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Klinik für Strahlentherapie

Ein Linearbeschleuniger in der Strahlentherapie

Die Strahlentherapie ist nach der Chirurgie die wichtigste Methode in der Behandlung von bösartigen Tumoren. Sie wird sowohl zur Verhinderung des Nachwachsens eines Tumors nach Operation (adjuvante Bestrahlung) als auch als alleinige Behandlungsmethode eingesetzt.

Wir bestrahlen sämtliche solide Tumore einschließlich der malignen Lymphome. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der kombinierten Radio-Chemotherapie, da bei einer Vielzahl von Tumoren bessere Heilungsergebnisse erreicht werden.

Infos für Patientinnen: Behandlungsablauf Bestrahlung bei Brustkrebs

In vielen Fällen ist es bei Brustkrebs wichtig auch die Tumorumgebung und das Gebiet des Lymphabflusses nachzubestrahlen, um zu verhindern, dass der Tumor in diesem Bereich wieder wächst. Diese Maßnahme ist unabhängig von einer zusätzlichen Chemotherapie oder antihormonellen Therapie notwendig. Bei brusterhaltender OP bedeutet dies die Bestrahlung der gesamten Brust mit einer umschriebenen Dosiserhöhung im Bereich des OP-Gebietes (so genannter Boost), bei Brustamputation die Bestrahlung der Brustwand. In manchen Fällen müssen bei bestimmten Risiken auch die Achsel, die Lymphknoten hinter dem Brustbein und die Lymphknoten in der Schlüsselbeingrube nachbestrahlt werden.
Zeitlicher Ablauf der Strahlentherapie:
Die Strahlentherapie erfolgt in der Regel ambulant. Sie wird mit so genannten Linearbeschleunigern durchgeführt, welche eine hochenergetische Röntgenstrahlung applizieren. Bei der Erstvorstellung in der Strahlentherapie werden Sie noch ausführlich über die Notwendigkeit und Hintergründe sowie die zu erwartenden Wirkungen und Nebenwirkungen in der Strahlentherapie aufgeklärt. Sie erhalten zunächst einen Termin für eine so genannte Simulations-Computertomographie, welche unbedingt in der Strahlentherapie durchgeführt werden muss. Sie werden dort genauso gelagert wie später bei der Strahlentherapie. In dieser Haltung wird dann eine Computertomographie durchgeführt und es werden an Ihrem Oberkörper verschiedene Markierungen, welche für die Bestrahlungseinstellung später wichtig sind, eingezeichnet. Diese Markierungen dürfen auf keinen Fall abgewaschen werden. Sie erhalten bei dieser Untersuchung auch den Termin zur ersten Bestrahlung. In der Zwischenzeit erfolgt bei uns die genaue Berechnung der Bestrahlungsfelder nach den angefertigten Schnittbildern. Jede Strahlentherapiesitzung dauert ca. eine Viertelstunde. Sie liegen dabei relativ bequem auf einem schrägen Kissen mit einer manchmal etwas anstrengenden Armhaltung. Das Gerät befindet sich in etwa 80 cm Entfernung über Ihnen oder seitlich von Ihnen, je nach Bestrahlungseinstellung sind sie nur während der kurzen Bestrahlungszeit allein im Raum, ansonsten werden Sie von medizinisch-technischem Personal begleitet.

Die Strahlentherapie ist in der Regel gut verträglich. Sie können selber Auto fahren. Wenn Sie einem Beruf mit wenig körperlicher Anstrengung nachgehen können Sie durchaus während der Strahlentherapiezeit arbeiten, sofern Sie dies wünschen und dies für Ihr psychisches Gleichgewicht eine Bedeutung hat. In diesem Fall sollten Sie dies mit dem Strahlentherapeuten absprechen.

Folgende Nebenwirkungen können regelmäßig unter der Strahlentherapie auftreten.

Akutnebenwirkungen:

  • Verstärkte Müdigkeit 
  • Stechen in der Brust ("es arbeitet in der Brust")
  • Hautrötung,
  • in seltenen Fällen gegen Ende der Bestrahlung Hautablösung.
  • Nach Ende der Bestrahlung für einige Zeit Schwellung der Brust und für mehrere Monate Verhärtung der Brust gegenüber der gesunden Seite.
  • Weiterhin kann es für mehrer Monate zu einer Braunverfärbung der Brust kommen.
  • Bei Bestrahlung der Lymphabflusswege kann es zu Schluckbeschwerden kommen. Die beschriebenen Veränderungen sind individuell sehr verschieden und auch nicht von dem Hauttyp der Patientin abhängig.

Spätnebenwirkungen:

  • Bei alleiniger Bestrahlung der Brust müssen Sie abgesehen von der mehrmonatigen Verhärtung und Schwellneigung nicht mit gravierenden Spätnebenwirkungen rechnen.
  • In seltenen Fällen kann eine leichte lokale Lungenentzündung nach einigen Wochen nach Strahlentherapie auftreten.
  • Bei Bestrahlung der Lymphabflusswege kann als Hauptrisiko eine Schwellung des Armes auftreten, welches dann langfristige Lymphdrainagemassagen nach sich zieht.

Hautpflege:
In den ersten 2 Wochen der Bestrahlung ist eine besondere Hautpflege nicht notwendig, parfümierte Kosmetika sollten prinzipiell vermieden werden. Sie können auch duschen, sollten allerdings die Bestrahlungsfelder nicht mit Seife behandeln und die Haut gut trocknen. Wenn im weiteren Verlauf der Bestrahlung die Haut trocken wird, zum Teil juckt und sich rötet, werden sie von uns eine spezielle Salbe bekommen.

Insgesamt müssen Sie mit 30 bis 35 Bestrahlungssitzungen rechnen. Die Bestrahlungen werden an jedem Werktag der Woche appliziert.

Anfahrt:
Taxifahrten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, wobei die normale Zuzahlung 10% pro Taxifahrt (mindestens 5, maximal 10 Euro) beträgt.

Infos für Patientinnen: Bestrahlung von Unterleibstumoren

Die Bestrahlung wird  entweder zur Sicherheit nach der Operation oder auch an Stelle einer Operation empfohlen. Diese Strahlentherapie kann entweder als Bestrahlung von außen (dann in Form einer Bestrahlung mit hochenergetischen Röntgenstrahlen) oder von innen (dann in Form einer sogenannten Afterloadingtherapie) erfolgen. Häufig muss auch eine Kombination beider Verfahren stattfinden.

Bestrahlung von außen
Die Bestrahlung erfolgt in mehreren Sitzungen (in d er Regel 25 - 35 Sitzungen) und zwar täglich von montags bis freitags mit Pausen am Wochenende. Zur Vorbereitung der Bestrahlung erfolgt in der Strahlentherapie-Abteilung eine spezielle Computertomographie am sogenannten Simulations-CT. Bei dieser etwa ½-stündigen Sitzung werden sie exakt genauso wie bei der späteren Bestrahlung gelagert und bekommen verschiedene Hautmarkierungen im Bereich des Beckens, welche nicht abgewaschen werden dürfen. Die Farbe verfärbt gelegentlich die Wäsche und kann häufig aus der Wäsche nicht herausgewaschen werden.
Bitte legen Sie sich möglichst entspannt hin. Das Gerät hat eine besonders große Öffnung, so dass Sie keine Platzangst haben müssen.
Bei der Untersuchung werden keine schmerzhaften Maßnahmen durchgeführt abgesehen von der möglichen Gabe von Kontrastmittel in eine Armvene. In aller Regel sollten Sie vor der Untersuchung etw a 1 ½ Stunden die Blase gefüllt haben und nicht vorher zur Toilette gehen. Genaue Anweisungen bekommen Sie jedoch bei der Aufklärung über die Strahlentherapie.

Nach durchgeführter Simulations-Computertomographie erhalten Sie den Termin für die erste Bestrahlung, welcher in der Regel einige Tage nach der Voruntersuchung liegt. In der Zwischenzeit berechnen wir anhand der computertomographischen Schnittbilder einen individuellen Bestrahlungsplan, um den zu bestrahlenden Bereich bestmöglich zu erfassen und gleichzeitig das umgebende Gewebe maximal zu schonen.

Zum Termin für die Simulations-CT und zu den folgen den Bestrahlungsterminen bringen Sie bitte ein Badetuch für den Bestrahlungstisch mit. Sie sollten 1 bis 1 ½ Stunden vor dem Termin nicht mehr Wasser lassen. Eine Bestrahlungssitzung dauert je nach Feldanzahl etwa eine ¼ Stunde. Bei der Bestrahlung liegen Sie wie im CT auf einem Tisch in möglichst entspannter Haltung. Das Bestrahlungsgerät (Linearbeschleuniger) ist in etwa 80 cm Entfernung von Ihnen entfernt und wandert im Laufe der Bestrahlung computergesteuert um Sie herum. Bei der ersten Bestrahlung bekommen Sie noch zusätzliche Zeichnungen der Bestrahlungsfelder auf die Haut. Bei den ersten Bestrahlungen erfolgen auch noch zusätzliche Feldkontroll-Aufnahmen, welche lediglich dazu dienen, die exakte Lage des Bestrahlungsfeldes zu überprüfen. In Einzelfällen sind auch im weiteren Behandlungsverlauf Kontrollaufnahmen erforderlich.

Nebenwirkungen
Während der ersten Bestrahlungssitzungen werden Sie wahrscheinlich relativ wenig Nebenwirkungen verspüren. Diese können allerdings im Laufe der Bestrahlungszeit zunehmen.
Womit müssen Sie rechnen?

  • allgemeine Abgeschlagenheit
  • Übelkeit
  • Harndrang mit häufigem auch nächtlichem Wasserlassen
  • Stuhldrang und Durchfall
  • Bauchkrämpfe

Um die Beschwerden während der Strahlentherapie so gering wie möglich zu halten, sollten Sie eine gewisse Diät einhalten, wir beraten Sie ausführlich. Außerdem sollten Sie auf die oben beschriebene Blasenfüllung vor den Bestrahlungen achten. Die beschriebenen Nebenwirkungen klingen in aller Regel innerhalb kurzer Zeit nach Ende der Bestrahlung wieder ab.

Chronische Nebenwirkungen:
Die Bestrahlung kann trotz sorgfältigster Planung in Einzelfällen auch zu chronischen Nebenwirkungen führen. Diese sind allerdings abhäng ig von der Art der Erkrankung, der Höhe der Bestrahlungsdosis, der Ausdehnung der Voroperation und von evtl. Begleittherapien. Sie werden bei der Aufklärung durch uns über die zum Glück seltenen zu erwartenden chronischen Nebenwirkungen gesondert informiert.

Frauen in gebärfähigem Alter müssen bei Beckenbestrahlungen damit rechnen, dass die Eierstocksfunktion versiegt und sie damit vorzeitig in die Wechseljahre kommen. In manchen Fällen lässt sich eine Schonung der Eierstöcke durch Verlagerung an die Bauchwand während der Operation vermeiden. Bitte besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Gynäkologen. Bei vielen Tumoren ist auch die Linderung der Wechseljahresbeschwerden durch einen Hormonersatz gefahrlos möglich.
Besprechen Sie dies mit Ihrem Gynäkologen.

Bestrahlung von innen (Afterloadingtherapie)
Die Bestrahlung von innen ist ein sehr bewährtes Verfahren, mit dem eine hohe Tumor abtötende Strahlendosis direkt auf die Wand der Gebärmutter oder der Scheide bei maximaler Schonung des umgebenden Gewebes appliziert werden kann. Früher erreichte man dies über die sogenannte Radium-Therapie, bei der die Frauen allerdings sehr lange ganz ruhig und still liegen mussten. Mit den heutigen Techniken dauert die Bestrahlung nur noch zwischen 5 und 10 Minuten. Die gesamte Prozedur je nach Ausdehnung etwa eine ½ - 1 Stunde.

Bestrahlung nur der Scheide
Die Scheidenbestrahlung ist häufig Teil der Therapie bei Tumoren des Gebärmutterkörpers und wird nach der Operation angewandt, um das Wiederauftreten von Tumoren in der Scheide zu verhindern. Die Therapie beginnt in der Regel frühestens 4 Wochen nach der Operation. Sie erfolgt über 4 Sitzungen, welche 1 x pro Woche stattfinden.

Durchführung der Maßnahme:
Sie liegen auf dem gynäkologischen Stuhl. Der Arzt führt nach der Voruntersuchung einen Kunststoffzylinder in die Scheide ein, welcher mit Pflasterstreifen auf der Haut fixiert wird. Zusätzlich wird eine dünne Messsonde in den Enddarm eingebracht, um die Strahlendosis am Darm zu messen. Von der Bestrahlung selber merken Sie nichts. Sie dauert etwa 10 Minuten. Während dieser Zeit muss das gesamte Personal den Raum verlassen. Sie stehen allerdings unter ständiger Beobachtung.

Nebenwirkungen
Nach dieser Bestrahlung werden Sie keinerlei Nebenwirkungen verspüren, so dass Sie sofort das Krankenhaus verlassen können und z.B. auch selber Auto fahren können. In seltenen Fällen kann es einige Stunden später zu einer gewissen Blasenreizung oder Brennen beim Wasserlassen oder auch Durchfall kommen.

Spätnebenwirkungen der Therapie können sein:

  • Trockenheit der Scheide
  • Schrumpfung der Scheide
  • in extrem seltenen Fällen Fistelbildungen zwischen Scheide und Darm


Nach beendeter Afterloadingtherapie ist die Wiederaufnahme des Geschlechtsverkehrs ohne weiteres erlaubt und sinnvoll, um einer Schrumpfung der Scheide entgegenzuwirken. Bei Problemen durch Trockenheit der Scheide sprechen Sie bitte mit ihrem Gynäkologen.

Bestrahlung der Gebärmutter von innen
Die Strahlentherapie von Gebärmutterhalstumoren, welche heute in der Regel als Kombination von äußerer Bestrahlung und Afterloadingtherapie und Chemotherapie durchgeführt wird, ist die Methode der Wahl für fortgeschrittene inoperable Tumore und zeigt selbst dann noch hohe Heilungsraten. Sie ist auch eine gute Alternative für Patientinnen mit kleineren Tumoren, welche aus anderen Gründen nicht operiert werden können oder sollen. Die Therapie erfolgt in aller Regel in Kombination mit einer Bestrahlung von außen und häufig auch in Kombination mit einer zusätzlichen Chemotherapie.

Durchführung der Maßnahme:
Sie liegen auf dem gynäkologischen Stuhl. Der Arzt wird Sie zunächst ausführlich untersuchen, um die Ausdehnung des Tumors genau festzustellen. Bei starker Schmerzhaftigkeit werden Sie entweder zur Vorbereitung bereits eine "Rückenmarksnarkose" bekommen haben oder Sie bekommen eine "Schlafspritze". Um eine Bestrahlung der Gebärmutter von innen durch zuführen, muss zunächst eine Sondierung der Gebärmutter von innen erfolgen. Dies kann einige Zeit dauern und kann zum Teil auch schmerzhaft sein. Aus diesem Grunde erfolgen die entsprechenden medikamentösen Begleittherapien. Wenn die Sondierung der Gebärmutter erfolgt ist, wird eine spezielle dünne Sonde in den Gebärmutterkanal eingeführt und die Lage mit dem Ultraschallgerät überprüft. Da nach wird zusätzlich ein Zylinder auch in die Scheide eingeführt. Darüber hinaus erfolgt auch noch die Einlage einer dünnen Messsonde in den Enddarm, manchmal auch in die Blase. Diese Sonden dienen der Dosisüberprüfung und somit auch Ihrer Sicherheit.

Die nachfolgende Bestrahlung dauert etwa 10 - 15 Mi nuten, wobei das Personal den Raum verlässt. Sie sind jedoch während der ganzen Zeit unter laufender Videoüberwachung und es besteht Sprechkontakt. Von der Bestrahlung über die liegenden Sonden merken Sie selber nichts. Während der Bestrahlung treten keinerlei gesonderte Nebenwirkungen auf. Nach der Strahlentherapie werden sämtliche Sonden e ntfernt und Sie können in der Regel nach Abklingen der Medikamentenwirkung das Krankenhaus verlassen. In Einzelfällen werden Sie eine zusätzliche antibiotische Tabletten-Therapie erhalten oder auch Medikamente zur Blutverdünnung.

In der Folge der Strahlentherapie können neben den oben genannten Nebenwirkungen manchmal auch ziehende Beschwerden im Unterleib auf treten. Die Strahlentherapie der Gebärmutter wird in der Regel zwischen 3 und 8 x durchgeführt je nach Entscheidung des Strahlentherapeuten.

Infos für Patienten: Behandlungsablauf Bestrahlung bei Mast- und Enddarmtumoren

Da dieser Darmabschnitt nicht wie die übrigen Dickdarmanteile innerhalb des Bauchfells liegt, sondern in einem lockeren Fettgewebe kann sich der Tumor relativ leicht über die Darmwand in das Fettgewebe diffus ausdehnen. Diese Ausdehnung ist häufig mikroskopisch und für den Chirurgen bei der Operation nicht zu erkennen, so dass der Tumor nach der Operation aus verbliebenen einzelnen Tumorzellen nachwachsen kann.

Es hat sich in Studien gezeigt, dass durch eine der Operation vorgeschaltete Bestrahlung in Kombination mit einer Chemotherapie das Risiko eines solchen Wiederwachsens des Tumors (Lokalrezidiv) deutlich gesenkt werden kann. Wenn durch die bei Ihnen durchgeführten Voruntersuchungen der dringende Verdacht besteht, dass der Tumor die Darmwand überschritten hat, wird Ihnen der Chirurg - für Sie vielleicht überraschend - nicht die sofortige Operation, sondern erst die oben genannte Vorbehandlung empfehlen.

Ablauf der kombinierten Strahlen- und Chemotherapie

1. Portimplantation
Für die Chemotherapie wird Ihnen der Chirurg in einem kleinen ambulanten Eingriff zunächst einen Katheter in die obere Hohlvene implantieren mit einem Ansatzstück unter der Haut unterhalb des Schlüsselbeins (sogenannter Venenport). Über diesen Katheter kann auf sehr einfache Weise die Chemotherapie für Sie am schonendsten verabreicht werden.

2. Strahlentherapie:
Voraussetzung für die Strahlentherapie ist zunächst ein spezielles Computertomogramm in Bestrahlungslagerung (in der Regel in Bauchlage auf einem speziellen sogenannten Bauchbrett). Bei dieser Computertomographie bekommen Sie bereits Hautmarkierungen, welche allein der Lagerung dienen und nicht abgewaschen werden dürfen. Sie sollten mindestens 1 Stunde vor der Computertomographie nicht mehr Wasser lassen. Anhand der computertomographischen Schnittbilder wird ganz individuell für Sie ein Bestrahlungsplan erstellt, nach dem Sie bestrahlt werden. Die gesamte Planung dauert etwa 1 Woche. Vor der ersten Bestrahlung werden zunächst die Bestrahlungsfelder auf Ihre Haut übertragen und eingezeichnet, anschließend speziell auf Röntgenfilm dokumentiert. Diese Prozedur kann etwa eine ½ Stunde dauern.

Nachfolgend erfolgt dann die tägliche Bestrahlung, wobei Sie mit 25 bis 28 Bestrahlungen rechnen müssen (d.h. 5 bis 6 Wochen). Die tägliche Bestrahlung dauert ca. 10 Minuten bis zu einer ¼ Stunde im Bestrahlungsraum. Die Wartezeit wird in der Regel eine halbe bis eine Stunde nicht übersteigen.

3. Chemotherapie
Die Chemotherapie während der Bestrahlungszeit wird 2 x wöchentlich als 24-Stunden- Infusion verabreicht, wobei Sie eine leichte Kunststoffpumpe (wie ein Plastikschlauch) um den Hals hängend 24 Stunden mit sich herumtragen (andere Abfolgen der Chemotherapie sind möglich). Nach Ende der kombinierten Bestrahlung und Chemotherapie haben Sie zunächst noch eine Pause von 4 bis 6 Wochen, in der Sie sich erholen können und in der allerdings die Strahlenbehandlung auf den Tumor nachwirkt, so dass der Tumor nach Ablauf von 4 bis 6 Wochen maximal geschrumpft ist. Dann ist der optimale Zeitpunkt für die Operation gekommen, zu der wir Sie in der für Sie zuständigen chirurgischen Klinik wiedervorstellen.

Wichtigste Nebenwirkungen der Strahlen- und Chemotherapie
Die Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie macht bei einigen Patienten Übelkeit, häufig Durchfall und in der zweiten Bestrahlungshälfte auch erheblichen Stuhldrang. Weiterhin kann es zu sehr häufigen, manchmal auch schmerzhaftem Wasser lassen kommen. Um die Blase möglichst auszudehnen und aus dem Bestrahlungsfeld herauszuhalten sollten Sie mindestens 1 Stunde vor der Bestrahlung nicht mehr Wasser lassen.
Schwerwiegende Nebenwirkungen der Bestrahlungen sind sehr selten. Vorkommen können starke Entzündungen des Darmes, Fistelbildungen zwischen Darm, Scheide und Blase, Vernarbungen der Harnleiter mit Nierenstau, Hüftprobleme und evtl. Wundheilungsstörungen.

Frauen im gebärfähigen Alter werden durch die zwangsläufige Bestrahlung der Eierstöcke nach der Bestrahlung in die Wechseljahre kommen. Bei Männern besteht die hohe Wahrscheinlichkeit der nachfolgenden Unfruchtbarkeit, nicht jedoch der strahlenbedingten Impotenz. Trotzdem müssen Männer durch die Kombination aus Bestrahlung und nachfolgender Operation des Enddarmtumors infolge der Vernarbung der sehr empfindlichen Nerven unter Umständen mit Verlust der Erektionsfähigkeit rechnen.

Durch die Einführung der präoperativen Bestrahlung und Chemotherapie in Kombination mit der heute üblichen viel ausgefeilteren chirurgischen Technik haben sich die früher häufigen, zumeist unheilbaren quälenden Lokalrezidive drastisch vermindert.

Infos für Patienten: Bestrahlung bei Prostatakrebs

Als heilende Maßnahme kann entweder die radikale Operation der Prostata oder eine Form der Strahlentherapie angewandt werden, manchmal auch eine Kombination aus beiden Verfahren. Die Heilungsraten sind bei beiden Methoden in Abhängigkeit vom Tumorstadium vergleichbar. Beide Therapiemaßnahmen haben ihre besonderen unterschiedlichen Nebenwirkungen.

Ablauf der Strahlentherapie
Die Strahlentherapie kann entweder als reine Bestrahlung von außen, in manchen Fällen als reine Bestrahlung von innen oder auch als Kombination von beiden Verfahren durchgeführt werden. Am Brüderkrankenhaus St. Josef wird die Strahlentherapie von außen als alleinige Maßnahme zur heilenden Behandlung des Prostatakrebses durchgeführt. Diese Therapiemaßnahme verläuft rein ambulant. Sie müssen mit 36 bis 45 Sitzungen rechnen, wobei von montags bis freitags jeweils eine Bestrahlungssitzung stattfindet. Der Bestrahlungszeitraum beträgt somit 7 bis 9 Wochen. Die Bestrahlung selber dauert etwa 15 Minuten. Sie können ohne Weiteres zur Bestrahlung mit dem Auto selber anfahren.

Zur Vorbereitung der Strahlentherapie erhalten Sie zunächst eine ganz spezielle Computertomographie an einem speziellen Computertomographen (Simulations-CT). Diese Maßnahme dauert etwa eine halbe Stunde. Mindestens 1 bis 1 ½ Stunden vorher sollten Sie nicht mehr Wasserlassen, damit die Blase gut gefüllt ist und sich aus dem das späteren Bestrahlungsgebiet gut heraushebt. Bitte bringen Sie bereits zu dieser Untersuchung und dann auch zu jeder Strahlentherapiesitzung ein großes Badehandtuch mit. Vor diesem Simulations-CT bekommen Sie einen weichen kleinen Gummiballon in den Enddarm geschoben. Dies wird auch bei jeder Strahlentherapiesitzung durchgeführt und dient dazu, den strahlenempfindlichen Darm von der Prostata fernzuhalten und die genaue Abgrenzung der Prostata vom Darm auf den CT-Bildern zu gewährleisten. Darüber hinaus erhalten Sie aus einem flexiblen Kunststoff eine für Sie angefertigte, so genannte "Fußmaske", welche der exakten und entspannten Lagerung bei der Strahlentherapie dient. Am Simulations-CT erhalten Sie auch verschiedene Markierungen auf die Haut im Becken, welche auf keinen Fall abgewaschen werden dürfen, da sie der exakten Lagerung dienen.
Durch diese gesamten Maßnahmen ist es möglich, die Bestrahlungsfelder sehr klein zu halten, und damit die strahlentherapiebedingten Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten. Nach dem Simulations-CT benötigen wir noch etwa eine Woche zur Vorbereitung Ihrer Bestrahlung. In dieser Zeit wird anhand der computertomographischen Schnittbilder der Bestrahlungsplan ganz individuell für Ihre Verhältnisse berechnet. Vor der 1. Bestrahlungssitzung erhalten Sie eine erneute Computertomographie am Simulations-CT um die richtige Lage der Bestrahlungsfelder noch mal zu überprüfen. Darüber hinaus werden weitere Überprüfungsaufnahmen am Bestrahlungsgerät (Linearbeschleuniger) durchgeführt.

Bestrahlung:
Bei der Bestrahlung liegen Sie auf einem Tisch mit dem Bestrahlungsgerät in etwa 80 cm von Ihnen entfernt. Sie werden genauso gelagert, wie bei dem oben beschriebenen Simulations-CT. Versuchen Sie entspannt zu liegen. Die Blase muss vor jeder Bestrahlung gefüllt sein (1 - 11/2 Std. nicht Wasser lassen). Das Bestrahlungsgerät (Linearbeschleuniger) fährt während der Bestrahlung schrittweise um Sie herum. Die gesamte Prozedur dauert ca. ¼ Stunde, bei den ersten Malen kann sie durch die Anfertigung der Kontrollbilder auch länger dauern. Mindestens 1 x wöchentlich werden zusätzliche Kontrollaufnahmen zur Überprüfung der weiterhin exakten Lage der Bestrahlungsfelder angefertigt.

Nebenwirkungen
Während Sie auf dem Bestrahlungstisch liegen, werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit keinerlei Nebenwirkungen verspüren. Auch in den ersten Tagen der Bestrahlungsserie werden kaum Nebenwirkungen auftreten. Nach 1-2 Wochen können dann folgende akute Nebenwirkungen auftreten: Gehäuftes nächtliches Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen, Stuhldrang,  Durchfall, Schleimabgang aus dem Enddarm,  leichte Blutungen aus dem Darm (selten),  selten leichte Muskelschmerzen im Gesäß und über den Hüften.

Sie werden mindestens 1 x wöchentlich ein Gespräch mit dem behandelnden Strahlentherapeuten haben und bekommen bei starken Beschwerden auch entsprechende Medikamente. Um die Beschwerden so gering wie möglich zu halten, bekommen Sie ebenfalls ein Merkblatt, wie Sie sich während der Strahlentherapie, insbesondere auch ernährungsmäßig verhalten sollten. Die beschriebenen Nebenwirkungen werden nach Ende der Strahlentherapie rasch abklingen. Glücklicherweise sind chronische Nebenwirkungen der Strahlentherapie heutzutage dank der neuen Techniken sehr selten geworden. In Einzelfällen kommt es nach einigen Monaten durch strahlentherapiebedingte Vernarbungen allerdings zu Blutungen aus dem Darm, selten auch aus der Blase. Noch seltener kann es zu chronischen, schlecht heilenden Geschwüren kommen. Bei Blutungen aus Darm oder Blase bitten wir Sie, umgehend mit der Strahlentherapie Kontakt aufzunehmen.

Potenz: In etwa 50 % der Fälle wird im Laufe der kommenden Monate nach der Strahlentherapie die Potenz schlechter werden oder ganz versiegen. Hier können mitunter medikamentöse Maßnahmen wie z. B. Viagra hilfreich sein. Sprechen Sie mit Ihrem Urologen.

Vorbeugende Strahlentherapie nach der Operation
In manchen Fällen wird Ihnen auch nach einer Operation noch eine Strahlentherapie empfohlen werden, insbesondere dann, wenn bei der mikroskopischen Untersuchung des Prostatapräparates festgestellt wurde, dass der Tumor die Prostata bereits überschritten hat und möglicherweise einzelne Tumorzellen im Operationsgebiet verblieben sind. Bei einer solchen postoperativen Bestrahlung kommen Sie mit etwa 30 bis 36 Bestrahlungssitzungen aus. Die Verträglichkeit einer solchen Bestrahlung ist sehr gut. Man beginnt diese postoperative Strahlentherapie meist erst nach der postoperativen Rehabilitationsmaßnahme, etwa 6 bis 12 Wochen nach der OP, da als wichtige Voraussetzung der Narbenbereich abgeheilt sein muss und Sie in der Lage sein müssen, das Wasser mindestens 1 ½ Stunden anzuhalten.

Fahrkosten
Die Fahrkosten mit dem Taxi werden bei Kassenpatienten zum überwiegenden Teil übernommen: Sie müssen lediglich 10% jeder Fahrt selbst bezahlen beziehungsweise mindestens 5 € aber maximal 10 € pro Fahrt. Einen entsprechenden Antrag auf Kostenübernahme bekommen Sie bei uns. Diesen Antrag sollten Sie vorher bei der Krankenkasse einreichen.

Wie funktioniert eine Bestrahlung? Strahlentherapie einfach erklärt

Strahlentherapie am Brüderkrankenhaus Paderborn

Für Patient*innen ist die Diagnose Krebs oft ein Schock. Betroffene haben in dieser Ausnahmesituation Angst und stellen sich viele Fragen, zum Beispiel zu Heilungschancen, dem Ablauf einer Strahlen- oder Chemotherapie sowie möglichen Nebenwirkungen der Behandlung. Wir möchten Ihnen im Folgenden die wichtigsten Fragen beantworten und Ihnen zudem den Ablauf der Strahlentherapie in einem ausführlichen Video erklären. Außerdem stellen wir Ihnen einige Ihrer möglichen Ansprechpartner*innen und Ärzt*innen am Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn vor, die Sie während der gesamten Behandlungsdauer begleiten und unterstützen werden.

Was ist die Strahlentherapie?

Die moderne Strahlentherapie, auch Radiotherapie genannt, ist eine der wichtigsten Säulen in der erfolgreichen Krebstherapie. Die Diagnose Krebs bedeutet zunächst zwar einen massiven Einschnitt ins Leben. Doch es gibt Hoffnung: Heutzutage ist die Krankheit in vielen Fällen unter Berücksichtigung einiger Faktoren gut behandelbar und nicht selten auch heilbar.

Am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn setzen die Ärzt*innen die Strahlentherapie vor allem zur lokalen Behandlung von bösartigen Tumorerkrankungen ein, aber auch zur Verhinderung des Nachwachsens eines Tumors nach einer Operation. Mittlerweile kommt sie bei fast jedem zweiten an Krebs erkrankten Menschen zum Einsatz – entweder als alleinige Behandlung, in Kombination mit einer Chemotherapie oder auch vor beziehungsweise nach einer Operation. Sie wird am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn in der MVZ Praxis für Strahlentherapie und in der Klinik für Strahlentherapie sowohl ambulant als auch stationär angeboten.

Bei der Strahlentherapie werden bösartige Tumorzellen mithilfe elektromagnetischer Strahlung zerstört. Diese Strahlen verändern die Erbsubstanz der Krebszellen so, dass die Zellteilung gestoppt wird. Die Zellen können dann vom Körper „abtransportiert“ werden. Der gesamte Prozess ist für die Patient*innen schmerzfrei. Die Bestrahlung dauert pro Sitzung nur wenige Minuten. Dabei liegen die Betroffenen auf einer Liege, hören ihre Lieblingsmusik und können zur Entspannung in der Klinik für Strahlentherapie in Paderborn auf einen digital erstellten Himmel schauen.

Die Bestrahlungsarten unterscheiden sich je nach Tumorart und Stadium der Krebserkrankung und ebenso individuell muss die Dosis der Strahlung berechnet werden. Physiker*innen und Ärzt*innen berechnen dazu exakt, welche Dosis notwendig ist und wie sie auf die einzelnen Sitzungen verteilt werden muss. In den meisten Fällen erfolgt die Bestrahlung am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn fünf Mal pro Woche innerhalb eines Zeitraums von einer bis sechs Wochen.

MUDr. Attila Salay, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie am Brüderkrankenhaus

Sollte die Krebserkrankung schon zu weit fortgeschritten oder aufgrund einer besonders aggressiven Krebsform nicht mehr heilbar sein, kann die Strahlentherapie dennoch helfen. 

MUDr. Attila Salay, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, erklärt: „In der palliativen Krebsbehandlung spielt die Strahlentherapie eine wichtige Rolle. Dort kann sie symptomlindernd wirken, sodass die Patient*innen weniger Schmerzen haben, oder es können Atemnot oder Blutungen behandelt werden.“

Das sind die häufigsten Krebserkrankungen, die in der MVZ Praxis und der Klinik für Strahlentherapie behandelt werden:

Wie funktioniert ein Linearbeschleuniger?

Um bösartige Tumore zielgenau bestrahlen zu können, gibt es innerhalb der modernen Strahlentherapie den Linearbeschleuniger, der auch in der Klinik für Strahlentherapie in Paderborn zum Einsatz kommt. In diesem Gerät werden innerhalb einer Elektronenkanone winzige, elektrisch geladene Teilchen – die Elektronen – erzeugt und anschließend durch Magneten auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Danach werden sie in die sogenannte Gantry geleitet.

„Die Gantry ist das, was die Patient*innen sehen, wenn sie auf der Liege im Bestrahlungsraum liegen. Dabei handelt es sich um das Gerät, welches sich um sie herumdreht“, erläutert Physikerin Pia Wolf aus der MVZ Praxis für Strahlentherapie. Sie erklärt weiter: „Die Elektronen werden in der Gantry abgelenkt und landen im Beschleunigerkopf, dem Kollimator. Im Kollimator selbst sind fünf Millimeter breite Lamellen, die dafür sorgen, dass jedes Bestrahlungsfeld individuell in 3D geformt werden kann. Dadurch ist es möglich, auch kleinste Bereiche mit der exakt berechneten Dosis zu bestrahlen und gesundes, umliegendes Gewebe zu schonen.“

Pia Wolf, Physikerin in der Klinik für Strahlentherapie

Dazu überprüfen die Physiker*innen am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn kontinuierlich während der Behandlung, ob der Linearbeschleuniger für die jeweiligen Patient*innen korrekt eingestellt ist.

Ein Patient während der Bestrahlung, über ihm ist die Gantry.
Der Linearbeschleuniger in der Detailaufnahme.

Warum ist ein CT vor der Behandlung nötig?

Bevor die eigentliche Bestrahlung beginnt, erstellen die Mitarbeiter*innen am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn einen individuellen Behandlungsplan. Darin wird nicht nur die Strahlendosis erfasst, sondern auch die bestmögliche Lagerungsposition während der Bestrahlung berechnet. Bevor es für die Patient*innen zum Linearbeschleuniger geht, führt der Weg deswegen ins sogenannte Simulations-CT, auch Planungs-CT genannt.

Das Simulations-CT ist nötig, damit wir wissen, wo der Tumor sitzt und wir diesen zielgenau bestrahlen können. Durch das bildgebende Verfahren können wir den Tumor millimetergenau identifizieren und dadurch umliegendes Gewebe schonen.
Florian Leifeld, Medizinisch-technischer Radiologieassistent (MTRA)

Im Simulations-CT bringt Florian Leifeld und seine Kolleg*innen die Patient*innen in die Position, die sie später auch während der Bestrahlung am Linearbeschleuniger einnehmen müssen. Laserstrahlen erfassen anschließend – für die Patient*innen absolut schmerzfrei – den Tumor sowie die umliegenden Organe und übertragen die Daten in ein Koordinatensystem. Am Computer berechnet dann die oder der MTRA das optimale Bestrahlungsfeld. Wenn dieses festgelegt wurde, zeichnet die oder der MTRA mit einem wasserfesten Marker die zu bestrahlende Fläche auf dem Körper der Patient*innen ein.

Die auf den Patient*innen eingezeichneten Markierungen werden nach dem Simulations-CT mit wasserfesten Folien abgeklebt, sodass die Patient*innen ganz normal duschen dürfen. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass die Markierungen wenig Wasser ausgesetzt sind und der Bereich nicht mit Seife oder Duschgel in Berührung kommt. Ebenso sollte der Bereich nach dem Duschen nur abgetupft werden, damit die Markierungen und Folien nicht aus Versehen entfernt werden.

Sollte es doch einmal dazu kommen, dass sich die Markierungen vor der ersten Bestrahlung gelöst haben, stellt dies kein größeres Problem dar. „Dann können die Patient*innen sich einen Termin zur erneuten Markierung geben lassen. Allerdings ist dies am besten zu vermeiden, da sonst der Bestrahlungsplan in Verzug geraten kann“, erklärt Florian Leifeld.

Was ist die Stereotaxie?

  • Innerhalb der Strahlentherapie gibt es zusätzlich noch die stereotaktische Bestrahlung. Diese dient dazu, aus verschiedenen Einstrahlwinkeln punktgenau den Tumor zu erfassen und zu behandeln. Diese Form der Strahlentherapie wird vor allem bei Hirntumoren oder anderen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich angewendet. Aber die Stereotaxie kann auch bei Metastasen in Lunge, Wirbelsäule oder Leber eingesetzt werden.

  • Für diese Form der Bestrahlung gibt es die Stereotaxie-Masken, die individuell während des Simulations-CT angefertigt werden und den Patient*innen während der Behandlung helfen, ruhig liegen zu bleiben. Durch die Masken werden Atembewegungen oder reflexartige Bewegungen ausgeglichen.

  • Sie bestehen aus thermoplastischem Material, das sich wie Silikon anfühlt. Zur Anpassung an das Körperteil, das ruhig gehalten werden soll, wird das Material in einen warmen, formbaren Zustand gebracht. Am Körper passt sich das Material an und kühlt aus. Die Maske bleibt danach in dieser Form und verhärtet sich. Dadurch kann sie später bei jeder Bestrahlung eingesetzt werden und die Genauigkeit der Lagerung der Patient*innen wird verbessert.
Auflegen einer Stereotaxie-Maske.
Markierung auf der Stereotaxie-Maske.
Anpassung einer Stereotaxie-Maske.
Simulations-CT mit Stereotaxie-Maske.

Wie läuft die Bestrahlung ab?

Um Patient*innen soweit wie möglich Ängste und Sorgen rund um die Behandlung zu nehmen, steht ihnen das Team der MVZ Praxis und der Klinik für Strahlentherapie in Paderborn jederzeit zur Seite. Was die Patient*innen genau im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn erwartet und wie die Behandlung von der Anmeldung bis zum Abschlussgespräch abläuft, das erklären wir Ihnen in unserem Video. Darin werfen wir einen Blick hinter die Kulissen und bieten Einblicke in alle Bereiche der Klinik für Strahlentherapie. Auch in jene, die Patient*innen oft verborgen bleiben, wie beispielsweise dem Chefarztsekretariat.

Welche Nebenwirkungen hat die Strahlentherapie?

Da die Strahlentherapie auf einem lokal begrenzten Bereich angewendet wird, treten Nebenwirkungen in der Regel dort und in angrenzenden Hautarealen auf. Es ist auch durchaus möglich, dass eine Bestrahlung keine Nebenwirkungen nach sich zieht. Ob Symptome auftreten und wie stark diese ausgeprägt sind, hängt von mehreren Faktoren ab: der verabreichten Dosis, der Empfindlichkeit des Bestrahlungsgebiets und dessen Größe.

Bei nahezu allen Strahlentherapie-Patient*innen treten Reizungen der Haut auf. Daher sollten Patient*innen auf eine schonende, natürliche Hautpflege in diesen Bereichen achten. Sonnenbäder sowie Hautcremes oder -lotions, die mit Chemikalien oder Parfum versetzt sind, sollten Sie vermeiden. Eine gesunde Ernährung trägt außerdem dazu bei, die Haut nicht zusätzlich zu strapazieren. Andauernde Müdigkeit, Appetitlosigkeit und auch Fieber sind ebenfalls häufige Folgen einer Strahlentherapie.

Evelyn Kröger, Leitende Medizinisch-technische Radiologieassistentin (MTRA)

Evelyn Kröger, leitende MTRA in der Klinik für Strahlentherapie am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, ergänzt weitere mögliche Nebenwirkungen: „Bei einer Bestrahlung im Kopf- und Halsbereich kann es beispielsweise zu Schleimhautentzündungen im Mund oder in der Speiseröhre kommen. Wenn zum Beispiel die Prostata oder andere Unterleibsbereiche aufgrund von Krebs bestrahlt werden müssen, können Durchfall, Übelkeit und bzw. oder Erbrechen auftreten.“

Nebenwirkungen sind allerdings individuell und treten bei jeder Patientin und jedem Patienten unterschiedlich ausgeprägt auf. Falls Nebenwirkungen durch die Strahlentherapie auftreten, gehen sie meist wieder von allein zurück oder können mit Medikamenten behandelt werden.

Was ist der Unterschied zur Chemotherapie?

Grundsätzlich haben eine Chemotherapie und die Strahlentherapie das gleiche Ziel: Sie bekämpfen die Krebserkrankung. Oftmals ist eine Kombination der beiden Behandlungsarten hilfreich, um bestmögliche Heilungschancen zu erreichen. Diese sogenannte Radio-Chemotherapie wird auch am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn genutzt.

Die Chemotherapie eignet sich als alleinige Behandlung für nahezu alle Krebsarten. Dabei werden Medikamente gegen die Krebszellen im gesamten Körper eingesetzt. Die Therapie gilt als äußerst wirksam, hat allerdings auch Nachteile. Denn die verabreichten Medikamente zerstören die Krebszellen zuverlässig, können aber auch gesunde Zellen angreifen und außerdem Nebenwirkungen nach sich ziehen.

Chemotherapie

Die Strahlentherapie wiederum eignet sich als alleinige Behandlungsmethode nur, um gezielt einzelne Tumore zu bekämpfen. Sie schont umliegendes Gewebe und hat daher deutlich weniger Nebenwirkungen als die Chemotherapie.

Strahlentherapie

Bei vielen Krebsarten ist eine Kombination aus beiden Behandlungsmethoden sinnvoll, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Ein Beispiel ist Leukämie. Hier kann die Strahlentherapie unterstützend zur Chemotherapie eingesetzt werden, um Leukämiezellen außerhalb von Knochenmark und Blut zu beseitigen oder vor einer Stammzellentransplantation das körpereigene Knochenmark zu neutralisieren. Das ist notwendig, damit der Körper die transplantierten Stammzellen nicht wieder abstößt, sodass die Heilungschancen dadurch erhöht werden.

Andererseits kann die Chemotherapie auch ergänzend zur Bestrahlung eingesetzt werden. In diesem Fall zerstört die Bestrahlung den Tumor, während die Chemotherapie Metastasen – also bösartige Nebengeschwüre – angreift, die sich an anderen Stellen im Körper angesiedelt haben.

Übernimmt die Krankenkasse die Strahlenbehandlung?

Die meisten gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten für die Strahlentherapie. Bei Sonderformen müssen Patient*innen die Kostenübernahme bei ihrer Krankenkasse beantragen und die Kosten gegebenenfalls selbst tragen.

Bei einer ambulanten Therapie ist es möglich, dass die Fahrtkosten von den Krankenkassen übernommen werden. Dazu müssen Patient*innen einen Antrag ausfüllen. Sie werden dabei von den Mitarbeiter*innen des Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn tatkräftig unterstützt. Auch in anderen Fragen rund um mögliche Kostenübernahmen stehen sie den Patient*innen mit Rat und Tat zur Seite.

Was ist eine Brachytherapie?

Die Brachytherapie ist eine besondere Form der Strahlentherapie. MUDr. Salay erklärt: „Die Strahlung wird direkt am Ort des Tumors abgegeben, sodass in diesem Bereich eine höhere Dosis als mit herkömmlicher Strahlentherapie erreicht werden kann. Die umliegenden Organe werden bei dieser Bestrahlungsmethode sehr gut geschont, da die Brachytherapie die Strahlung nur in geringer Reichweite abgibt.“

Um dies zu erreichen, wird ein Applikator in eine Körperhöhle, je nach Krebsart zum Beispiel die Vagina, Gebärmutter oder Prostata, eingeführt. Dort wird die Strahlung direkt in den Tumor abgegeben. Der Applikator wird, wenn notwendig, unter lokaler Betäubung oder dem sogenannten „Dämmerschlaf“ in den Körper eingebracht. Die Patient*innen bekommen von der Behandlung kaum etwas mit.

Eine Sonderform der Brachytherapie ist das sogenannte „Afterloading“. Diese kommt zum Einsatz, wenn der Tumor nicht über natürliche Körperhöhlen zu erreichen ist. Dann werden Schläuche, Hohlröhren oder -nadeln eingesetzt, durch welche die Strahlenquelle zum Tumor herangeführt werden kann. Am Ende der Therapie werden die Schläuche und Nadeln wieder entfernt. Die gesamte Behandlung ist für Patient*innen schmerzfrei, da sie entweder in Vollnarkose oder unter lokaler Betäubung vorgenommen wird. Diese Art von Bestrahlung eignet sich beispielsweise bei Cervixkarzinomen.

Wie hoch sind die Heilungschancen?

Das Ziel der Strahlentherapie oder der kombinierten Radio-Chemotherapie ist immer die vollständige Heilung der Patient*innen. Die Chance auf Genesung hängt allerdings von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: „Je früher ein bösartiger Tumor entdeckt wird, desto besser. Denn mit jedem Tag, den die Krankheit unbehandelt bleibt, kann sich der Tumor weiterentwickeln und mehr Krebszellen bilden“, erklärt MUDr. Salay. Daher sei zum einen die Vorsorge sehr wichtig. Zum anderen sei es aber auch von immenser Bedeutung, dass die Patient*innen gemeinsam mit ihren Ärzt*innen nach einer Krebsdiagnose umgehend die Behandlungsmöglichkeiten besprechen und keine wertvolle Zeit verstreichen lassen.

MUDr. Salay: „Ganz gleich, ob eine Operation, Strahlen- oder Chemotherapie oder eine Kombination aus mehreren Möglichkeiten: Je eher der Kampf gegen den Krebs aufgenommen wird, desto höher sind, in den meisten Fällen, die Heilungschancen.“

TEXT: FRANZISKA BOMBACH | FOTOS/VIDEOS: ANDRÉ LOESSEL

Unsere Leistungen
Wir betrachten den Menschen in seiner Gesamtheit. Daher kooperieren wir eng mit den anderen Kliniken unseres Hauses und den begleitenden Diensten.

Medizinisches Leistungsspektrum

  • Strahlentherapie bösartiger Erkrankungen, inklusive schonender Verfahren wie Afterloading (z.B. Brachytherapie bei Gebärmutterhalskrebs)
    • Radiochemotherapie bösartiger Erkrankungen
    • Chemotherapie, Hormontherapie, Immuntherapie
  • Intensitätsmodulierte Bestrahlung (IMRT/VMAT)
  • Bildgeführte Strahlentherapie (IGRT)
  • Stereotaxiebestrahlung
  • Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen wie Verschleißerscheinungen und Entzündungen der Gelenke

Wir kooperieren eng mit der Klinik für Radiologie, der Klinik für Hämatologie und Onkologie und der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie, denn ganzheitliche Betreuung ist uns wichtig.

Ausstattung der Klinik

Geräte

  • 2 Linearbeschleuniger: Synergy FA Elekta mit Multileafkollimator und Conebeam-CT, 6 MV Photonen, 6 Elektronen-Stufen und Elekta "Agility" mit Multileafkollimator 6 und 15 MV Photonen, 6 Elektronenstufen mit Conebeam-CT
  • 1 12-Kanal-Afterloadinggerät (FA Theranostic)
  • Simulations-CT zur virtuellen Simulation mit großer Gantryöffnung (85 cm, Big Bore FA Philips)
  • 1 Planungsrechner (Pinnacle, FA Philips)
  • Zugriff auf PET-CT und MRT im Haus zur Therapieplanung und Bildfusion
  • Virtuelle Krankenakte im Aufbau (Mosaiq, FA Elekta)

Zur Klinik für Strahlentherapie gehört eine eigene Abteilung für Physik.

Strahlentherapie

Wie verläuft eine Bestrahlung im Linearbeschleuniger ?

Die Strahlentherapie erfolgt heute in der Regel mit sogenannten Linearbeschleunigern. Das sind Maschinen zur Erzeugung von hoch energetischen Röntgenstrahlen für die Bestrahlung von tief im Körper liegenden Tumoren oder wahlweise von Elektronen zur Bestrahlung von oberflächlichen Tumoren.

Die computertomographische Vor- und Nachplanung erfolgt an einem speziellen CT-Gerät, dem sogenannten Simulations-CT. Mit den an diesem Gerät gewonnenen Daten lässt sich der für jeden Patienten individuell erstellte Bestrahlungsplan am Computer überprüfen (virtuelle Simulation). In besonderen Fällen ist es notwendig, die Informationen aus einem PET-CT oder einer Kernspintomographie für die Planung zu nutzen. Wir setzten hier routinemäßig die Möglichkeiten der Bildfusion an unserem Planungsrechner ein und können auch an unserem PET-CT direkt Planungs-Computertomographien durchführen.

Bestrahlt wird in der Regel in mehreren Sitzungen, wobei jeweils die gleiche Bestrahlungsdosis (Fraktion) bis zu einer festgelegten Gesamtdosis verabreicht wird. Eine gesamte Bestrahlungsserie umfasst normalerweise zwischen 10 und 40 Fraktionen (d. h. bei täglicher Bestrahlung, ohne Wochenende 2 bis 8 Wochen).
Die Einteilung der gesamten Dosis in kleine Fraktionen dient dem Schutz des gesunden Gewebes, welches sich im Gegensatz zum Tumor zwischen den Einzeldosen erholt. Die einzelne Bestrahlungssitzung dauert je nach Anzahl und Art der Bestrahlungsfelder einschließlich exakter Lagerung des Patienten ca. 10 bis 20 Minuten. Heutzutage ist es möglich, die tägliche exakte Lagerung mm-genau durch computertomographische Schnittbilder am Bestrahlungsgerät zu überprüfen. Dieses Verfahren nennt sich bildgeführte Strahlentherapie (IGRT für Image guided radio therapy - bildgeführte Strahlentherapie). Mit den heutigen Bestrahlungstechniken ist es möglich, die tumorabtötende Bestrahlungsdosis der oft unregelmäßigen Form des Tumors exakt anzupassen bei gleichzeitiger Schonung in der Nähe liegender empfindlicher Organe. Diese neue Technik nennt sich intensitätsmodulierte Bestrahlung (IMRT = intensity modulated radiotherapie) und erfordert einen sehr viel höheren Zeitaufwand in der Therapieplanung. Die Technik findet vor allem Anwendung in der Bestrahlung von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich sowie im Beckenbereich.

Wie funktioniert Stereotaxie ?

In besonderen Fällen wie bei sehr kleinen Lungentumoren, Lungenmetastasen oder Lebermetastasen kann in einer einzigen oder in einigen wenigen Sitzungen mittels hochdosierter "punktgenauer" Strahlentherapie eine Vernichtung der kleinen Tumorherde erreicht werden. Dieses Verfahren nennt sich stereotaktische Bestrahlung. Die stereotaktische Bestrahlung des Gehirns erfordert eine spezielle Ausrüstung des Beschleunigers. 

Bei der stereotaktischen Bestrahlung außerhalb des Gehirns wird der Patient in einer speziellen Vorrichtung  extrem exakt gelagert. Vor jeder Bestrahlung wird zur genauen Lokalisation des Tumorherdes eine spezielle Computertomographie durchgeführt. So ist die gezielte Strahlentherapie von kleinen Herden für den Patienten sehr schonend.

Was ist Afterloading ?

Eine besondere Bestrahlungsmethode ist das sogenannte Afterloadingverfahren:
Hierbei werden ein dünnes Metallrohr oder ein Katheter in ein Hohlorgan z.B. Gebärmutter, Scheide, Speiseröhre eingelegt und das entsprechende Organ anschließend über eine dünne Strahlenquelle von innen bestrahlt. Beim Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) führen wir eine MRT-gestützte interstitielle Brachytherapie durch. 

Afterloading ermöglicht hohe Bestrahlungsdosen direkt in Tumornähe bei maximalem Schutz der Umgebung.

Planung einer Bestrahlung
Team & Kontakt

Chefarzt

MUDr. Attila Salay
Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie
Facharzt für Strahlenmedizin
Details
Sekretariat:

Oberärzte

Regina Brinkmann
Leitende Oberärztin, Fachärztin für Strahlentherapie
Details
Dr. med. Gabriele Lubinski-de Lange
Oberärztin, Fachärztin für Strahlentherapie
Details
Till Sanftleben
Oberarzt, Facharzt für Strahlentherapie

Anmeldung, Ambulanz, wichtige Telefonnummern

Jessica Hansmeyer
Chefarztsekretärin
Details
Telefon
Anmeldung05251 702-1360

Vergabe von Terminen für stationäre und vorstationäre Untersuchungen und Behandlungen

Das Team des Zentralen Belegungsmanagements (ZBM) vergibt zeitnah und bedarfsgerecht Termine für alle stationären Aufenthalte, sowie  vorstationären Untersuchungen und Behandlungen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZBM sind montags - freitags von 6:30 Uhr bis 17:00 Uhr telefonisch erreichbar.

Sabine Fecke
Leitung Zentrales Belegungsmanagement
Details

Unser ambulanter Kooperationspartner: Praxis für Strahlentherapie im MVZ des Brüderkrankenhauses St. Josef

Das Team der Klinik für Strahlentherapie

Das Team der Klinik für Strahlentherapie
Bewerberinfos

MTR-Stipendium

Mit uns zum Facharzt für Strahlentherapie

Liebe Bewerberin, lieber Bewerber,

auf Ihrem Weg zum Facharzt würden wir Sie gern ein Stück begleiten. Hier haben wir für Sie alle relevanten Informationen zu Ihrer Weiterbildung zusammengestellt. Gerne können Sie sich auch in einem persönlichem Gespräch von unserem Angebot überzeugen.

Ihre Weiterbildung

Der Chefarzt der Klinik besitzt die volle Weiterbildung für Strahlentherapie über fünf Jahre sowie über ein klinisches Jahr. Es gibt eine zeitlich und inhaltlich gegliederte Weiterbildungsstruktur. Wir passen diese allerdings auf Ihre individuellen Fähigkeiten und Interessen an.
Als Rahmen dient das abteilungsinterne Curriculum (siehe unten). Etwa alle sechs Monate besprechen wir mit Ihnen die erreichten und neu gesteckten Ziele.
Fortbildungen der Deutschen Gesellschaft für Strahlentherapie oder der Europäischen Gesellschaft für Strahlentherapie sind fester Bestandteil Ihrer Weiterbildung.
Ein persönlicher Mentor steht Ihnen für organisatorische Aspekte der Weiterbildung zur Verfügung.

Curriculum zur Vermittlung der Weiterbildungsinhalte zum Facharzt für Strahlentherapie

Der Arzt in Weiterbildung ist das 1. Jahr vollzeitig auf der Radio-Onkologischen Station, danach abschnittsweise im Rotationsverfahren mit den anderen Assistenzärzten. Die übrige Zeit verbringt er in der Strahlentherapeutischen Funktionsabteilung im Tiefkeller. Die Radio-Onkologische Station wird als "Mischstation" mit der Klinik für Hämatologie und Onkologie betrieben, wobei das Pflegepersonal für beide Abteilungen zuständig ist, die Ärzte jeder Fachabteilung jedoch ihre Patienten eigenständig visitieren und behandeln. 

Der Arzt in der Weiterbildung wird frühzeitig an den Erwerb der Fachkunde zunächst für Radiologische Diagnostik, später dann auch für Strahlentherapie herangeführt. Zum Erwerb der hierzu notwendigen Sachkunde beinhaltet das 1. Weiterbildungsjahr auch ein Monat in der Röntgendiagnostik, hier vornehmlich im CT um einen fundierten Einblick in die Schnittbilddiagnostik zu gewinnen. Darüber hinaus wird bei den täglichen Abteilungsbesprechungen der Röntgendiagnostik der strahlentherapeutischen Patienten sowohl konventionell wie der Schnittbilddiagnostik einschließlich MRT und PET-CT im abteilungseigenen Demonstrationsraum viel Platz eingeräumt. 

Die entsprechende Sachkenntnis wird durch zwei Fachärzte für Radiologische Diagnostik (Chefarzt und 1 Assistenzarzt) gewährleistet. 

Die für den Erwerb der Fachkunde notwendigen Strahlenschutzkurse werden vom Haus übernommen und  auch im Haus angeboten. Der Arzt in Weiterbildung wird angehalten an jährlichen überregionalen speziellen Fortbildungsangeboten entsprechend seinem Ausbildungsstand teilzunehmen. 

Der Arzt in Weiterbildung nimmt an den diversen interdisziplinären Tumorkonferenzen im Haus teil (Onkologisches Zentrum, Thoraxchirurgisches Zentrum, Prostatakrebs-Zentrum, Darmkrebs-Zentrum, interdisziplinäre HNO-Konferenz; extern: Brustzentrum und gynäkologisches Zentrum. 

Die Weiterbildung gliedert sich in zwei große Blöcke: 

1. Tätigkeit auf der strahlentherapeutischen Station: 
Vermittlung folgender Kenntnisse

  • Klinische Symptome der Tumorerkrankung 
  • Spezielle körperliche Untersuchung 
  • Festlegung des diagnostischen Programms zur Tumor- und Metastasensuche 
  • Stadiumeinteilung mit Klassifikation des Tumors 
  • Beurteilung der Prognose und des Behandlungsziel 
  • Grundlagen der Chemotherapie und Radio-Chemotherapie
  •  Erkennen und Behandlung von chemotherapiebedingten Nebenwirkungen 
  • Erkennen und Behandlung von strahlentherapiebedingten Nebenwirkungen
  •  Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie 
  • Enterale und parenterale Ernährungstherapie 
  • Medizinische, psychologische und psycho-soziale Führung von Patienten in der Finalphase. 
  • Erlernen der Palliativmedizinischen Versorgung von Patienten im interdisziplinären Team Aufklärung und Führung von Tumor-Patienten bezüglich Therapie, Therapienebenwirkungen, psychologischen und psycho-sozialen Konsequenzen
  •  Kooperation mit anderen Abteilungen, Einblicke in spezielle Fragestellungen der Hämatologie, der tumorspezifischen Chirurgie
  • Erste Grundlagen der strahlentherapeutischen Dokumentation
  • Grundlagen der konventionellen Röntgendiagnostik und Schnittbilddiagnostik mit besonderem Gewicht auf der Schnittbilddiagnostik
  • Eingehende Kenntnisse in der Sonographie
  • Erlernen von Punktionsverfahren: Sternalpunktion, Knochenmarkspunktion, Pleurapunktion, Liquorpunktion, Aszitespunktion, Feinnadelpunktion und Stanzbiopsien. 

2. Tätigkeit in der strahlentherapeutischen Funktionsabteilung:
Vermittlung folgender Kenntnisse

  •  Erlernen der speziellen organbezogenen körperlichen Untersuchungen 
  •  Erstellen eines strahlentherapeutischen Therapiekonzeptes 
  • Erlernen des strahlentherapeutischen Funktionsablaufs 
  • Einzeichnung von Zielvolumina, Grundlagen der Therapieplanung sowie Erstellung von CT-Plänen in Kooperation mit der Physik 
  • Beurteilung von Therapieplänen, Simulation 
  • Bestrahlungseinstellung 
  • Tumornachsorge 
  • Kenntnisse der Strahlenphysik, der Gerätephysik, der Strahlenbiologie 
  • Erkennen und Behandlung von chemotherapiebedingten Nebenwirkungen und Erkennen und Behandlung von strahlentherapiebedingten Nebenwirkungen  
  • Voraussetzung und Durchführung der kombinierten Radio-ChemoTherapie 
  • Grundlagen der konventionellen Röntgendiagnostik und Schnittbilddiagnostik im Bezug auf die Tumordiagnostik- und Therapie. 
  • Eingehende Kenntnisse in Sonographie
  • Einführung in die Brachytherapie, Durchführung der speziellen körperlichen Untersuchung einschließlich Beurteilung der Tumorausdehnung und des Tumoransprechens mittels gynäkologischer Untersuchung. 
  • Erstellung von brachytherapeutischen Behandlungsplänen insbesondere bei Kombinationen mit externer Bestrahlung Durchführung von Applikationen unter Anleitung Erkennen und Behandlung der Nebenwirkungen und späteren Strahlenfolgen.
  •  Durchführung von gutachterlichen Stellungnahmen anhand von speziellen Beispielen.

Arbeitszeit

Die Regelarbeitszeit ist von 08:15 bis 16:00 Uhr.

Wegen der langen Bestrahlungszeiten am Beschleuniger wird zum Teil ein Spätdienst mit geteiltem Dienst eingerichtet. Flexible Arbeitseinsätze sind je nach Arbeitsanfall möglich. Im Klinikalltag fallen sicherlich auch mal Überstunden an. Diese können durch freie Nachmittage ausgeglichen werden. Gerne können Sie bei uns auch in Teilzeit arbeiten.

Administrativ entlastende Funktionen

Stations- und Abteilungssekretärinnen entlasten Sie bei den administrativen Aufgaben. Arzthelferinnen und gut ausgebildete Krankenschwestern helfen in der Chemotherapie-Ambulanz im Tiefkeller, z. B. bei der Blutentnahme.
Krankenschwestern unterstützen bei der Afterloadingtherapie. Bei uns arbeiten speziell ausgebildete Dokumentations-MTRA, welche auch das Qualitätsmanagement für Zentrumsdokumentationen, Studien und spezielle QM-Fragestellungen beherrschen.

Als Arzt diktieren Sie die Briefe und geben diese an das Schreibbüro weiter, eilige Arztbriefe werden von der Chefarztsekretärin geschrieben.

PJler, Famulanten und Hospitanten

Sie sind bei uns herzlich willkommen. Sie werden gemäß dem Arbeitsinhaltekonzept, welches in Kooperation mit dem St. Vincenz-Krankenhaus erstellt wurde, ausgebildet. Sprechen Sie uns an.
Mehr Infos für Studierende

MUDr. Attila Salay
Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie
Facharzt für Strahlenmedizin
Details
Sekretariat:

Vergütung

Die Vergütung für Ärzte richtet sich seit dem 1.1.2011 nach Anlage 30 AVR, analog zum TVöD und dem Marburger Bund.

Fachinfos

Von Arzt zu Arzt

Liebe Kolleginnen und Kollgen,

die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihnen zum Wohle der uns anvertrauten Patienten ist uns sehr wichtig. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen haben. Außerdem laden wir Sie herzlich zu unseren Konferenzen und Fallbesprechungen ein. Zu den Ärztefortbildungen

Kooperationen

Onkologische Fortbildungsreihe

Im Rahmen des onkologischen Arbeitskreises Paderborn/Höxter findet jeden 1. Dienstag (Werktag) im Monat um 20.00 Uhr die interdisziplinäre onkologische Konferenz im Brüderkrankenhaus St. Josef statt.

 
 

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