie nur während der kurzen Bestrahlungszeit allein im Raum, ansonsten werden Sie von medizinisch-technischem Personal begleitet. Die Strahlentherapie ist in der Regel gut verträglich. Sie können selber Auto fahren.
Wenn Sie einem Beruf mit wenig körperlicher Anstrengung nachgehen können Sie durchaus während
der Strahlentherapiezeit arbeiten, sofern Sie dies wünschen und dies für Ihr psychisches
Gleichgewicht eine Bedeutung hat. In diesem Fall sollten Sie dies mit dem Strahlentherapeuten
absprechen.

Folgende Nebenwirkungen könnten regelmäßig auftreten:

Akutnebenwirkungen:

  • Verstärkte Müdigkeit, Stechen in der Brust ("Es arbeitet in der Brust"),
  • Hautrötung, in seltenen Fällen gegen Ende der Bestrahlung Hautablösung
  • Nach Ende der Bestrahlung für einige Zeit Schwellung der Brust und für mehrere Monate Verhärtung der Brust gegenüber der gesunden Seite.
  • Weiterhin kann es für mehrer Monate zu einer Braunverfärbung der Brust kommen.
  • Bei Bestrahlung der Lymphabflusswege kann es zu Schluckbeschwerden kommen.
  • Die beschriebenen Veränderungen sind individuell sehr verschieden und auch nicht von dem Hauttypder Patientin abhängig.

Spätnebenwirkungen:

  • Bei alleiniger Bestrahlung der Brust müssen Sie abgesehen von der mehrmonatigen Verhärtung
  • und Schwellneigung nicht mit gravierenden Spätnebenwirkungen rechnen.
  • In seltenen Fällen kann eine leichte lokale Lungenentzündung nach einigen Wochen nach Strahlentherapie auftreten.
  • Bei Bestrahlung der Lymphabflusswege kann als Hauptrisiko eine Schwellung des Armes auftreten, welche dann langfristige Lymphdrainagemassagen nach sich zieht.

Hautpflege:
In den ersten 2 Wochen der Bestrahlung ist eine besondere Hautpflege nicht notwendig, parfümierte
Kosmetika sollten prinzipiell vermieden werden. Sie können auch duschen, sollten allerdings
die Bestrahlungsfelder nicht mit Seife behandeln und die Haut gut trocknen.
Wenn im weiteren Verlauf der Bestrahlung die Haut trocken wird, zum Teil juckt und sich rötet, werden Sie von uns eine spezielle Salbe bekommen. Insgesamt müssen Sie mit 30 bis 35 Bestrahlungssitzungen rechnen. Die Bestrahlungen werden an jedem Werktag der Woche appliziert.

Anfahrt:
Taxifahrten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, wobei die normale Zuzahlung
10% pro Taxifahrt (mindestens 5, maximal 10 Euro) beträgt.

Bestrahlung bei End- und Mastdarmtumoren

Bei bösartigen Geschwulsten des End- oder Mastdarms kann eine Bestrahlung erforderlich sein. Da dieser Darmabschnitt nicht wie die übrigen Dickdarmanteile innerhalb des Bauchfells liegt, sondern in einem lockeren Fettgewebe, kann sich der Tumor relativ leicht über die Darmwand in das Fettgewebe diffus ausdehnen. Diese Ausdehnung ist häufig mikroskopisch und für den Chirurgen bei der Operation nicht zu
erkennen, so dass der Tumor nach der Operation aus verbliebenen einzelnen Tumorzellen
nachwachsen kann.
Es hat sich in Studien gezeigt, das durch eine der Operation vorgeschaltete Bestrahlung in Kombination mit einer Chemotherapie das Risiko eines solchen Wiederwachsens des Tumors (Lokalrezidiv) deutlich gesenkt werden kann. Wenn durch die bei Ihnen durchgeführten Voruntersuchungen der dringende Verdacht
besteht, dass der Tumor die Darmwand überschritten hat, wird Ihnen der Chirurg - für Sie
vielleicht überraschend - nicht die sofortige Operation sondern erst die oben genannte
Vorbehandlung empfehlen.


Ablauf der kombinierten Strahlen- und Chemotherapie:

1. Portimplantation
Für die Chemotherapie wird Ihnen der Chirurg in einem kleinen ambulanten Eingriff zunächst einen Katheter in die obere Hohlvene implantieren mit einem Ansatzstück unter der Haut unterhalb des Schlüsselbeins (sogenannter Venenport). Über diesen Katheter kann auf sehr einfache Weise die Chemotherapie für Sie am schonensten verabreicht werden.

2. Strahlentherapie:
Voraussetzung für die Strahlentherapie ist zunächst ein spezielles Computertomogramm in Bestrahlungslagerung (in der Regel in Bauchlage auf einem speziellen sogenannten Bauchbrett). Bei dieser Computertomographie bekommen Sie bereits Hautmarkierungen, welche allein der Lagerung dienen und nicht abgewaschen werden dürfen. Sie sollten mindestens 1 Stunde vor der Computertomographie nicht mehr Wasser lassen. Anhand der computertomographischen Schnittbilder wird ganz individuell für Sie ein
Bestrahlungsplan erstellt, nach dem Sie bestrahlt werden. Die gesamte Planung dauert etwa 1 Woche.
Vor der ersten Bestrahlung werden zunächst die Bestrahlungsfelder auf Ihre Haut übertragen
und eingezeichnet, anschließend speziell auf Röntgenfilm dokumentiert. Diese Prozedur
kann etwa eine halbe Stunde dauern.

Danach erfolgt die tägliche Bestrahlung, wobei Sie mit 25 bis 28 Bestrahlungen rechnen müssen (d.h. 5 bis 6 Wochen). Die tägliche Bestrahlung dauert ca. 10 Minuten bis zu einer ¼ Stunde im Bestrahlungsraum. Die Wartezeit wird in der Regel eine halbe bis eine Stunde nicht übersteigen.

3. Chemotherapie
Die Chemotherapie während der Bestrahlungszeit wird 2 x wöchentlich als 24-Stunden-Infusion verabreicht, wobei Sie eine leichte Kunststoffpumpe (wie ein Plastikschlauch) um den Hals hängend 24 Stunden mit sich herumtragen (andere Abfolgen der Chemotherapie sind möglich). Nach Ende der kombinierten Bestrahlung und Chemotherapie haben Sie zunächst noch eine Pause von 4 bis 6 Wochen in der Sie sich erholen können und in der allerdings die Strahlenbehandlung auf den Tumor nachwirkt, so dass der Tumor nach
Ablauf von 4 bis 6 Wochen maximal geschrumpft ist. Dann ist der optimale Zeitpunkt für die Operation gekommen, zu der wir Sie in der für Sie zuständigen chirurgischen Klinik wiedervorstellen.

Wichtigste Nebenwirkungen der Strahlen- und Chemotherapie

Die Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie macht bei einigen Patienten Übelkeit, häufig Durchfall und in der zweiten Bestrahlungshälfte auch erheblichen Stuhldrang. Weiterhin kann es zu sehr häufigen, manchmal auch schmerzhaftem Wasserlassen kommen. Um die Blase möglichst auszudehnen und aus dem Bestrahlungsfeld herauszuhalten sollten Sie mindestens 1 Stunde vor der Bestrahlung nicht mehr Wasser
lassen. Schwerwiegende Nebenwirkungen der Bestrahlungen sind sehr selten. Vorkommen können
starke Entzündungen des Darmes, Fistelbildungen zwischen Darm, Scheide und Blase,
Vernarbungen der Harnleiter mit Nierenstau, Hüftprobleme und evtl. Wundheilungsstörungen.
Frauen im gebärfähigen Alter werden durch die zwangsläufige Bestrahlung der Eierstöcke
nach der Bestrahlung in die Wechseljahre kommen.

Bei Männern besteht die hohe Wahrscheinlichkeit der nachfolgenden Unfruchtbarkeit, nicht
jedoch der strahlenbedingten Impotenz. Trotzdem müssen Männer durch die Kombination aus Bestrahlung und nachfolgender Operation des Enddarmtumors infolge der Vernarbung der sehr empfindlichen Nerven unter Umständen mit Verlust der Erektionsfähigkeit rechnen. Durch die Einführung der präoperativen Bestrahlung und Chemotherapie in Kombination mit der heute üblichen viel ausgefeilteren chirurgischen Technik haben sich die früher häufigen, zumeist unheilbaren quälenden Lokalrezidive drastisch
vermindert.

Bestrahlung bei Prostatakrebs

 Als heilende Maßnahme bei Prostatakrebs kann entweder die radikale Operation der Prostata oder eine Form der Strahlentherapie angewandt werden, manchmal auch eine Kombination aus beiden
Verfahren.Die Heilungsraten sind bei beiden Methoden in Abhängigkeit vom Tumorstadium
vergleichbar. Beide Therapiemaßnahmen haben ihre besonderen unterschiedlichen Nebenwirkungen.

Die Strahlentherapie des Prostatakrebses:
Die Strahlentherapie kann entweder als reine Bestrahlung von außen, in manchen Fällen als reine Bestrahlung von innen oder auch als Kombination von beiden Verfahren durchgeführt werden.
Bei uns wird die Strahlentherapie von außen als alleinige Maßnahme zur heilenden Behandlung des Prostatakrebses durchgeführt. Diese Therapiemaßnahme verläuft rein ambulant. Sie müssen mit 36 bis 45 Sitzungen rechnen, wobei von Montags bis Freitags jeweils eine Bestrahlungssitzung stattfindet. Der
Bestrahlungszeitraum beträgt somit 7 bis 9 Wochen.Die Bestrahlung selber dauert etwa 15 Minuten. Sie können ohne Weiteres zur Bestrahlung mit dem Auto selber anfahren.

Ablauf der Strahlentherapie:
Zur Vorbereitung der Strahlentherapie erhalten Sie zunächst eine ganz spezielle Computertomographie an einem speziellen Computertomographen (Simulations-CT). Diese Maßnahme dauert etwa eine halbe Stunde. Mindestens 1 bis 1 ½ Stunden vorher sollten Sie nicht mehr Wasserlassen, damit die Blase gut gefüllt ist und sich aus dem späteren Bestrahlungsgebiet gut heraushebt. Bitte bringen Sie bereits zu dieser Untersuchung und dann auch zu jeder Strahlentherapiesitzung ein großes Badehandtuch mit.
Vor diesem Simulations-CT bekommen Sie einen weichen kleinen Gummiballon in den Enddarm geschoben. Dies wird auch bei jeder Strahlentherapiesitzung durchgeführt und dient dazu, den strahlenempfindlichen Darm von der Prostata fernzuhalten und die genaue Abgrenzung der Prostata vom Darm auf den CT-Bildern zu gewährleisten. Darüber hinaus erhalten Sie aus einem flexiblen Kunststoff eine für Sie angefertigte, so genannte "Fußmaske", welche der exakten und entspannten Lagerung bei der
Strahlentherapie dient. Am Simulations-CT erhalten Sie auch verschiedene Markierungen auf die Haut im Becken, welche auf keinen Fall abgewaschen werden dürfen, da sie der exakten Lagerung dienen. Durch diese gesamten Maßnahmen ist es möglich, die Bestrahlungsfelder sehr klein zu halten, und damit die strahlentherapiebedingten Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten.
Nach dem Simulations-CT benötigen wir noch etwa eine Woche zur Vorbereitung Ihrer Bestrahlung. In dieser Zeit wird anhand der computertomographischen Schnittbilder der Bestrahlungsplan ganz individuell für Ihre Verhältnisse berechnet. Vor der 1. Bestrahlungssitzung erhalten Sie eine erneute Computertomographie am
Simulations-CT um die richtige Lage der Bestrahlungsfelder noch mal zu überprüfen. Darüber hinaus werden weitere Überprüfungsaufnahmen am Bestrahlungsgerät (Linearbeschleuniger) durchgeführt.

Bei der Bestrahlung liegen Sie auf einem Tisch mit dem Bestrahlungsgerät in etwa 80 cm von Ihnen entfernt. Sie werden genauso gelagert, wie bei dem oben beschriebenen Simulations-CT. Versuchen Sie entspannt zu liegen. Die Blase muß vor jeder Bestrahlung gefüllt sein (1 - 1 1/2 Std. nicht Wasser lassen)
Das Bestrahlungsgerät (Linearbeschleuniger) fährt während der Bestrahlung schrittweise um Sie herum.
Die gesamte Prozedur dauert ca. ¼ Stunde, bei den ersten Malen kann sie durch die Anfertigung der Kontrollbilder auch länger dauern.

Mindestens 1 x wöchentlich werden zusätzliche Kontrollaufnahmen zur Überprüfung der weiterhin exakten Lage der Bestrahlungsfelder angefertigt. Nebenwirkungen der Bestrahlung:
Während Sie auf dem Bestrahlungstisch liegen, werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit
keinerlei Nebenwirkungen verspüren. Auch in den ersten Tagen der Bestrahlungsserie
werden kaum Nebenwirkungen auftreten.

Nach 1-2 Wochen können dann folgende akute Nebenwirkungen auftreten:
Gehäuftes nächtliches Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen, Stuhldrang, Durchfall, Schleimabgang aus dem Enddarm, leichte Blutungen aus dem Darm (selten), selten leichte Muskelschmerzen im Gesäß und über den Hüften. Sie werden mindestens 1 x wöchentlich ein Gespräch mit dem behandelnden
Strahlentherapeuten haben und bekommen bei starken Beschwerden auch entsprechende
Medikamente. Um die Beschwerden so gering wie möglich zu halten, bekommen Sie ebenfalls ein
Merkblatt, wie Sie sich während der Strahlentherapie, insbesondere auch ernährungsmäßig
verhalten sollten.Die beschriebenen Nebenwirkungen werden nach Ende der Strahlentherapie rasch
abklingen. Glücklicherweise sind chronische Nebenwirkungen der Strahlentherapie heutzutage dank
der neuen Techniken sehr selten geworden. In Einzelfällen kommt es nach einigen Monaten durch strahlentherapiebedingte Vernarbungen allerdings zu Blutungen aus dem Darm, selten auch aus der Blase
Noch seltener kann es zu chronischen, schlecht heilenden Geschwüren kommen. Bei Blutungen aus Darm oder Blase bitten wir Sie, umgehend mit der Strahlentherapie Kontakt aufzunehmen.

Potenz:
In etwa 50 % der Fälle wird im Laufe der kommenden Monate nach der Strahlentherapie die Potenz schlechter werden oder ganz versiegen. Hier können mitunter medikamentöse Maßnahmen wie z. B. Viagra hilfreich sein. Sprechen Sie mit Ihrem Urologen.

Vorbeugende Strahlentherapie nach der Operation:
In manchen Fällen wird Ihnen auch nach einer Operation noch eine Strahlentherapie empfohlen werden, insbesondere dann, wenn bei der mikroskopischen Untersuchung des Prostatapräparates festgestellt wurde, dass der Tumor die Prostata bereits überschritten hat und möglicherweise einzelne Tumorzellen im Operationsgebiet verblieben sind. Bei einer solchen postoperativen Bestrahlung kommen Sie mit etwa 30 bis 36 Bestrahlungssitzungen aus. Die Verträglichkeit einer solchen Bestrahlung ist sehr gut. Man beginnt diese postoperative Strahlentherapie meist erst nach der postoperativen Rehabilitationsmaßnahme, etwa 6 bis 12 Wochen nach der OP, da als wichtige Voraussetzung der Narbenbereich abgeheilt sein muss und Sie in der Lage sein müssen, das Wasser mindestens 1 ½ Stunden anzuhalten.

Fahrkosten:
Die Fahrkosten mit dem Taxi werden bei Kassenpatienten zum überwiegenden Teil übernommen: sie müssen lediglich 10% jeder Fahrt selbst bezahlen beziehungsweise mindestens 5€ aber maximal 10€ pro Fahrt. Einen entsprechenden Antrag auf Kostenübernahme bekommen Sie bei uns. Diesen Antrag sollten Sie vorher bei der Krankenkasse einreichen.

Bestrahlung bei Unterleibstumoren

Die Bestrahlung wird bei Geschwulsten im Bereich der Geschlechtsorgane entweder zur Sicherheit nach der Operation oder auch an Stelle einer Operation empfohlen. Diese Strahlentherapie kann entweder als Bestrahlung von außen (dann in Form einer Bestrahlung mit hochenergetischen Röntgenstrahlen) oder von innen (dann in Form einer sogenannten Afterloadingtherapie) erfolgen. Häufig muss auch eine Kombination beider Verfahren stattfinden.

Bestrahlung von außen:
Die Bestrahlung erfolgt in mehreren Sitzungen (in der Regel 25 - 35 Sitzungen) und zwar täglich von montags bis freitags mit Pausen am Wochenende. Zur Vorbereitung der Bestrahlung erfolgt in der Strahlentherapie-Abteilung eine spezielle Computertomographie am sogenannten Simulations-CT.

Bei dieser etwa ½-stündigen Sitzung werden sie exakt genau so wie bei der späteren Bestrahlung gelagert und bekommen verschiedene Hautmarkierungen im Bereich des Beckens, welche nicht abgewaschen werden dürfen. Die Farbe verfärbt gelegentlich die Wäsche und kann häufig aus der Wäsche nicht herausgewaschen werden. Bitte legen Sie sich möglichst entspannt hin. Das Gerät hat eine besonders große Öffnung,
so dass Sie keine Platzangst haben müssen. Bei der Untersuchung werden keine schmerzhaften Maßnahmen durchgeführt abgesehen von der möglichen Gabe von Kontrastmittel in eine Armvene. In aller Regel sollten Sie vor der Untersuchung etwa 1 ½ Stunden die Blase gefüllt haben und nicht vorher zur Toilette gehen. Genaue Anweisungen bekommen Sie jedoch bei der Aufklärung über die Strahlentherapie.
Nach durchgeführter Simulations-Computertomographie erhalten Sie den Termin für die erste Bestrahlung, welcher in der Regel einige Tage nach der Voruntersuchung liegt. In der Zwischenzeit berechnen wir anhand der computertomographischen Schnittbilder einen individuellen Bestrahlungsplan um den zu bestrahlenden Bereich bestmöglich zu erfassen und gleichzeitig das umgebende Gewebe maximal zu schonen.
Zum Termin für die Simulations-CT und zu den folgenden Bestrahlungsterminen bringen Sie bitte ein Badetuch für den Bestrahlungstisch mit. Sie sollten 1 bis 1 ½ STd. vor dem Termin nicht mehr Wasser lassen.
Eine Bestrahlungssitzung dauert je nach Feldanzahl etwa eine ¼ Stunde. Bei der Bestrahlung liegen Sie wie im CT auf einem Tisch in möglichst entspannter Haltung. Das Bestrahlungsgerät (Linearbeschleuniger) ist in etwa 80 cm Entfernung von Ihnen entfernt und wandert im Laufe der Bestrahlung computergesteuert um Sie herum. Bei der ersten Bestrahlung bekommen Sie noch zusätzliche Zeichnungen der
Bestrahlungsfelder auf die Haut. Bei den ersten Bestrahlungen erfolgen auch noch zusätzliche Feldkontroll-Aufnahmen, welche lediglich dazu dienen, die exakte Lage des Bestrahlungsfeldes zu überprüfen.
In Einzelfällen sind auch im weiteren Behandlungsverlauf Kontrollaufnahmen erforderlich.

Nebenwirkungen der Bestrahlungen:
Während der ersten Bestrahlungssitzungen werden Sie wahrscheinlich relativ wenig Nebenwirkungen verspüren. Diese können allerdings im Laufe der Bestrahlungszeit zunehmen.

Womit müssen Sie rechnen?

  • allgemeine Abgeschlagenheit,
  • Übelkeit,
  • Harndrang mit häufigem auch nächtlichem Wasserlassen,
  • Stuhldrang und Durchfall,
  • Bauchkrämpfe,

Um die Beschwerden während der Strahlentherapie so gering wie möglich zu halten, sollten Sie eine gewisse Diät einhalten. Sie bekommen von uns einen Diätplan. Außerdem sollten Sie auf die oben beschriebene Blasenfüllung vor den Bestrahlungen achten. Die beschriebenen Nebenwirkungen klingen in aller Regel innerhalb kurzer Zeit nach Ende der Bestrahlung wieder ab.

Chronische Nebenwirkungen:
Die Bestrahlung kann trotz sorgfältigster Planung in Einzelfällen auch zu chronischen Nebenwirkungen führen. Diese sind allerdings abhängig von der Art der Erkrankung, der Höhe der Bestrahlungsdosis, der Ausdehnung der Voroperation und von evtl. Begleittherapien.

Sie werden bei der Aufklärung durch uns über die zum Glück seltenen zu erwartenden chronischen Nebenwirkungen gesondert informiert. Frauen in gebärfähigem Alter müssen bei Beckenbestrahlungen damit rechnen, dass die Eierstocksfunktion versiegt und sie damit vorzeitig in die Wechseljahre kommen.
In manchen Fällen lässt sich eine Schonung der Eierstöcke durch Verlagerung an die Bauchwand während der Operation vermeiden. Bitte besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Gynäkologen.
Bei vielen Tumoren ist auch die Linderung der Wechseljahresbeschwerden durch einen
Hormonersatz gefahrlos möglich. Besprechen Sie dies mit Ihrem Gynäkologen.

Bestrahlung von innen (Afterloadingtherapie):
Die Bestrahlung von innen ist ein sehr bewährtes Verfahren,mit dem eine hohe Tumor abtötende Strahlendosis direkt auf die Wand der Gebärmutter oder der Scheide bei maximaler Schonung des umgebenden Gewebes appliziert werden kann. Früher erreichte man dies über die sogenannte Radium-Therapie, bei der die Frauen allerdings sehr lange ganz ruhig und still liegen mussten.
Mit den heutigen Techniken dauert die Bestrahlung nur noch zwischen 5 und 10 Minuten.
Die gesamte Prozedur je nach Ausdehnung etwa eine ½ - 1 Stunde.


Bestrahlung nur der Scheide:
Die Scheidenbestrahlung ist häufig Teil der Therapie bei Tumoren des Gebärmutterkörpers und wird nach der Operation angewandt, um das Wiederauftreten von Tumoren in der Scheide zu verhindern.
Die Therapie beginnt in der Regel frühestens 4 Wochen nach der Operation. Sie erfolgt über 4 Sitzungen, welche 1 x pro Woche stattfinden.

Durchführung der Maßnahme:
Sie liegen auf dem gynäkologischen Stuhl. Der Arzt führt nach der Voruntersuchung einen Kunststoffzylinder in die Scheide ein, welcher mit Pflasterstreifen auf der Haut fixiert wird. Zusätzlich wird eine dünne Messsonde in den Enddarm eingebracht, um die Strahlendosis am Darm zu messen.
Von der Bestrahlung selber merken Sie nichts. Sie dauert etwa 10 Minuten. Während dieser Zeit muss das gesamte Personal den Raum verlassen. Sie stehen allerdings unter ständiger Beobachtung. Nach dieser Bestrahlung werden Sie keinerlei Nebenwirkungen verspüren, so dass Sie sofort das Krankenhaus verlassen können und z.B. auch selber Auto fahren können. In seltenen Fällen kann es einige Stunden später zu einer gewissen Blasenreizung oder Brennen beim Wasserlassen oder auch Durchfall kommen.

Spätnebenwirkungen der Therapie können sein: 

  • Schrumpfung der Scheide
  • In extrem seltenen Fällen Fistelbildungen zwischen Scheide und Darm
  • Nach beendeter Afterloadingtherapie ist die Wiederaufnahme des Geschlechtsverkehrs ohne
  • weiteres erlaubt und sinnvoll, um einer Schrumpfung der Scheide entgegenzuwirken.
  • Bei Problemen durch Trockenheit der Scheide sprechen Sie bitte mit ihrem Gynäkologen.

Bestrahlung der Gebärmutter von innen:
Die Strahlentherapie von Gebärmutterhalstumoren, welche heute in der Regel als Kombination von äußerer Bestrahlung und Afterloadingtherapie und Chemotherapie durchgeführt wird, ist die Methode der Wahl für fortgeschrittene inoperable Tumore und zeigt selbst dann noch hohe Heilungsraten. Sie ist auch eine gute Alternative für Patientinnen mit kleineren Tumoren, welche aus anderen Gründen nicht operiert werden können oder wollen. Die Therapie erfolgt in aller Regel in Kombination mit einer Bestrahlung von außen und häufig auch in Kombination mit einer zusätzlichen Chemotherapie.

Durchführung der Maßnahme:
Sie liegen auf dem gynäkologischen Stuhl. Der Arzt wird Sie zunächst ausführlich untersuchen, um die Ausdehnung des Tumors genau festzustellen. Bei starker Schmerzhaftigkeit werden Sie entweder zur Vorbereitung bereits eine "Rückenmarksnarkose" bekommen haben oder Sie bekommen eine "Schlafspritze".
Um eine Bestrahlung der Gebärmutter von innen durchzuführen, muss zunächst eine
Sondierung der Gebärmutter von innen erfolgen. Dies kann einige Zeit dauern und kann zum Teil auch schmerzhaft sein. Aus diesem Grunde erfolgen die entsprechenden medikamentösen Begleittherapien.
Wenn die Sondierung der Gebärmutter erfolgt ist, wird eine spezielle dünne Sonde in den
Gebärmutterkanal eingeführt und die Lage mit dem Ultraschallgerät überprüft. Danach wird
zusätzlich ein Zylinder auch in die Scheide eingeführt. Darüber hinaus erfolgt auch noch die Einlage einer dünnen Messsonde in den Enddarm, manchmal auch in die Blase. Diese Sonden dienen der Dosisüberprüfung und somit auch Ihrer Sicherheit.
Die nachfolgende Bestrahlung dauert etwa 10 - 15 Minuten, wobei das Personal den Raum
verlässt. Sie sind jedoch während der ganzen Zeit unter laufender Videoüberwachung und
es besteht Sprechkontakt. Von der Bestrahlung über die liegenden Sonden merken Sie selber nichts.
Während der Bestrahlung treten keinerlei gesonderte Nebenwirkungen auf.

Nach der Strahlentherapie werden sämtliche Sonden entfernt und Sie können in der Regel nach Abklingen der Medikamentenwirkung das Krankenhaus verlassen. In Einzelfällen werden Sie eine zusätzliche antibiotische Tbl.-Therapie erhalten oder auch Medikamente zur Blutverdünnung.
In der Folge der Strahlentherapie können neben den oben genannten Nebenwirkungen manchmal auch ziehende Beschwerden im Unterleib auftreten. Die Strahlentherapie der Gebärmutter wird in der Regel zwischen 3 und 8 x durchgeführt je nach Entscheidung des Strahlentherapeuten.

 
 

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