Die Patienten des Gemeinschaftskrankenhauses genießen eine hohe Sicherheit, nach einer Operation keine oder nur geringe Schmerzen erleiden zu müssen. Seit Jahren sind alle operativen Fachabteilungen mit dem TÜV-Zertifikat "Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie" ausgezeichnet. Jährlich wird in einem Förderaudit überprüft, ob die Leitlinien zur Behandlung von Schmerzen nach Operationen weiterentwickelt werden, und die Auditoren geben Anregungen zu neuen Jahreszielen, um weitere Verbesserungen zu erreichen. Am 4. Juli wurde die Akutschmerztherapie von Frau Prof. Josefa Schreiner-Hecheltjen und Christian Friederich von der TÜV Rheinland Cert GmbH begutachtet. Sie befragten nicht nur Ärzte und Pflegepersonal, sondern auch Patienten und begleiteten die Akutschmerzvisite. Am Ende fiel ihr Urteil überaus positiv aus: "Ihre Akutschmerztherapie gehört zu den besten, die wir über die Jahre auditiert haben".
Ein guter Einstieg für Dr. Jan-Marco Leyendecker, Facharzt für Anästhesiologie mit Weiterbildung in Spezieller Schmerztherapie, der erst kürzlich von Oberarzt Uwe Schneider die Leitung der Akutschmerztherapie übernommen hat. Dreimal im Jahr kommt unter seiner Leitung der Qualitätszirkel Akutschmerztherapie zusammen, in dem Ärzte und Pflegende aus allen operierenden Abteilungen des Hauses, die Physiotherapie und das Qualitätsmanagement zusammenarbeiten. Leyendecker: "Hier kann ich besonders auf die Erfahrung und auf die hohe Professionalität meiner Kollegin Elisabeth Münchow bauen, die als Pain Nurse von Anfang an den Aufbau der Akutschmerztherapie mitgestaltet hat, sich um Organisation, Erhalt und Weiterentwicklung der vorhandenen Strukturen kümmert und regelmäßig unsere Schmerzmentoren auf den Stationen fortbildet."
Die Auditoren lobten als Besonderheit des Gemeinschaftskrankenhauses die hohe Anzahl von 50 Schmerzmentoren - speziell weitergebildeten Pflegekräften -, die auf allen Stationen die Patienten betreuen. Bereits vor einer Operation wird der Patient hier über die Möglichkeiten der Schmerztherapie aufgeklärt und ermuntert, sich bei Schmerzen zu melden. Dazu erhält er eine Patienteninformationsbroschüre und wird über die Handhabung der "visuellen Analogskala" informiert, auf der er in regelmäßigen Abständen sein Schmerzempfinden einer Zahl zwischen 0 (keine Schmerzen) und 10 (unerträgliche Schmerzen) zuordnen kann. Damit erkennen die Pflegekräfte sofort, ob Handlungsbedarf hinsichtlich der Schmerzmedikation besteht. Narkoseverfahren werden bereits vor einem Eingriff so geplant, dass Schmerzen möglichst gering gehalten oder ganz vermieden werden. Nach der OP kommen neben Medikamenten gegebenenfalls ein Schmerzkatheter oder die patientenkontrollierte Schmerztherapie (PCA) zur Anwendung. Zudem kümmern sich neben ärztlichen Schmerztherapeuten der Anästhesie (Chefarzt: Prof. Dr. Pascal Knüfermann) auch pflegerische Schmerzexpertinnen ("pain nurses") intensiv um die Patienten, die nach einer Operation ein besonderes Schmerzmanagement benötigen. Die Pflegekräfte können nach festgelegten Standards selbstständig stark wirksame Schmerzmittel verabreichen. Außerdem steht der Akutschmerzdienst rund um die Uhr für Rückfragen zur Verfügung.
Im nächsten Jahr steht für das "Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie" die Rezertifizierung an. "Dafür war das diesjährige erfolgreiche Förderaudit sehr wertvoll", freut sich Qualitätsmanagerin Simone Ehlers.