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Herzkatheteruntersuchung
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Herzkatheteruntersuchung

Herzkatheteruntersuchungen

Linksherzkatheteruntersuchung

© fotolia / psdesign1
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Die Linksherzkatheteruntersuchung wird in der Regel bei Verdacht auf eine Minderdurchblutung des Herzmuskels, bedingt durch eine Verengung eines oder mehrerer herzmuskelversorgender Gefäße (Herzkranzgefäße) durchgeführt. Bei dieser Untersuchung werden die Herzkranzgefäße durch Injektion eines Röntgenkontrastmittels während der Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen (Koronarangiographie)auf einem Röntgenbild sichtbar gemacht. Darüber hinaus können im Rahmen der Untersuchung die Funktion einiger Herzklappen, aber auch die Druckverhältnisse in der linken Herzkammer näher untersucht werden. Auch die Pumpleistung des linken Ventrikels, der Herzkammer, die die Hauptarbeit des Herzens trägt, kann mit Hilfe des Kontrastmittels und Durchleuchtung (Ventrikulographie) beurteilt werden.

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Die Untersuchung wird entweder über eine Unterarmarterie (am Handgelenk) oder eine Leistenarterie durchgeführt. Nach Gefäßpunktion wird ein feiner Kunststoffschlauch (Katheter) durch die Hauptschlagader bis zum Abgang des jeweiligen Herzkranzgefäßes vorgeschoben. Nach Injektion des Röntgenkontrastmittels werden die Gefäße sichtbar und können somit diagnostisch beurteilt werden. Die Untersuchung wird ohne Allgemeinnarkose durchgeführt. Es wird lediglich die Punktionsstelle lokal betäubt. Darüber hinaus wird je nach Bedarf und Situation (auch auf Wunsch des Patienten)ein Beruhigungsmittel gegeben.

Sollte man im Rahmen der Untersuchung eine Verengung oder einen Verschluss eines oder auch mehrerer Herzkranzgefäße feststellen, so würde man in der gleichen Sitzung eine sogenannte Perkutane Transluminale Coronare Angioplastie PTCA(Erweiterung von Engstellen) durchführen können. Diese Entscheidung wird je nach Befund getroffen; gelegentlich muss der Befund aber noch analysiert und erörtert werden, sodass keine unmittelbare Therapie stattfindet. Dies ist insbesondere bei den Befunden erforderlich, in denen man zwischen einer Katheter-Behandlung und einer Bypass-Operation abwägt.
 
Wird eine PTCA durchgeführt, geschieht dies mit Hilfe eines Ballonkatheters, welcher durch den Kunststoffschlauch bis zur Öffnung der Herzkranzarterie und bis zu der  Engstelle vorgebracht wird. Ein Ballonkatheter besitzt an seinem Ende einen mit Flüssigkeit aufdehnbaren Ballon, welcher in der Engstelle aufgedehnt wird.

© fotolia / blueringmedia
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Nach erfolgter Erweiterung einer Engstelle ist in den allermeisten Fällen das Einsetzen (Implantation)einer Gefäßstütze (eines Stents)notwendig. Das ist sehr wichtig, da es nach einer alleinigen Gefäßerweiterung meistens zu einer erneuten Verengung kommen kann. Ein Stent ist eine feine Gefäßstütze aus Metall, die zusätzlich mit einem Medikament beschichtet ist. Das Medikament unterdrückt Gewebewachstum durch die Maschen des Stents und verhindert eine erneute Engstelle im Stent.
Dieser Stent wird im gefalteten Zustand auf einem Ballonkatheter bis in die Engstelle vorgebracht und nach Aufdehnung des Ballons im Gefäß entfaltet und abgesetzt. Durch die Gefäßstütze werden die elastischen Rückstellkräfte des Gefäßes minimiert, so dass die zuvor erweiterte Engstelle offen bleibt. Es können je nach Ausdehnung der Engstelle und je nachdem wie viele Verengungen vorliegen auch mehrere Stents in der gleichen Sitzung implantiert werden. Somit kann die Untersuchung, je nach Aufwand in der Regel 30-60 min. dauern.
 
Nach Abschluss der Untersuchung wird die Punktionsstelle durch Anlegen eines Druckverbandes verschlossen.

Rechtsherzkatheteruntersuchung

Analog zum Linksherzkatheter wird bei der Rechtsherzkatheteruntersuchungeine Punktion in der Leistengegend durchgeführt. Diesmal wird der Katheter jedoch durch die Leistenvene über den rechten Vorhof und rechten Ventrikel bis zu den Lungenadern geführt. Diese Untersuchung wird bei einigen Lungenerkrankungen und Klappenfehlern durchgeführt. Darüber hinaus ist die Bestimmung des Herzzeitvolumens möglich, der allgemeinen Kreislaufleistung.

Rotablation

In einigen Fällen ist eine sofortige Ballonaufdehnung und Stentimplantation aufgrund einer sehr starken Verkalkung der Koronarengstelle nicht möglich. In solchen Fällen wird eine Rotablation angewendet. Hierbei werden die Verkalkungen im Koronargefäß abgetragen, so dass nachfolgend die Stentimplantation erfolgen kann. 
Auch bei diesem Verfahren wird ein spezieller Katheter benötigt, mit dessen Hilfe ein Diamantbohrer in das betroffene Koronargefäß über eine Leistenarterie eingeführt werden kann. 
Über einen speziellen Antriebsschafft wird der Bohrkopf mithilfe eines Turbinenmotors in Rotation gebracht. Dabei werden Umdrehungen von ca. 180.-200.00 pro Minute erreicht, sodass eine verkalkende Engstelle im Grunde abgeschliffen wird. Die Plaquepartikel, die durch den Bohrkopf "abgeschabt" werden sind so klein, dass sie keine Gefäße mehr verstopfen können. Nach der Rotablation kann dann die Ballon-und Stentbehandlung problemlos und mit einem besseren Ergebnis abgeschlossen werden.

CTO (Chronic total occlusion)

Ein chronisch verschlossenes Herzkranzgefäß ist ein Verschluss, der mindestens 3 Monaten alt ist. Die Versorgung des Myokardgewebes wird oft durch die Umgehungskreisläufe gewährleistet, die jedoch oft in ihrer Leistungsfähigkeit dem ursprünglichen Gefäß unterlegen sind.

Grundsätzlich folgt die Wiedereröffnung chronisch verschlossener Herzkranzgefäße dem gleichen Ablauf wie bei einer normalen Herzkatheteruntersuchung. Die Komplexität des Verfahrens besteht darin, dass die vermeintliche Engstelle in der Kontrastmitteldarstellung nicht mehr erkennbarist und oft nur über die Darstellung der Kollateralen, also der Gefäßumgehung lokalisiert werden kann. Aber auch hierbei kann die exakte Länge und der Verlauf der Verstopfung nicht immer erkennbar sein.
Wenn also Symptome bestehen und ein im Versorgungsgebiet der verschlossenen Koronararterie lebendes ( vitales ) Myokardgewebe nachzuweisen ist, wird die CTO- Rekanalisation unter Zuhilfenahme von Spezialkathetern und speziellen Drähten durchgeführt. 

OCT: optische Kohärenztomografie

Bei diesem Verfahren wirdüber ein Bildgebungskatheter das Licht im Infrarotspektrum direkt in das betroffenen Herzkranzgefäß eingestrahlt. Dabei können wertvolle Informationen über die Ausdehnung und Schwere der Engstelle, sowie Zusammensetzung der Plaque (Arterienverkalkungen) gewonnen werden. Im Unterschied Ultraschall besitzt die optische Kohärenztomographie eine bessere Auflösung. Mithilfe dieses Verfahrens können harmlose Plaques von den sogenannten gefährlichen Plaques unterschieden werden und eine spezifische Therapieentscheidung getroffen werden. Darüber hinaus kann das Untersuchungsergebnis nach Stent-Implantation genau beurteilt werden. Dieses Verfahren wird unmittelbar während der Herzkatheteruntersuchung, vor oder nach Stent-Implantation durchgeführt.

FFR: fraktionelle Flussreserve

Dieses Verfahren hilft die hämodynamisch relevante Einengung des jeweiligen Herzkranzgefäßes bei angiographisch nicht eindeutigen Befunden zu objektivieren.
Die FFR Messung erfolgt über einen speziellen Druckdraht, der über den Herzkatheter in das betroffene Herzkranzgefäß eingeführt wird. Mithilfe dieses Drahtes wird das Verhältnis aus dem  maximalen Blutfluss in einem Koronargefäß mit Einengung im Vergleich zu einem maximalen Fluss im selben Koronargefäß ohne Einengung bestimmt. Bei einem Verhältnis unter 0,8 wird eine Stentimplantation durchgeführt; bei einem Wert deutlich über 0,8 kann die Engstelle allein medikamentös behandelt werden. Dieses unterschiedliche Vorgehen ist durch Studienergebnisse abgesichert. Die Methode hilft, Stents nur dort zu implantieren, wo sie den eingeschränkten Blutfluss verbessern.

Okkluder

"Schirmchenverschlüsse" - Okkluder

Okkluder - "Schirmchen"
Okkluder - "Schirmchen"

PFO

Das offene Foramen ovale ist eine natürlich vorkommende, schlitzförmige Öffnung im Vorhofseptum, welche unter speziellen Voraussetzungen einen Übertritt von Blut und Blutbestandteilen vom rechtem in den linken Vorhof erlaubt und damit eine "Kurzschlussverbindung" im Kreislauf darstellen kann. Etwa 25-30% aller Menschen haben ein offenes Foramen ovale und sind damit beschwerdefrei. Dieses "Ventil" ist angeboren, schließt sich allerdings in den meisten Fällen wenige Tage nach der Geburt. 
Bei vielen Menschen verbleibt ein winziger Defekt, der keinerlei Krankheitswert hat. 
Nur etwa 1% der Menschen haben eine größere, teils deutliche klaffende Verbindung ("Loch im Vorhofseptum") zwischen den Vorhöfen. Dies nennt sich Vorhofseptumaneurysma mit offenem Foramen ovale (PFO). 
Durch die offene Verbindung der Vorhöfe kann es nun dazu kommen, dass Blutgerinnsel (Thrombus oder Embolus) vom rechten zum linken Vorhof übertreten und dann über die Arterien ins Gehirn gelangen (Embolie). Dann kommt es schicksalhaft zu einem Schlaganfall.
 
Die Diagnose eines PFO wird mit der Ultraschalluntersuchung durch die Speiseröhre gestellt.
Als Therapie kann entweder eine medikamentöse blutgerinnungshemmende Behandlung oder ein Verschluss des PFO erfolgen. Aktuelle Studien zeigen, dass der Verschluss des PFO deutlich besseren Schutz bietet.
Der Verschluss des PFO kann ohne größere Operation im Herzkatheterlabor erfolgen. 
Der Patient erhält eine örtliche Betäubung, sodann wird der Katheter über die Leistenvene in den rechten Herzvorhof geführt und durch das offene Foramen ovale in den linken Vorhof. Mithilfe des Katheter wird der Okkluder, welcher wie ein "Doppelschirmchen" aussieht eingeführt und zuerst im linken und dann im rechten Vorhof entfaltet. Nun ist der Defekt verschlossen. Innerhalb von 3-6 Monaten heilt das "Doppelschirmchen" ein und der Verschluss ist komplett. Während dieses Zeitraums erhält der Patient eine Medikation, welche Blutgerinnsel am Okkluder verhindert. 
 
Mit dem gleichen Verfahren können auch angeborene Defekte ("Loch") im Vorhofseptum verschlossen werden. 
Für jedes "Loch" gibt es die passenden "Schirmchenmodelle". Die passende größere wird durch eine Voruntersuchung (Ultraschall durch die Speiseröhre, Herzultraschall, Herzkatheteruntersuchung oder Herz-MRT) bestimmt. 

Einige große Defekte oder komplexe angeborene Herzfehler müssen durch einen herzchirurgischen Eingriff korrigiert werden. 

Linkes Herzohr

Der linke Vorhof des Herzens hat seitlich im Bereich des Abgangs der Lungenvene eine Ausstülpung, welche unterschiedlich geformt und unterschiedlich groß ist. Dieses sog. Herzohr ist nicht Lebenswichtig, jedoch häufiger Ort der Entstehung von Blutgerinnseln. 
Von hier aus können Blutgerinnsel in das Gehirn oder andere Bereiche des Körpers über die Arterien gelangen. Geschieht dies, spricht man von einer Embolie. Folge kann ein Schlaganfall mit schwerwiegenden Behinderung oder dem Tod sein.
Insbesondere bei Patienten mit Vorhofflimmern ist eine vorsorgliche Behandlung nötig. 
Es gibt zwei mögliche Behandlung. Am häufigsten ist die medikamentöse Behandlung mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten. Manche Patienten vertragen diese Medikation nicht. Deshalb gibt es die zweite Methode, den katheterinterventionellen Verschluss des Herzohres. Das Vorgehen ähnelt dem katheterinterventionellen Verschluss des PFO. 

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TASH

Die TASH (transkoronare Ablation der Septumhypertrophie) ist ein interventionelles Therapieverfahren, welches für die Behandlung der typischen HOCM (hypertroph-obstruktive Kardiomyopathie) mit Obstruktion (Verengung) des linksventrikulären Aussflusstraktes und mit Mitralsegel-Septum-Kontakt eingesetzt wird. 
TASH ist eine gut untersuchte, klinisch und hämodynamisch effektive Therapie, die die operative Myektomie (chirurgische Muskelentfernung) nur noch selten zum Einsatz kommen lässt. 
Es handelt sich also um ein etabliertes interventionelles Katheterverfahren. Zunächst wird über eine Koronarangiographie gezielt ein geeignetes Koronargefäß, welches die überschüssige Herzmuskelmasse versorgt, analysiert und als Ziel der TASH gestgelegt. 
Über einen Katheter wird schließlich ein Ballon mit einer Innenöffnung in dieses Gefäß eingeführt. Über die Innenöffnung wird eine geringe Alkoholmenge (2-4 ml, 96 %-ge Ethanol) in genau den Abschnitt des Herzmuskels injiziert, welcher  für die Verengung der Aussflussbahn der linken Hauptkammer verantwortlich ist. Es kommt zur Verödung des Herzmuskelabschnitts mit nachfolgender Ausdünnung und folglich Minderung der Ausflusstraktverengung.
Formal wird also mit diesem Verfahren ein kleiner, kontrollierter Herzinfarkt herbeigeführt, sodass nach der Prozedur eine Überwachung (meist 24-48h) auf unserer Monitorstation notwendig wird.
Unmittelbar nach der Beendigung der Prozedur kann der Erfolg mittels Druckmessung in der linken Herzkammer bestätigt werden. In der Regel tritt die subjektive Besserung nach einigen Tagen bis Wochen, manchmal aber erst nach einigen Monaten auf, wenn das betroffene Muskelareal sich zurückgebildet hat. In Fällen mit sehr ausgeprägter Muskelbildung wird manchmal eine Wiederholung der Prozedur im Verlauf notwendig.
In seltenen Fällen kann es nach TASH, aber dies gilt auch nach chirurgischer Muskelentfernung, zur Überleitungsstörung von der  Vorkammer zur Hauptkammer, zum sogenannten AV-Block kommen. Dann kann in seltenen Fällen die Versorgung mit einem Herzschrittmacher notwendig sein.

Myokardbiopsie

Bei der Myokardbiopsie werden kleinste Gewebeproben des Herzmuskels mithilfe einer speziellen Biopsiezange entnommen und einer mikroskopischen, pathologischen und immunhistochemischen Untersuchung zugeführt. Die Probeentnahme erfolgt unter lokaler Betäubung. Die spezielle Biopsiezange wird in der Regel wie bei einer Herzkatheteruntersuchung über eine Beinarterie in die linke Herzkammer eingebracht.
Diese Untersuchung ist unter anderem bei einer rasch verlaufenden Entzündung des Herzmuskels indiziert. Die Befunde helfen bei therapeutischen Entscheidungen.

Perikardpunktion

Unter einer Perikardpunktion versteht man eine diagnostische oder therapeutische Punktion des Herzbeutels. Diese wird unter lokaler Betäubung durchgeführt. Bei verschiedenen Krankheitsprozessen kommt es zur Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel, die im schlimmsten Fall zu einer Störung der Herzfunktion führen kann. Die Punktion dient zum einen der Verbesserung der Herzfunktion, zum anderen, ähnlich wie bei der Myokardbiopsie zwecks weiterer therapeutischer Entscheidungsfindung in dem man die gewonnene Flüssigkeit mikrobiologisch und pathologisch untersuchen lässt.

 
 

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