Unser Therapiekonzept berücksichtigt:
Die geriatrische Medizin basiert auf einer umfassenden (nicht organbezogenen) Beurteilung der Patientinnen und Patienten in Bezug auf Anamnese, Körper- und Geisteszustand und ihre Fähigkeiten zur Bewältigung der Aktivitäten des täglichen Lebens im individuellen sozialen Umfeld. Zur Unterstützung dient hier das geriatrische Assessment.
Neben der medizinischen Versorgung steht zu Beginn des
geriatrischen Behandlungsprozesses eine umfassende Analyse der individuellen,
die Erkrankung beeinflussenden Faktoren. Das sogenannte geriatrische Assessment
bildet die Basis weiterer medizinisch therapeutischer, frührehabilitativer oder
sozialer Maßnahmen. Es zeigt Fähigkeiten, Gefährdungen, Potenziale und Ressourcen
des Patienten, die sich dem Untersucher nicht unmittelbar erschließen.
Erfasst werden Parameter unter anderem aus den Bereichen:
Aus dem Assessment resultiert ein individuelles, umfassendes - und nicht rein "organmedizinisch" orientiertes - Therapiekonzept aller an der Behandlung des Patienten beteiligten therapeutischen Berufsgruppen. Behandlungsstrategien werden dem Krankheitsverlauf stets angepasst.
Aus dem geriatrischen Assessment ergeben sich therapeutische
Strategien, die sich von denen der organzentrierten Medizin grundlegend unterscheiden:
Ziele einer geriatrisch komplexen Therapie sind eine
möglichst langfristig stabile gesundheitliche, selbstständige und soziale
Situation, um den sogenannten "Drehtür-Effekt" (Wiederkehrer) zu vermeiden.
Die Evidenz einer geriatrischen Therapie ist erwiesen. In
einer Studie konnten eine nachhaltige Senkung der Mortalität, nachhaltige Steigerung
der Selbstständigkeit, längerer Verbleib zu Hause und signifikant niedrigere
Notfalleinweisungen ins Krankenhaus nachgewiesen werden. Die
Effektivität war signifikant - die Wirksamkeit war insbesondere dann gegeben,
wenn geriatrische Interventionen systematisch und kontinuierlich durchgeführt
wurden und nicht in Form einzelner konsiliarischer Maßnahmen.