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Prostatakrebszentrum DKG

In Deutschland werden über 58.000 Prostatakarzinome jährlich neu erkannt. Damit ist es die häufigste bösartige Tumorerkrankung des Mannes. Im Prostatakrebszentrum des Brüderkrankenhauses behandeln wir die Betroffenen nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft.
Seit Gründung des Zentrums 2010 wurden über 1500  Patienten mit einem bösartigen Gewächs der Prostata eingeführt und die Therapie von uns begleitet. Wir vereinen Urologen, Strahlentherapeuten, Hämatologen, Chirurgen, Radiologen und Nuklearmediziner sowie Psychoonkologen, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter und Seelsorger. Besonderen Wert legen wir auf die enge Einbindung der niedergelassenen Urologen. Gemeinsam entwickeln wir einen individuell auf den Patienten angepassten Therapieplan.

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Was ist die Prostata?

Die Prostata umschließt die Harnröhre und liegt zwischen der Harnblase und dem Schließmuskel. In der Prostata wird ein Sekret gebildet, in dem die Samenfäden am Leben erhalten bleiben. Dieses Sekret macht damit den Großteil des Samenergusses aus. Etwa ab dem 45. Lebensjahr beginnt eine erneute Wachstumsphase, die gutartige Prostatavergrößerung. Diese ist sehr individuell ausgeprägt und so ist auch die Größenzunahme bei jedem Mann unterschiedlich. Die gutartige Vergrößerung der Prostata beginnt in erster Linie im inneren Anteil der Prostata. Die bösartigen Prostataveränderungen entstehen in der Regel in der äußeren Prostataschicht.

Zertifiziertes Prostatakrebszentrum – Was bedeutet das?

Zur Diagnostik und auch zur Therapie des Prostatakrebses gibt es vielfältige Möglichkeiten. Diese Vielfalt und die ständige Veränderung durch neue Erkenntnisse sind für einen Laien undurchschaubar. Die heute nahezu selbstverständliche Suche im Internet führt bei dem Patienten in der Regel nicht zur Klärung der Probleme, sondern führt eher zu einer Verunsicherung, was durch mehrere Studien bestätigt wurde. Die vielfachen Angebote sind im Internet intensiv beworben. Deren Sinn und Wertigkeit ist aber ohne Unterstützung durch einen entsprechend geschulten Facharzt nicht einzuschätzen. Von der Deutschen Krebsgesellschaft wurde daher gefordert, Zentren zu entwickeln, die dem Patienten mit allen Behandlungsalternativen unter Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse vertraut machen. Es wird ein individuell angepasster Therapieplan entwickelt und dieser auch regelmäßig kontrolliert. Dies gilt auch für die Qualität der Behandlung und die möglichen Nebenwirkungen. Diese Standards werden durch regelmäßige Audits durch ein auswärtiges Institut (OnkoZert) überprüft und evtl. Abweichungen angemahnt.

Wir sind von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Der Begriff Prostatazentrum bzw. Prostatakrebszentrum ist nicht geschützt, d.h. jeder kann diesen Begriff verwenden, ohne die entsprechenden Standards leisten zu können. Aus diesem Grund ist das Siegel der Zertifizierung so wichtig, da nur hierdurch auch eine Überprüfung und Sicherung gewährleistet ist.

Dieses bedeutet leider auch für den Patienten, dass wiederholt Anfragen an ihn gestellt werden, die natürlich anonym behandelt werden. In diesen Anfragen werden nicht nur die Beschwerden vor einer Maßnahme überprüft, sondern auch die weiteren Verläufe kontrolliert.


Zertifikat des Prostatakarzinomzentrums

Unsere Behandlungsempfehlung

Die Behandlungsmöglichkeiten des Prostatakarzinoms sind ungewöhnlich vielfältig. Nicht jedes Prostatakarzinom muss unbedingt behandelt werden. Gerade im höheren Alter finden sich Prostatavergrößerungen, deren Behandlung nicht erforderlich ist. Bei anderen Patienten kann von dem Karzinom jedoch eine Bedrohung ausgehen, die eine Bestrahlung, eine Operation oder eine medikamentöse Behandlung notwendig macht.
Im Prostatakrebszentrum erstellen wir anhand umfassender Befunde eine Behandlungsempfehlung. Hierbei werden in einer interdisziplinären Diskussion mit allen beteiligten Fachrichtungen Nutzen und Risiken jedes Behandlungsschrittes abgewogen, um zur bestmöglichen Therapieentscheidung zu gelangen.

Aktive Überwachung (Active Surveillance)

Aus großen Statistiken haben wir lernen müssen, dass bestimmte Prostatakarzinome nur ein geringes Risiko besitzen, für den Patienten bedrohlich zu werden. In diesen ausgesuchten Fällen kann eine sogenannte aktive Überwachung (Active Surveillance) eine echte Alternative sein. Die neuen Leitlinien zum Prostatakarzinom setzen einen engen Rahmen:  Es geht nicht darum, die Augen vor dem Gewächs zu verschließen, sondern im Rahmen engmaschiger Kontrollen die Patienten herauszufiltern, die einer Operation oder Strahlentherapie bedürfen. Da sich das Gewächs im Laufe der Beobachtung verändern kann, wiederholen wir in zeitlichen Abständen auch die Gewebeprobe. Dies stellt für den Patienten eine nicht zu unterschätzende psychische Belastung dar. Dieses Vorgehen wenden wir nur bei Patienten an, in deren Vorbefunden alles auf ein niedriges Risiko hinweist.

Kurative (heilende) operative Therapie

Grundsätzlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, ein Prostatakarzinom vollständig zu entfernen. Diese Möglichkeiten reichen von einem Dammschnitt bis zur Schlüssellochoperation durch einen Operationsroboter. Jede Operationsform hat ihre eigenen Vorteile und Risiken. Im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn wird die Prostata möglichst schonend, das heißt  minimalinvasiv und roboterunterstützt mit dem Da-Vinci X-Operationssystem entfernt (radikale Prostatektomie). Die früher gefürchteten Komplikationen wie Harninkontinenz oder hohe Blutverluste können so vermieden werden. Die Operation ist auch nervenerhaltend möglich. Die Gliedsteife kann somit erhalten werden, sofern dadurch die Heilung nicht gefährdet wird.

Auszug aus dem aktuellen Auditbericht der Firma Onkozert (im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft):

Es besteht eine hohe operative Expertise am Zentrum, die sich in einer niedrigen Revisionsrate (3,7%), einer geringen Wundinfektionsrate und einer geringen R1-Rate (5,88%) bei organbegrenzten Karzinomen ausdrückt.


Bestrahlung

Die heilende Strahlentherapie des Prostatakrebses erfolgt als sogenannte externe Strahlentherapie mit hochenergetischen Röntgenstrahlen, wobei diese Strahlen aus verschiedenen Winkeln auf den Körper des Patienten auftreffen und sich im Gebiet der Prostata kreuzen, so dass hier eine hohe tumorabtötende Dosis erzielt wird. Gleichzeitig werden die umliegenden Organe geschont. Diese Bestrahlung erfolgt jeweils an fünf Wochentagen nacheinander, insgesamt mindestens 36 Mal (etwas mehr als sieben Wochen), in bestimmten Fällen bis zu über 40 Mal, und dauert etwa pro Sitzung eine Viertelstunde. Der Patient kann in der Regel selbst mit dem Auto zur Bestrahlung kommen oder aber den Transport mit einem Taxi nutzen. Die akuten Nebenwirkungen sind in aller Regel gut zu beherrschen. Durch die sehr gezielt auf die Prostata beschränkte Strahlentherapie sind schwerwiegende chronische Nebenwirkungen der Strahlentherapie heute sehr selten geworden. Die Heilungsergebnisse entsprechen je nach Stadium denen der Operation, wobei für beide Methoden bestimmte Vor- und Nachteile bestehen. Hierüber wird der Patient im Prostatakarzinomzentrum ausführlich aufgeklärt. Nach der Strahlentherapie bestehen in der Regel keine Schwierigkeiten, das Wasser zu halten. Die Gliedsteife ist bei etwa der Hälfte der Patienten im Verlauf der nächsten 4 Jahre nach Strahlentherapie langsam zunehmend eingeschränkt. Bei der anderen Hälfte der Patienten bleibt sie jedoch erhalten.

Team & Kontakt 

Sprechstunde

Dienstags 9:30 bis 13:30 Uhr

Zentrumsleitung

Dr. med. Andreas Kutta
Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie
Facharzt für Urologie, spezielle urologische Chirurgie, medikamentöse Tumortherapie und Andrologie
Details

Zentrumssekretariat und -koordination

Britta Rott
Sekretariat / Koordination Prostatakarzinomzentrum
Details

Kompetenzteam

Dr. med. Eva Kunzmann
Oberärztin
Fachärztin für Urologie
MUDr. Attila Salay
Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie
Facharzt für Strahlenmedizin
Details
Sekretariat:
Harald Müller-Huesmann
Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie
Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie, Palliativmedizin
ESMO (European Society of Medical Oncology)-Zertifikat
Details
Dr. med. Fonyuy Nyuyki
Fachlicher Leiter
Facharzt für Nuklearmedizin
Details
Björn Schlüter
Onkologischer Fachpfleger
Details
Patienteninfo
Wir wollen, dass Sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen.

Der PSA-Test zur Früherkennung

Patienteninformation: Ihre Behandlung im Prostatakrebszentrum

Patienteninformation zur stationären urologischen Aufnahme

Bitte finden Sie sich am Tag Ihrer geplanten Aufnahme entsprechend Ihres vereinbarten Termins in der 2. Etage auf Station 2 A im Aufnahmezimmer ein.

Frühstücken Sie bitte zu Hause, es ist nicht erforderlich, "nüchtern" zu kommen.

Eine Parkmöglichkeit finden Sie in unserem angrenzenden Parkhaus mit einem maximalen Tagespreis von 5 €.

Während am Aufnahmetag das Zimmer mit Ihrem Bett für Sie vorbereitet wird, werden alle für die vorgesehene Behandlung/Operation erforderlichen Untersuchungen durchgeführt. Dazu können im Einzelnen gehören:

  • Blut- u. Urinuntersuchungen
  • EKG
  • Röntgenuntersuchungen
  • Ultraschalluntersuchungen von Nieren, Blase und Prostata (bei männlichen Patienten)
  • Erhebung Ihrer Krankengeschichte und Erläuterungen zur bevorstehenden Operation in einem persönlichen Gespräch.
  • Narkosegespräch
  • Ggfs. weiterführende Untersuchungen wie Z.B. Harnstrahlmessung, Blasenspiegelung, usw.

Bitte bringen Sie unbedingt folgende Unterlagen zur Aufnahme mit:

  • Krankenhauseinweisung Ihres behandelnden Arztes
  •  Ihre aktuelle Medikamentenliste bzw. Ihre Originalmedikamente (dieses empfiehlt sich vor allem bei Benutzung von Augentropfen, Insulin-Pens o.ä.)
  • Ggfs. einen schriftlichen Bericht Ihres behandelnden Arztes über Ihre Krankengeschichte.
  • Im Vorfeld angefertigte Röntgenbilder, z.B. von Ihrem Urologen, (Originalbilder oder eine Kopie auf CD-Rom) sowie die dazu gehörigen schriftlichen Befunde.
  • Ggfs. eine Kopie Ihrer aktuellen Laboruntersuchungen, insbesondere PSA-Werte sowie Schilddrüsenwerte.
  • Ggfs. weiterführende Untersuchungsergebnisse, Z.B. kardiologische Befunde.
  • Wenn Sie bereits mehrfach operiert wurden eine Liste mit Jahreszahl, OP-Ort und Art der Operation.
  • Allergiepass/Röntgenpass, wenn vorhanden.


Was ist vor geplanter stationärer Aufnahme noch zu beachten?

Blutverdünnende Medikamente (wie z.B. ASS, Aspirin, Plavix, Iscover, Marcumar usw.) müssen vor einer geplanten Operation pausiert werden. Bitte sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt/Ihrem einweisenden Arzt ab, wann o.g. Medikamente abgesetzt werden müssen, bzw. ob ein ersatzloses Pausieren möglich ist. Ggfs ist eine Ersatztherapie mittels sog. "Thrombosespritzen" (z.B. Clexane, Heparin, Mono-Embolex) erforderlich.

Bestimmte Medikamente zur Senkung des Blutzuckers bei Diabetes mellitus müssen ebenfalls vor anstehender Operation abgesetzt werden. Hierzu zählen sog. metforminhaltige Mittel wie z.B. Metformin, Glucophage, Siofor, etc. Eine zweitägige Pause vor geplanter Operation ist hierbei ausreichend. ⇒ Bei Vorliegen einer gesetzlichen Betreuung ist die Anwesenheit des Betreuers/der Betreuerin zur OP- oder Narkoseaufklärung erforderlich.

Falls Sie eine Vorsorgevollmacht oder eine Patientenverfügung besitzen, bringen Sie diese bitte in Kopie mit.

Die Arztgespräche werden in der Regel in deutscher Sprache oder in englischer Sprache geführt, für andere Sprachen ist die ausreichend lange Anwesenheit eines Dolmetschers notwendig.

Bitte bringen Sie möglichst keine Wertsachen und nur geringe Bargeldbeträge mit ins Krankenhaus. Bei "vorstationärer Untersuchung" gilt: "Vorstationär" bedeutet, dass sämtliche o.g. Untersuchungen/Vorbereitungen in der Zeit von ca. 9:00-15:00 Uhr erfolgen und Sie nach Beantwortung all Ihrer Fragen das Krankenhaus wieder verlassen können.

Sie kommen dann erneut zu Ihrem geplanten stationären Aufnahmetermin (dieses ist in der Regel am Morgen unmittelbar vor der Operation oder am Vorabend der Operation, je nach Größe des Eingriffs). Wir sind stets bemüht, die entsprechenden Wartezeiten so gering wie möglich zu halten. Leider sind diese jedoch nicht immer vollständig zu verhindern. (Für Getränke ist gesorgt. Das Mitbringen von kleinen Snacks und/oder Leselektüre ist empfohlen.)

Wir bedanken uns für Ihre Mithilfe und freuen uns auf Ihr Kommen!

Bei Rückfragen sind wir telefonisch erreichbar in der Zeit von 8.00 bis 16.00 Uhr unter Tel: 05251 702-3489. Sollten Sie den vereinbarten Termin nicht einhalten können, sind wir dankbar für eine möglichst frühzeitige Mitteilung. So können wir anderen Patienten Gelegenheit geben, diesen Termin zu nutzen.

Ablauf einer Operation zur Entfernung eines Prostatakarzinoms

Lieber Patient,

sicher fragen Sie sich, was Sie bei einer operativen Entfernung eines Prostatakarzinoms erwartet. Den Ablauf haben wir hier kurz für Sie zusammengestellt. Sprechen Sie uns direkt an, wenn noch etwas unklar ist. Wir wollen, dass Sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen.

In der Regel wird der Termin zur stationären Aufnahme bereits in dem Gespräch im Prostatakarzinomzentrum festgelegt. Vor der stationären Aufnahme sollte auf die Einnahme von blutgerinnungshemmenden Mitteln (z. B. ASS / Aspirin / Iscover / Plavix) verzichtet werden. Bei ASS ist eine Pause von etwa 10 Tagen erforderlich. Die Einnahme von Marcumar muss gegebenenfalls durch die Bestimmung der Gerinnung kontrolliert werden und wird gegebenenfalls durch Heparin-Spritzen ersetzt. Auskunft über die Notwendigkeit der Gerinnungshemmer und die evtl. notwendige Gabe anderer Präparate könnten Sie sicherlich durch ihren Hausarzt klären lassen. Bei der Vorstellung in unserem Hause würden die Befunde nochmals kontrolliert werden und es erfolgt die weitere Vorbereitung zur Operation. Dieses beinhaltet die Blutabnahme, die Bestimmung des Gewichtes und der Größe sowie von Puls und Blutdruck. Zur Vorbereitung der Narkose wird ein EKG und ein Röntgenbild des Brustkorbes angefertigt. Es erfolgt ein Aufklärungsgespräch mit einem Urologen und ein Aufklärungsgespräch durch den Narkosearzt. Verständlicherweise ist man vor einer Operation aufgeregt, daher bieten wir Ihnen für die Nacht ein Beruhigungsmittel an. Ab 22:00 Uhr sollten Sie nüchtern bleiben für die Operation. Vor der Operation muss der Raucher auf seine Zigarette verzichten.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass der genaue Operationszeitpunkt nur eingeschränkt vorhersehbar ist. Als direkte Operationsvorbereitung erhalten Sie eine Netzhose, ein Hemdchen und ein erneutes Beruhigungsmittel als Narkosevorbereitung. Sie werden mit dem Bett zur Operationsschleuse gebracht und dort auf den Operationstisch gelagert. Dieser wird dann in den Operationssaal gebracht, um dort die Narkose einzuleiten und die Operation beginnen zu können.

Bei Bedarf würden Sie die erste Nacht nach der Operation auf der Überwachungsstation verbringen. In der Regel kehren Sie dann auf die urologische Station zurück. Schon am Tage nach der Operation können Sie (zunächst mit Hilfe) das Bett verlassen. Wir operieren Sie möglichst minimalinvasiv (Schlüssellochprinzip) und robotergestützt mit dem Da-Vinci X System, so dass keine langen Schnitte oder großen Wunden entstehen und Sie schnell nach der Operation wieder mobil sind.  

Sollte aus medizinischen Gründen eine retropubuische radikale Prostatatektomie mit Unterbauchschnitt erforderlich sein, liegen zunächst  zwei Drainagen im Unterbauch zur Kontrolle des Wundsekretes. Zusätzlich befindet sich ein dünneres Schläuchlein in der Bauchdecke, welches zur Blase führt und ein Katheter, der durch die Harnröhre die Harnblase erreicht. Die ersten Tage werden Ihnen durch die Gabe von Schmerzmitteln erleichtert. Nach abführenden Maßnahmen am 2. Tag bieten wir Ihnen zunehmend normale Nahrung an. Die einliegenden Wundschläuche werden schrittweise entfernt. Der wichtigste Zeitpunkt ist für uns die Röntgendarstellung der Harnröhre am 9. Tag nach der Operation. Hierbei kann der früheste Zeitpunkt der Katheterentfernung bestimmt werden. Sollte sich noch eine kleine Undichtigkeit zeigen, würde der Katheter für wenige Tage belassen werden. Schon im Vorfeld wäre auf Wunsch die Entlassung möglich.

Üblicherweise sind die Patienten aber durch die verbliebenen Schläuche noch so eingeschränkt, dass sie trotz relativen Wohlbefindens die Betreuung auf der Station schätzen. Nach Eintreffen des feingeweblichen Befundes wird dieser selbstverständlich mit Ihnen besprochen. Die einliegenden Wundklammern würden in der Regel auch am 9. Tag nach der Operation entfernt. Wir bieten Ihnen eine Anschlussheilbehandlung an. Diese kann durch die Sozialarbeiter unseres Hauses organisiert werden. Sollten noch erhebliche seelische Belastungen bestehen, lassen wir Ihnen eine Unterstützung durch unsere Psychoonkologen zukommen. Der Zeitpunkt zur Entlassung wird von Ihrem Befinden mitbestimmt. In der Regel wird eine weitere körperliche Schonung angeraten. Sie besitzen jetzt aber weitgehend die Kontrolle über das Wasserlassen und können sich relativ normal bewegen. Ihr einweisender Urologe führt alle weiteren Kontrollen durch. Selbstverständlich sind bei Problemen jederzeit Rückfragen möglich. Sprechen Sie uns an!

Wir wünschen Ihnen baldige Genesung und einen angenehmen Aufenthalt.

Was Sie selbst zur Unterstützung der Genesung beitragen können

Bei Ihnen wurde ein bösartiges Gewächs der Prostata (Prostatakarzinom) festgestellt. Dies hat bei Ihnen sicherlich viele Ängste ausgelöst und Fragen aufgeworfen. Beim Prostatakarzinom, dem häufigsten bösartigen Tumor des Mannes, stehen mittlerweile eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Nach Abwägung der Vorteile und Risiken der jeweiligen Behandlung wurde Ihnen inzwischen Ihr persönlicher Behandlungsweg mitgeteilt. Nicht jeder Mensch ist gleich und nicht jede Krankheit verläuft gleich, und so sollte man sein persönliches Schicksal nicht mit anderen Patienten vergleichen. Ihr wichtigster Ansprechpartner sollte Ihr behandelnder Urologe bleiben.
Da Krebserkrankungen für die Kranken und ihre Angehörigen meist mit Sorgen, Ängsten und Ungewissheit verbunden sind, kann für Sie und Ihre Angehörigen eine kompetente psychoonkologische Begleitung von erheblichem Nutzen sein.

Auf Grund der Häufigkeit dieser bösartigen Erkrankung werden leider immer mehr alternative Behandlungsmethoden angeboten, die nicht immer seriös sind. Eine häufig gestellte Frage ist aber, wie man durch die Änderung seiner Lebensweise oder durch seine Ernährung die Behandlungsaussichten verbessern kann. Eine gesunde Lebensweise ist dem Krankheitsverlauf durchaus förderlich. Man kann folgende Hauptempfehlungen aus den amerikanischen Leitlinien ableiten:

  • Streben Sie ein gesundes Gewicht an.

Achten Sie auf eine gesunde Balance von Energie (Kalorien) und körperlicher Aktivität. Dadurch kann man Übergewicht vermeiden oder vermindern. Grundsätzlich gilt, daß die nötige Gewichtsabnahme nur langsam erfolgen sollte und drastische Hungerkuren vermieden werden. Hier könnte Ihnen auch der Hausarzt sicherlich eine spezielle Unterstützung geben.


  • Seien Sie körperlich aktiv.

Sollten Sie operiert worden sein, sind die Möglichkeiten einer Belastung naturgemäß noch eingeschränkt und hier wird Ihnen der behandelnde Arzt eine Anleitung geben können. Nach weitgehender Erholung ist aber folgendes zu empfehlen: Mindestens 30 Minuten mäßige bis starke körperliche Betätigung neben den normalen täglichen Tätigkeiten an mindestens fünf Tagen in der Woche (45 bis 60 Minuten) sind wünschenswert. Unter mäßiger körperlicher Aktivität wird eine Anstrengung verstanden wie sie beim schnellen Gehen entsteht. Eine Erhöhung der Alltagsaktivität (Treppensteigen anstatt Fahrstuhlfahren, Gehen oder Radfahren anstatt Autofahren etc.) ist dabei dem Sport gleichwertig.

  • Achten Sie auf eine gesunde Ernährung.

Allgemein gilt: Essen Sie jeden Tag verschiedene Obst und Gemüsesorten, essen Sie lieber Vollkorn als Weißmehlprodukte, begrenzen Sie die Zufuhr von Fleischprodukten und rotem Fleisch. Die Ernährung sollte dabei nicht einseitig sein, sondern im Sinne einer Mischkost. Achten Sie auf eine gesunde, fettreduzierte Ernährung, die vermehrte Anteile an pflanzlichen Produkten enthält. Größere Studien sprechen für eine vorbeugende Wirkung von Phytooestrogenen (insbesondere Sojabohnen und daraus hergestellte Produkte, Leinsamen, Hülsenfrüchte und Getreide, Wassermelone) und eine lycopenreiche Kost (wie Tomaten). Dies bezieht sich insbesondere auch auf Tomatenprodukte wie Tomatenkonzentrate oder auch Dosentomaten. Durch Erhitzung wird sogar die Wirkung verstärkt. Granatapfelsaft soll sich ebenfalls günstig auf den Krankheitsverlauf auswirken können.


  • Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum.

Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum. Männer sollten nicht mehr als 2 alkoholische Drinks pro Tag zu sich nehmen.

  • Reduzieren Sie Ihren Tabakkonsum

Im Gegensatz zu anderen bösartigen Erkrankungen ist nicht nachgewiesen worden, dass Rauchen die Entstehung eines Prostatakarzinoms begünstigt. Es ist aber eindeutig, dass Raucher, die an einem Prostatakarzinom leiden, in ihrer Lebenserwartung deutlich eingeschränkt sind. 


Diese Empfehlungen sind nicht nur für das Überwinden des Krebsleidens günstig, sondern stellen Empfehlungen dar, die auch der Vorbeugung anderer Erkrankungen wie zum Beispiel des Herz-/Kreislaufsystems dienen. Nahrungsergänzungsmittel werden reichlich angeboten. Deren Nutzen ist aber nicht allgemein belegt. Die zusätzliche Einnahme von Vitaminpräparaten kann eher schädlich sein.

  • Zur Teilnahme an der Patientenbefragung PCO
    Ziel des Projektes PCO ist es, die physische und psychische Gesundheit von Männern, die wegen eines lokalen Prostatakarzinoms behandelt werden, zu verbessern. In Kliniken aus vielen Ländern werden systematisch klinische und patientenseitige Daten gemessen, gesammelt und ausgewertet, um die Variablen herauszubekommen, die die gesundheitsbezogene Lebensqualität des Patienten beeinflussen. Das Prostatakrebszentrum des Brüderkrankenhauses nimmt an dieser Erhebung teil.


Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen

ProstaCura Paderborn 
Tel: 05251 8788735 (Anrufbeantworter)
prostacura@paderborn.com 

Treffen der Selbsthilfegruppe ProstaCura jeden 1. Mittwoch im Monat 18:00 -19:30 Uhr, Ev. Luth. Markus-Gemeinde, Bastfelder Weg 28, 33098 Paderborn.
Interessierte sind herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Nutzen Sie die Gelegenheit Unterstützung zu erhalten und Ihre Erfahrungen mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V.
Thomas-Mann-Str. 40, 53111 Bonn
info@prostatakrebs-bps.de
Internet: http://www.prostatakrebs-bps.de 


Selbsthilfe-Kontaktstelle Paderborn (DPWV)
Kontakt- und Anlaufstelle für Selbsthilfegruppen im Großraum Paderborn.
Beratungsstelle, Bleichstraße 39a, 33102 Paderborn,
Tel: 05251/8782960
 slbsthlf-pdrbrnprtt-nrwrg
Internet: www.selbsthilfe-paderborn.de 

Psychosoziale Krebsberatung der Diakonie Paderborn
Beratung und Unterstützung für Krebspatienten und Angehörige
Petra Grunwald-Drobner,
Riemekestr. 12, 33102 Paderborn,
Tel: 05251 540183
grunwald@diakonie-pbhx.de 

Fachinfo

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

gemeinsam mit Ihnen wollen wir die Behandlung festlegen und durchführen, die dem uns anvertrauten Patienten die bestmögliche Heilungschance und Lebensqualität verspricht. Sprechen Sie uns jederzeit an und besuchen Sie unsere Fallbesprechungen. 

Die Einweisung in das Prostatakrebszentrum erfolgt mit Überweisung durch den niedergelassenen Urologen, wenn histologisch ein Prostatakarzinom gesichert wurde. Die Anmeldung erfolgt telefonisch über das Sekretariat (Tel. 05251 / 702-2027).

Der Patient erhält daraufhin ein Anschreiben, worin das Prostatakrebszentrum vorgestellt wird und einige Fragebögen vorgelegt werden. Sollte vom überweisenden Urologen bereits für den Patienten die Strahlentherapie favorisiert werden, kann die direkte Vorstellung auch in der Strahlentherapie erfolgen (Tel: 05251 702-24500). Auch diese Patienten erhalten von uns das Anschreiben und werden ins Prostatakrebszentrum eingeführt. In einem persönlichen Gespräch wird dann die Erwartungshaltung des Patienten überprüft und die bereits erfolgte Diagnostik gesichtet.

Tumorkonferenz

An jedem Donnerstagmorgen werden die Patienten anhand der Akten allen beteiligten Fachabteilungen vorgestellt und eine gemeinsame Therapieempfehlung erstellt. Diese wird per Fax noch am selben Tage dem behandelnden Urologen und dem Hausarzt mitgeteilt. Eine Voreinschätzung durch den behandelnden Urologen ist uns wichtig und gewünscht.

Ebenso findet an jedem 4. Mittwoch im Monat nachmittags eine posttherapeutische Konferenz statt, zu der wir die niedergelassenen Kollegen herzlich einladen. In dieser Woche fällt dann die Donnerstagskonferenz aus. Die Idee des Prostatakarzinomzentrums beinhaltet, dass dem Patienten alle Therapieoptionen vorgestellt werden. So wird ihm ein Gespräch mit einem Urologen und einem Strahlentherapeuten angeboten. Der behandelnde Urologe bleibt weiterhin der wichtigste Ansprechpartner für den Patienten. Selbstverständlich sind auch in der Folge Vorstellungen eines Patienten möglich. Dieses bezieht sich insbesondere auf unklare Befunde oder schwierige palliative Therapiesituationen.

Zu den Konferenzen

Das Kompetenzteam des Prostatakrebszentrums

Dr. med. Andreas Kutta
Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie
Facharzt für Urologie, spezielle urologische Chirurgie, medikamentöse Tumortherapie und Andrologie
Details
MUDr. Attila Salay
Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie
Facharzt für Strahlenmedizin
Details
Sekretariat:
Dr. med. Fonyuy Nyuyki
Fachlicher Leiter
Facharzt für Nuklearmedizin
Details
Harald Müller-Huesmann
Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie
Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie, Palliativmedizin
ESMO (European Society of Medical Oncology)-Zertifikat
Details
Dr. med. Karsten Bulla, EBIR
Leitender Oberarzt
Facharzt für Radiologie
Zertifizierter interventioneller Radiologe der europäischen und deutschen Gesellschaft für interventionelle Radiologie
Details

Kooperierende Arztpraxen

Urologie im MediCo
Florian Jankowski, Thorsten Meuer, Hendrik Bertels
Fachärzte für Urologie
Husener Str. 48
33098 Paderborn
Tel:  05251 - 892100
Fax:  05251 - 8921020

Dr. med. Stefan Wistuba
Facharzt für Urologie
Borchener Straße 29, 33098 Paderborn
Tel: 05251 272 20 oder -23
Fax: 05251 272 21

Medizinisches Versorgungszentrum Bad Wünnenberg / Südkreis Paderborn GmbH
Manfred Mardus
Facharzt für Urologie
In den Erlen 22, 33181 Bad Wünnenberg
Tel: 02953 970 901
Fax: 02953 970 905

Medizinisches Versorgungszentrum des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn 
Praxis für Urologie
Dr. med. Elena Keberle Fachärztin für Urologie
Tel: 05251-699048-5
Fax:05251-699048-8
e.keberle@paderborn-mvz.de

Medizinisches Versorgungszentrum des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn
Praxis für Nuklearmedizin
Dr. med. Fonyuy Nyuyki
Tel: 052 51 - 6 99 04 80
Fax: 052 51 - 702 24501

Medizinisches Versorgungszentrum des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn
Praxis für Strahlentherapie
MUDr. Attila Salay
Tel: 052 51 - 69 90 48 0
Fax: 052 51 - 69 90 48 9

Interne und externe Kooperationspartner

Psychoonkologische Unterstützung
Klinische Psychologie und Psychotherapie
Dipl.-Psych. Sandra Schnülle
Tel: 052 51 702 - 34 93

Sozialdienst Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn
Hilfestellung bei Anträgen und Vermittlungsdiensten
Leitung des Sozialdienstes
Diplom-Sozialarbeiter René Schleifenbaum
Tel: 052 51 702 19 95

Gesundheitszentrum
Physiotherapie / Krankengymnastik
Leitung des Gesundheitszentrums: Anja Wasmuth
Tel: 052 51 702 18 60

B+V Laborzentrum GmbH
Husener Straße 46a, 33098 Paderborn
Ärztlicher Leiter: Dr. med. Armin Kuhlencord
Tel: 052 51 87 736 - 0
Fax: 052 51 87 736 - 44

Institut für Pathologie in Paderborn
Husener Str. 46a, 33098 Paderborn
Ansprechpartner: PD Dr. med. Christian Kersting
Tel: 052 51 87 00 50
Fax: 052 51 87 00 529

Selbsthilfegruppe ProstaCura
Kontaktstelle
Kilianstraße 15, 33098 Paderborn
Tel: 05251 / 8782960
E-Mail: prostacura@paderborn.com

Wissenschaftliche und Klinische Studien

Wir nehmen an der Patientenbefragung zum Prostatakarzinom PCO Patient Reported Outcome) teil.

Das Studienzentrum des Onkologischen Zentrums am Brüderkrankenhaus betreut Klinische Studien, auch im Bereich der Prostatakarzinome.

 
 

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